01 02
Szenen aus dem Film
03 04
Die PC-Hülle Storyboardzeichnen
05 06
Modellieren des Raumschiffs Schwarmanimation

Schüler erstellen Werbefilm


Im Rahmen eines Kunstprojektes zum Thema Grafik-/Produktdesign haben wir, Christoph Eggersmann und Florian Jungermann, einen Werbefilm für eine selbst entworfene PC Hülle erstellt. Dieser besteht einerseits aus selbst gefilmten Passagen, andererseits aus Animationen, die wir mithilfe des Open Source 3D-Animationsprogramms Blender gemacht und teilweise in ein echtes Video eingesetzt haben.

Das Compositing (Zusammensetzung/Mischung der einzelnen Elemente, wie Sound, Video etc.) erfolgte in „Magix Video Deluxe 2007/2008 Plus“, einem durch zahlreiche Testsiege ausgezeichnetem Programm, in welchem wir auch die Soundeffekte etc. hinzugefügt haben.

Das größte Problem beim Einsetzen der Animation in echte Bilder bestand im Schattenfall, Belichtung, Größe der Objekte und Anpassung der virtuellen Kamera an die reale. Bei Schwenks musste außerdem die Bewegung für jeden Frame (jedes Einzelbild) angepasst werden. In manchen Fällen mussten sogar komplette Gebäude und Gegenstände virtuell nachgebaut werden. Aufgrund des enormen Zeitmangels (richtige Filmproduzenten sitzen da mit Teams mehrere Wochen an einem Cut…) konnten wir nicht immer alle Aspekte berücksichtigen - da allein das Rendern (die Endberechnung) mehrere Stunden in Anspruch nahm - und saßen Tag und Nacht an diesem Projekt, um rechtzeitig fertig zu werden. So stimmen manchmal die Größenverhältnisse nicht richtig, oder es fehlen Schatten usw.

So ein Film entsteht in mehreren Schritten:

- Die Idee: Die Idee war in unserem Fall schnell gefunden. Wir wollten einen Werbefilm zu einer PC-Hülle machen.

- Das PC-Hüllen-Design: Nach zahlreichen Skizzen und Vorschlägen haben wir uns für diese PC-Hülle entschieden.

- Die PC-Hülle im Computer virtuell nachbauen und sowohl verschiedene Materialien, als auch Texturen hinzufügen. Dies war nach der Animation der zweit-zeitaufwendigste Teil unserer „Produktion“.

- Idee für den Film: Wir haben ein so genanntes Storyboard gezeichnet, eine Art Comic, in dem Kamerabewegung und so weiter mit eingezeichnet werden. Solche Storyboards werden auch in echten Filmen fast immer verwendet, weil sie Bewegungen und Einstellungen etc. besser darstellen können, als ein Fließtext.

- Nach dem Storyboardzeichnen folgte das Modellieren des großen Raumschiffes, am Anfang des Films, die Erde und der Mond, wobei die Erde allein schon aus drei verschiedenen Kugeln bestand. Eine für die Textur der Oberfläche, eine für die Wolken und die letzte für den blauen Schimmer drumherum.

Rendern
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Realistisch,
dafür aber eine Renderzeit
von etwa 15 min pro Bild,
d.h. 375 min für eine (Film-)Sekunde.
Unrealistischer: Licht fällt an Stellen, die eigentlich nicht beleuchtet werden. Außerdem spiegeln sich die Hüllen nicht gegenseitig. Renderzeit etwa 5 sek., d.h. etwa 2 min pro (Film-)Sekunde.
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Das Endprodukt
- Hier fing die eigentliche Animation an. Also die Schwarmanimation der PC-Hüllen, wie sie aus dem Raumschiff kommen.

- Filmen der realen Bilder: Auf dem Schulhof des KvG spielt die Haupthandlung. Für die Aufnahmen haben wir in etwa einen Tag gebraucht.

- Virtuelles Nachbauen von Gegenständen, die später vor den PC-Hüllen sind (z. B. das weiße Schulgebäude und die Säulen unter dem Achteck), und Anpassen der virtuellen Kamera an die reale, wobei bei Schwenks die zusätzliche Schwierigkeit besteht, dass sich die Kamera bewegt. Dieser Vorgang wird auch Camera Tracking genannt.

- Die Animation der PC-Hüllen wurde anschließend durchgeführt.

- Das Rendern: Unter Rendern versteht man die Endberechnung der Bilder. Dafür braucht man sehr leistungsfähige Computer, die in einem „normalen“ Haushalt leider nicht aufzufinden sind. Je realistischer die Bilder sein sollen, desto länger dauert die Berechnung jedes einzelnen Bildes. Hier lag die Schwierigkeit. Weil wir leider keinen Supercomputer zur Hand hatten, mussten wir die Qualität ziemlich herunterschrauben. Zum Beispiel spiegeln sich die Computer (die eine spiegelnde Oberfläche haben) nicht gegenseitig. Diese Berechnung hätte einfach zu lange gedauert, zumal es sich um über 200 Bilder handelte. Hier sieht man die verschiedenen Qualitätsstufen (s. Bilder links).

Außerdem fehlt die Bewegungsunschärfe (die ja im echten Film vorhanden ist!), Tiefenunschärfe usw.

- Nun folgte die Nachbearbeitung, die einzelnen Schnitte wurden zusammengeschnitten und die Computer in die reale Umgebung eingesetzt.

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Christoph und Florian
- Als letztes folgte das Drumherum. Also die Schriften („They are back“), das Sounddesign und die Musik (aus „Fluch der Karibik 3“), welche wiederum so geschnitten werden musste, dass sie zu unserem Film passt. Dabei ist die Wirkung von Sound und Musik nicht zu unterschätzen. Die Musik gibt der Szene eine bestimmte Atmosphäre (Stimmung) und kann gezielt Gefühle hervorrufen. Und die Sounds machen das ganze realistischer und actionreicher (auch wenn es im Weltraum gar keinen Schall gibt!).

Parallel dazu wurde noch - mit Hilfe des Grafikbearbeitungsprogramms „Gimp“ - das Logo entwickelt.

Im Nachhinein habe ich noch ein paar Fehler beseitigt und fehlende Schatten eingesetzt. Die Mühe hat sich gelohnt. Der Film kann hier herunter geladen werden. Außerdem gibt es hier einen Film, in dem gezeigt wird, wie ein paar Szenen entstanden sind. Und hier noch einen weiteren Film, der danach entstanden ist!

Viel Spaß beim Angucken!!!

PS: Für alle, die sich für 3D-Animation interessieren, gibt es demnächst eine „Blender“ (3D-Animations)-AG. Weitere Informationen folgen…

Florian Jungermann