Deutschunterricht 2017


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Die tägliche kleine Zeitreise

8e besucht Zeitungsverlag Aschendorff


Im Rahmen des WN-Zeitungsprojektes stattete die Klasse 8e des Kardinal-von-Galen Gymnasiums am Abend des 24.01.2017 dem Zeitungsverlag Aschendorff in Münster einen Besuch ab.
Durch einen kurzen Image-Film lernten die Schülerinnen und Schüler nach einem historischem Rückblick über den bereits 1720 gegründeten Verlag, wie alle Zeitungsfarben aus den vier Grundfarben Magenta (Rot), Cyan (Blau), Yellow (Gelb) und Schwarz für den Zeitungsdruck gemischt werden. Für jede Farbe wird eine Druckplatte erstellt, mit den die Farben nacheinander auf das Papier gedruckt werden. Die Farbenvielfalt entsteht dann dadurch, dass zum Beispiel Blau und Gelb nebeneinander gedruckt im Auge des Lesers ein Grün erzeugen. Die Mischung der drei Grundfarben ermöglicht es tausende Farben auf dem Zeitungspapier zu erzeugen.
Anschließend wurden die Schüler in zwei Gruppen durch den Verlag geführt. Der Rundgang begann mit der Besichtigung einer bis 1955 genutzten Druckmaschine. Bei dieser mussten die Zeitungsseiten noch „von Hand“ gesetzt werden. Das bedeutete, jedes Wort wurde aus kleinen Blei-Plättchen, die jeweils einen Buchstaben oder ein Zeichen enthielten, von Hand zusammengesetzt. Von 1955 bis 1979 wurde jedoch eine neuere Maschine benutzt. Diese besaß eine eingebaute Schreibmaschine und ersparte den Drucksetzern viel Arbeit. Bei ihr wurden die Wörter nicht mehr per Hand gesetzt, sondern automatisch durch Tippen auf der Schreibmaschine. Mit der Zeit entwickelten sich die Maschinen und Computer immer weiter. Heute wird eine Seite im Computer gesetzt, und eine Maschine erstellt die vier benötigten Druckplatten automatisch.
Danach besichtigten die Gruppen die Redaktion, die der Arbeitsplatz von einhundert Redakteuren ist. Die beiden Rundführer, Conrad und Sophie, zeigten der Klasse die einzelnen Abteilungen. Es gab zum Beispiel die Abteilungen Sport, Lokales, Wirtschaft, Kultur, Politik usw. Hier schreiben die Redakteure den Inhalt der Zeitung in Form von Berichten, Kommentaren, Reportagen etc.
In einer riesigen Produktionshalle stehen die Druchmaschinentürme von 14 Meter Höhe und über 100 Meter Länge, in die am Anfang Papier, Farben und die Druckplatten eingelegt werden. Am Ende kommen abends gegen 21 Uhr dort die fertigen Tageszeitungen heraus, übertags werden dort Prospekte und weitere Druckerzeugnisse produziert.
In einem großen Lager besichtigten die Gruppen die für den Druck benötigten Papierrollen die ca. zwei Meter Breit und 30 bis 40 Kilometer lang sind. Für den Druck einer Tagesauflage sind ca. 40 dieser 1,2 Tonnen schweren Rollen erforderlich. Anschließend wurde die große Trocknungs- und Verpackungshalle besichtigt, wo man sehen konnte, wie die Druckerfarbe der Zeitungen an Fließbändern trocknen, Prospekte eingelegt werden und wie die Zeitungen anschließend zu handlichen Paketen verpackt und zum Versand bzw. zur Verteilung bereit gestellt werden. Das alles passiert nahezu voll automatisch und relativ geräuscharm.
Zum Ende des Besuches um 21:30 Uhr erhielten die Schüler die „aktuelle“ Tageszeitung geschenkt. Es war bereits die Ausgabe des kommenden Tages. So erlebte jeder Schüler seine eigene kleine Zeitreise in die Zukunft und konnte bereits am gleichen Abend die Nachrichten lesen, die das Münsterland erst am nächsten Tag zum Frühstück geliefert bekam.
Hannah Schröder & Pascal Streier, 30.01.2017

Beeindruckende Lyrik-Performance von Erik Lindner


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31.05.2017 Sein ungewöhnlicher Lebenslauf hatte die Neugier der Schüler geweckt: Bereits mit vierzehn Jahren hatte der holländische Lyriker Erik Lindner die Schule verlassen, „um sein Leben der Poesie zu widmen und in jeglicher Form für die Verbreitung von Lyrik weltweit einzutreten.“
So jedenfalls hatten die Veranstalter des „Lyrikertreffens 2017“ den in Amsterdam lebenden Schriftsteller angekündigt, der jetzt auf Einladung des Leistungskurses Deutsch TW seine Gedichte präsentierte. Als im Kern zutreffend, aber „etwas zu romantisch beschrieben“ kommentierte Lindner sehr offen dieses biografische Detail. So sei er tatsächlich schon als Achtzehnjähriger so erfolgreich gewesen, dass er mit etwa hundert Auftritten im Jahr von seiner Performance-Poesie hätte leben können, ihm sei aber heute durchaus bewusst, was er v.a. an sozialen Erfahrungen in der Schule versäumt hätte.
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Lindners Herkunft aus der Performance-Szene war bei seinem Vortrag am KvG deutlich spürbar. Wie auf einem Poetry Slam zelebrierte er seine Gedichte in ihrem rhythmischen und lautlichen Gehalt. Und das machte er so überzeugend, dass ihm die Zuhörer gebannt lauschten, obwohl seine niederländischen Texte nicht ohne Weiteres zu verstehen waren. Fürs bessere Verständnis sorgte dann die junge Übersetzerin Anna Eble, die mit Lindner ein gut eingespieltes Team bildete und auch das Gespräch mit den Jugendlichen moderierte. Diese lobten anschließend die sympathische Ausstrahlung und große „Lockerheit“ des Duos. Dass die beiden sich zudem nicht nur bereitwillig den Fragen der Schüler stellten, sondern sich selbst auch interessiert nach deren Erfahrungen erkundigten, sorgte für einen ausgesprochen lebhaften Austausch auf Augenhöhe. Die „Verbreitung von Lyrik weltweit“ – am KvG ist sie Lindner schon mal gelungen!
kvg-gymnasium.de

5d im Stadttheater Münster


12.10.2017 – Das Theaterstück „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ schaute sich die 5d am Dienstag, den 10.10.2017 im Kleinen Haus des Stadttheaters Münster an.
Im Deutschunterricht wurde das gleichnamige Buch von Andreas Steinhöfel gelesen und besprochen. Es war besonders spannend, nicht nur die lebensnahen Themen zu beleuchten, sondern es stellte sich vor allem auch die kriminalistische Frage, ob der „tiefbegabte“ Rico, wie er von sich behauptet, seinen gerade gewonnenen Freund, den verschwundenen hochbegabten Oskar, wiederfindet und ob der Entführer Mister 2000, auch Aldi-Kidnapper genannt, dahintersteckt.
„Immer wieder würden wir solche Bücher lesen“, „Können wir nicht gleich noch eines lesen?“, sagten die Schülerinnen und Schüler einstimmig. – So sehr ist die Leselust geweckt!
Begeistert waren die Schülerinnen und Schüler aber nicht nur von dem Buch, sondern auch von der gut 75-minütigen Inszenierung von Angelika Schlagheck: null Langeweile durch tolle Schauspieler („Wie kann der Schauspieler von Rico nur so viel auswendig lernen?“; „Hast du das gesehen, der Schauspieler von Simon Westbühl hat gleichzeitig auch den Marrak gespielt!“) und eine witzige, einfallsreiche Umsetzung des Bühnenbildes. So wurden die Wohnungen des Wohnhauses „Dieffe 93“ und zugleich auch das Hinterhaus mit hoch- und herunterklappbaren Wänden veranschaulicht. Auch die Musik und die Beleuchtung unterstützten die Atmosphäre des Stücks. Aber kleinere Unterschiede zum Buch gäbe es doch, berichtete die Klasse, z. B. wurden interessante Szenen einfach gekürzt, weil vermutlich das Stück nicht zu lang sein dürfe.
Die Klasse 5d mit den Klassenlehrern Anna Lange und Malte Lojewsky