Angela Merkel und Mr. Bean

Dreidimensionale Karikaturen am KvG

01 02 03 04 05
"Whoopi Goldberg"
Christina Abbenhaus
"Michael Jackson"
Jessica Grud
"Pamela Anderson"
Sarah Meeßen
"50 Cent"
Alexander Brettschneider
"Bill Kaulitz"
Nathalie Schmidt
Münster-Hiltrup. Sie verzerrt charakteristische Züge einer Situation oder einer Person. Die Karikatur übertreibt bewusst und spitzt zu. Mit flotter Hand aufs Papier geworfen, dazu mit spitzer Feder auf den Punkt gebracht, will sie niemand bei der täglichen Zeitungslektüre missen.
Karikaturen sind in der Regel zweidimensional. Verleiht man ihnen eine dritte Dimension, dann treten sie als Witzfiguren in Erscheinung, gewinnen an Lebendigkeit, scheinen direkt vor dem Betrachter zu stehen. Und der ist versucht, selbst Hand anzulegen. Das breite Grinsen von Dieter Bohlen vielleicht noch ein paar Zentimeter breiter zu ziehen oder die nervige Quasselstrippe von Pro Sieben, Stefan Raab, einfach mal beim Wort zu nehmen. „Schlag den Raab“, warum eigentlich nicht? Wer so eine Birne hat...
Wird man eigentlich ein besserer Autofahrer, wenn man das markante XXL-Kinn des Rennweltmeisters Michael Schumacher voller Ehrfurcht mit den Händen umfasst? Versucht ist man ja. Alte Bildnisse von Heiligen wurden von früher von Gläubigen ebenfalls angefasst. in der Hoffnung, ihre Kraft und ihr Segen übertragen sich dann schon.
Personen eindeutig identifizierbar zu machen anhand eines einzigen Merkmals - das schafft nur die gute Karikatur. Tennis-Legende Steffi Graf ist ebenso identifizierbar wie Bay-Watch-Nixe Pamela Anderson oder Mr. Bean.
Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums haben sich im Kunstunterricht ein ganzes Jahr lang an die schwierige Aufgabe gemacht, dreidimensionale Karikaturen zu modellieren. Zunächst hatten sie sich mit klassischen Portraitzeichungen befasst. wie es der Lehrplan für den Kunstunterricht der Jahrgangsstufe 11 vorsieht. Aus der Freude, Karikaturen zu zeichnen. wagten sie sich unter der Anleitung von Michael Rickert an das Modellieren dreidimensionaler Figuren. Die Ergebnisse sind jetzt in der Pausenhalle des KvG-Gymnasiums zu bewundern. Zweifelsohne sehenswert.
Michael Grottendieck, Westfälische Nachrichten 20. 06. 2008
06 07 08
"Ronaldinho"
Ines Volkmar
"Karl Lagerfeld"
Melanie Thier
"Steffi Graf"
Lina Pape
09 10 11
"Boris Becker"
Nicole Volmering
"Stefan Raab"
Lara Schmittmann
"Dieter Bohlen"
Sarah Greive
12 13 14 15 16
"Eddie Murphy"
Monika Urzedowicz
"Franz Beckenbauer"
Anna Scheller
"Will Smith"
Johannes Schäfers
"Angela Merkel"
Julia Woestmann
"Theo Waigel"
Nicole Hagedorn
17 18 19 20 21
"Maddin Schneider"
Melina Heying
"Mr. Bean"
Vanessa Schaefer
"Herbert Grönemeyer"
Carina Lohmann
"Michael Schumacher"
Julia Tacke
"X-Zibit"
Michael Nowakowski

Bill Kaulitz wohnt in Ronaldinhos Nachbarschaft

KvG-Schüler karikieren Prominente

Hiltrup. Michael  Schumachers Markenzeichen ist das lange Kinn, bei Theo Waigel stechen die buschigen Augenbrauen hervor. Bei Badenixe Pamela Anderson denkt man zunächst an ihre üppige Oberweite.
Die physiognomischen Merkmale von Prominenten mussten die 21 Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums im Hinterkopf haben, als sie Karikaturen der Stars und Sternchen modellierten. Ein Kunst-Grundkurs der elften Klasse, den Michael Rickert unterrichtet, hatte im abgelaufenen Halbjahr die Aufgabe, einen Prominenten zu karikieren.
Nachdem sie zunächst eine Zeichnung der Stars angefertigt hatten, setzten sie die Arbeit in die dritte Dimension um. Die Elftklässler modellierten eine Büste aus Pappmaché, die sie nachher anpinselten. Die Schüler mussten die Promis dabei übertrieben darstellen, um somit die Wiedererkennbarkeit zu erhöhen. Also stehen die Ohren von Entertainer Will Smith weiter ab als in natura, und um Dieter Bohlens Teint zu erfassen, wurde in den dunkelbraunen Farbtopf gegriffen.
„Die Schüler haben für die Büsten einen enormen Zeitaufwand betrieben und ihre Arbeit auch in der Freizeit fortgeführt“, lobt Rickert das Engagement. Über die Ergebnisse konnte das Kollegium jeden Morgen schmunzeln, denn die Kunstwerke wurden zunächst im Lehrerflur ausgestellt.
Mittlerweile verschönern die Büsten die Pausenhalle. Ungewöhnliche Konstellationen liefert die Anordnung der Exponate: So wohnt in der Nachbarschaft des Fußballstars Ronaldinho Bill Kaulitz von Tokio Hotel. Zur Linken von Herbert Grönemeyer thront der britische Schauspieler Rowan Atkinson, der durch seine Rolle als Mr. Bean bekannt wurde. Dass Kanzlerin Angela Merkel in EM-Zeiten die Nähe zum „Fußball-Kaiser“ Franz Beckenbauer sucht, ist hingegen verständlich.
Bei der Wahl des Prominenten haben die weiblichen Künstlerinnen sich in allen Sparten bedient: Sie zogen Sportler, Sänger und Schauspieler gleichermaßen durch den Kakao. Die drei männlichen Teilnehmer kamen hingegen auf einen gemeinsamen Nenner. Sie nahmen mit Will Smith, Xzibit und 50 Cent ausschließlich Prominente aus der nordamerikanischen HipHop-Szene aufs Korn.
de Haas, Münstersche Zeitung 20. 06. 2008