Chemiezauber 2003/04

Die Geschichte vom großen Zauberer und seinen Schützlingen
- Erster und letzter Teil: Die Zwischenprüfung -

Liebe Leserinnen und Leser,
ich möchte Ihnen heute von einer Begebenheit berichten, die zwar am 06.02.2004 stattgefunden hat, aber genauso gut im Mittelalter hätte passieren können. Begleiten Sie mich in die Vergangenheit, fernab vom Hightech.
Der große Magier und Vorbild seiner Gehilfen „Fischedickus“ betrat den Zauberunterricht, der sich Chemie nannte. Er begann aber nicht wie gewöhnlich seinen Unterricht, sondern erzählte seinen Schülern etwas über ihre bevorstehende Zwischenprüfung. „Die Zwischenprüfung rückt näher. Ihr werdet diesmal einem ausgewählten Publikum eine einzigartige Show aus bunten Lichtern, brummenden Gummibärchen und knallenden Gemischen vorführen. Die Prüfung heißt Kabinettstücke in der Hexenküche.“ Die Schülerinnen und Schüler waren sofort begeistert und motiviert der Welt zu zeigen, was sie bisher schon gelernt hatten. Der Ehrgeiz bescherte ihnen ein reichhaltiges Spektrum an Kunststücken.
Nach circa zwei Wochen stand das Rahmenprogramm, mitsamt dem Ambiente und den Musikeinlagen, auf den Beinen. Der Tag der Vorführung rückte unaufhaltsam näher. Natürlich wurde vorher alles einmal geprobt. Aber das schloss ja nicht aus, dass Gemische aus unerklärlichen Gründen verhext werden konnten, oder?
Auf jeden Fall stand schließlich der große Tag vor der Tür. Gelassen und schon fast wie ausgewachsene Hexen und Zauberer betraten die Schützlinge die Hexenküche. Vor ihnen strahlte eine breite Masse aus Hexen und Zauberern des 6. Lehrjahrs (6a, 6b, 6c), die sich schon mächtig auf die bevorstehende Show freuten. Oder wie man es auch nennen mag. Hatte ich eigentlich gesagt Hexenküche? Vielleicht wäre der Begriff Folterkeller besser gewesen. Denn gleich zu Anfang bekamen die Gäste die gewaltige Wucht von Wasserstoffballons zu spüren, die in einem ohrenbetäubenden Knall zerbarsten. Trotzdem waren es nicht nur solche Kabinettstücke, die die Prüflinge vorführten. Wo andere bekannte Zauberer wie Merlin versagten, bewiesen die Schüler, dass nichts unmöglich war. Denn man aß brennende Kerzen (selbst das Publikum durfte dieses unter fachkundiger Anleitung probieren) oder brachte eine weitere dazu, Feuer zu spucken.
Um noch mal auf die Sache mit dem Verhexen zurückzukommen. Man stelle sich vor, da wurde doch tatsächlich eine gefüllte Dose mit Wasserstoff mit einem solchen Fluch belegt, dass sie beim ersten Mal sofort in der Hand des Lehrlings explodierte und beim zweiten tast 5 Minuten auf sich warten ließ, bis dann doch noch was passiert ist.
Tücken hin, Tücken her. Im Endeffekt hat es dem Publikum so gut gefallen, dass selbst das Pausenklingeln sie nicht aus dem Bann reißen konnte. Selbst dieser unverhoffte Zwischenfall brachte die Prüflinge nicht aus der Ruhe. Improvisation ist die oberste Devise bei der Magie.
Nach endlosen zwei Stunden und einer Menge verbrauchten Schießpulvers endete die Zwischenprüfung unter tosendem Beifall.
Ich hoffe, Ihnen hat diese Reise in die Vergangenheit Spass gemacht. Der Chemie-LK 13 bedankt sich bei den Schülerinnen und Schülern der Klassen 6a, 6b und 6c. Besonderen Dank gilt auch Herrn Fischedick, der uns dieses Vorhaben ermöglichte.
Es war ein Erlebnis der Extraklasse, Schülern auch mal die „andere“ Seite der Chemie zu zeigen.
Alexander Aust (Abitur 2004)