Religionsunterricht 2017


„CHÚC MÙ'NG NAM MÓ'I“

ALLES GUTE ZUM NEUEN JAHR!

Mit diesen vietnamesischen Worten sowie einem Bánh chu'ng begann am Freitag aus aktuellem Anlass ein kleiner Exkurs des evangelischen Religionsunterrichts des neunten Jahrgangs. Nach dem Mondkalender war der Freitag der letzte Tag des Jahres 2016, dem Jahr des Affen. Seit Samstag wird in den asiatischen Ländern das neue Jahr des Hahns gefeiert.
Der mitgebrachte Klebereiskuchen – Bánh chu'ng – stellt eine vietnamesische Spezialität dar und wird traditionell am letzten Abend des Jahres sowie zum Neujahr im Kreise der Familie gegessen. Der „Kuchen“ ist eine sehr herzhafte Speise und besteht aus Klebereis, gefüllt mit Mungobohnen und Fleisch. Umhüllt von Bananenblättern wird der Bánh chu'ng mindestens acht Stunden lang gekocht. Anschließend weist der Klebereis eine grüne Färbung auf. Als Symbol steht der „Kuchen“ für die fruchtbare Erde (grüner Klebereis), die Bebaubarkeit des Landes (Mungobohnen) und die Einbettung des Menschen in die Natur (das Fleisch in der Mitte).
Nachdem alle den Kuchen einmal in der Hand hielten, packten wir ihn aus den Bananenblättern und teilten ihn. Anschließend durften alle probieren. Der Geschmack war für einige gewöhnungsbedürftig, andere fanden direkt Gefallen daran. Für alle war es ein interessanter Einblick in eine ihnen sonst fremde Welt. Anschließend nahmen sie ihre Teller und baten darum, Stücke des Bánh chu'ng ihren katholischen Klassenkammeraden vorbeizubringen. Ich hoffe sehr, dass es nicht allzu störend war!
Seit diesem Wochenende befindet sich nun auch die asiatische Welt im Jahr 2017. In diesem Sinne auch dem Kollegium ein fröhliches „chúc mù'ng nam mò'i“!

01 02 03

WIE IST EIN PLASTIKFREIES LEBEN MÖGLICH?

Besuch vom „Einzelhandel – zum Wohlfühlen“

Seit einigen Wochen beschäftigte sich der evangelische Religionskurs der Jahrgangsstufe acht mit der Frage, wie wir für eine bessere Gerechtigkeit in der Welt sorgen könnten. Uns war klar, es musste etwas in unserem Alltag sein. Etwas, das nicht nur sozial, son-dern auch ökonomisch und ökologisch gerecht sein sollte. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zum Prinzip der Nachhaltigkeit. Wir fragten uns, ob ein plastikfreies Leben unser Beitrag für eine veränderte Gerechtigkeit sein könnte. Recht schnell konnten wir uns einigen, dass dadurch etwas für die ökologische (z.B. Schutz der Meere und der Tiere) und die soziale Gerechtigkeit getan werden würde (z.B. Schutz unserer Gesundheit und der Lebenswelt der Menschen, die von den verschmutzten Meeren bedroht sind). Aber wäre es auch ökonomisch sinnvoll? Wie funktioniert es im Alltag, auf Plastik zu verzichten?
In Münster gibt es inzwischen zwei Läden, die das Konzept „Unverpackt“ ausprobieren. Auf der Hammerstraße wird der Laden „Einzelhandel – zum Wohlfühlen“ von Frau Meike Schulzik geführt. Wir konnten sie gewinnen, uns am 31.01.2017 zu besuchen und von ihrem Laden zu berichten. Hinzu kam die katholische Klasse unter der Leitung von Frau Janisch. Gemeinsam erfuhren wir viel von ihrem Einkaufskonzept und den Möglichkeiten, wie man auf Plastik konkret verzichten kann. Vieles hatte sie direkt zum Ausprobieren mit. Einen Spender für Schokolinsen hatte sie auch dabei und so stellten wir fest, dass ein nachhaltiges Leben nicht mal nach „öko“ schmecken muss ;-).
Zum Schluss sagte sie, dass sie gerne wiederkommen würde und auch gerne bereit sei, gemeinsam über neue Ideen zum gemeinsamen Schutz der Umwelt nachzudenken.
Beide Artikel: J. Ta Van, Elternbrief April 2017

MISSIOTRUCK IN HILTRUP


04
Im Weltladen Solidario
Am 21. und 22.03. stand der sogenannte Missiotruck den Jahrgangsstufen EF der beiden Hiltruper Gymnasien zur Verfügung. Der Missiotruck ist eine Initiative des Hilfswerkes Misereor. In einem Infoblock wurden den Schülerinnen und Schülern das Thema Flucht am Beispiel der Republik Kongo nahegebracht. Der größte Teil der weltweiten Flüchtlinge sind Menschen, die innerhalb ihres Landes oder in die Nachbarländer flüchten. Zu uns kommt nur ein sehr geringer Teil. Viele von diesen Binnenflüchtlingen hoffen, bald in ihre Heimat zurückkehren zu können. Die häufigsten Fluchtursachen sind Bürgerkriege zwischen Regierungen und Rebellen, immer auf Kosten der Menschen. Im Kongo z.B. sind die Bürgerkriege Kriege um wichtige Bodenschätze, die für die Handyproduktion gebraucht werden. Wer in Besitz der Minen ist, hat genug Geld für den Kauf von Waffen. Egal ob Regierung oder Rebellen, die Menschen werden ausgebeutet und unterdrückt.
In der Ausstellung im Missiotruck konnten die Schülerinnen und Schüler eine Fluchtsituation eines konkreten Menschen erfahren mit den Fragen: Was nehme ich mit? – Wohin gehe ich am besten? – Welche Schritte helfen mir zum Überleben weiter? – Für alle war es bewegend, sich in so einer Flüchtlingsrolle zu erleben.
Br. Konrad Schneermann, Schulseelsorger

BESUCH IM WELTLADEN SOLIDARIO


Wie funktioniert Fairer Handel? Diese Frage stellte sich der katholische Religionskurs der 9b mit Frau Janisch.
Am 4. Dezember machte der Kurs eine Exkursion zum Weltladen Solidario auf der Marktallee. Zunächst gab eine der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen einen Einblick in den Fairen Handel, dessen Richtlinien und im besonderem die GEPA-Produkte, die im Solidario verkauft werden. Auch die Unterschiede im Bezug auf die Anteile der Löhne der an der Produktion beteiligten Arbeiter an dem Preis des Endproduktes wurden offengelegt. Fairer Handel ist vorhanden, wenn gerechte Lohnverteilung, keine Kinderarbeit, keine Diskriminierung, das Einhalten der Vorschriften sowie Sicherheitsstandards gegeben sind und es sich um ein Kleinbauernunternehmen handelt. Diese Kriterien werden von allen Produkten, die im Solidario angeboten werden, erfüllt. Das vielfältige Angebot reicht von Kunstgegenständen über Kinderholzspielzeug bis hin zu Nahrungsmitteln wie Kaffee, Schokolade und Honig. Alle Fragen des Kurses wie zum Beispiel, aus welchen Ländern die angebotenen Produkte kommen oder welche am meisten nachgefragt werden, wurden beantwortet. Im Anschluss gab es noch die Gelegenheit, im Laden zu stöbern und einen Kakao oder Kaffee im angrenzenden Café Marie zu trinken.
Kathrin Uhlig, 9B