Klaus Brinkbäumer

Die letzte Reise: Der Fall Christoph Columbus

oder: Geschichtsunterricht einmal anders

„Liebes KvG-Kollegium,
ich bin ehemaliger KvG-Schüler und derzeit Spiegel-Reporter, und zusammen mit meinem Kollegen Clemens Höges habe ich das Buch „Die letzte Reise. Der Fall Christoph Columbus“ geschrieben, das seit etwa 15 Wochen in den Sachbuchbestsellerlisten steht. Nach einem Fernsehauftritt bei „Johannes B. Kerner“ habe ich viele Zeitschriften von Schulen bekommen, in denen wir um Vorträge oder Lesungen gebeten wurden, weil unsere Geschichte spannender und anschaulicher Geschichtsunterricht sei.“
So begann eine e-Mail, die Klaus Brinkbäumer an die Schule sandte mit dem Angebot, für interessierte Schülerinnen und Schüler eine Lesung/Diskussion zu veranstalten. Die Geschichtslehrer überlegten, für welche Jahrgangsstufe ein solches Projekt geeignet sei und luden den Spiegelreporter zum 01. 10. 2004 ein.
Aus der gut besetzten Aula nahm Klaus Brinkbäumer mittels eines kurzen Films die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9, die Klasse 6b sowie den Philosophiekurs 11 mit auf die Reise vor die Küste Panamas. Dort haben Taucher ein Wrack gefunden, das mit Sicherheit das älteste Schiff ist, das jemals vor der amerikanischen Küste gefunden wurde. Doch nicht der Fund an sich ist bereits sensationell, sondern nach Holzanalysen und Untersuchungen von Tonscherben besteht die Vermutung, dass es die „Vizcaina“ ist, die Columbus auf seiner vierten und letzen Reise in die neue Welt zurücklassen musste. Brinkbäumer schilderte mit Hilfe vieler Fotos nicht nur anschaulich die Wissenschaftsmaschinerie, die mit dem Fund angelaufen ist, sondern bemühte sich auch, den Schülerinnen und Schülern ein Bild jener tragischen Reise zu vermitteln, mit der Columbus beweisen wollte, dass es doch einen Seeweg nach Indien gibt, auf der er selbst wahnsinnig und blind wurde und die mit Schiffbruch auf Jamaika endete.
Darüber hinaus nahm er Bezug auf Dokumente, die beweisen, dass Columbus’ erste Reise, also die Entdeckung Amerikas 1492, u. a. von einem Sklavenhändler finanziert wurde, was neue Erkenntnisse über den Völkermord, der auf die Entdeckung folgte, zulässt und ein sehr detailliertes, nämlich vielschichtiges Bild der Persönlichkeit Christoph Columbus zeichnet.
Neben der Vorstellung seines eigenen Buches gab er auch immer wieder Hinweise auf weltweit existierende Columbus-Projekte von Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen wie z.B. Archäologen, Molekularbiologen, Historikern und beantwortete geduldig alle Fragen der anwesenden Schülerinnen und Schüler.
Mit seinem Buch, das zum Teil biographische Abenteuererzählung, zum Teil Wissenschaftskrimi ist, gestaltete er an diesem Vormittag zwei sehr spannende Schulstunden.
Dr. Anja Stiglic
PS: Das Buch kann auch in der Schülerbücherei entliehen werden.
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Christoph Columbus Columbus' erste Abreise am 3. 8. 1492 Columbus nimmt das entdeckte Land in Besitz
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4. Reise, bei der Columbus erstmalig amerikanisches Festland betrat und bei der er die "Vizcaina" zurücklassen musste Nachbau der "Santa Maria"

Bilder und Karte: www.wikipedia.de