Erdkundeunterricht am KvG (2002)
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| Suche und Auswertung von Internetdaten im Erdkundeunterricht |
Der Erdkundeunterricht leistet seinen speziellen Beitrag innerhalb des Bildungsauftrages
des Gymnasiums. Er vermittelt raumbezogene Handlungskompetenz, indem er Schülern
hilft, ihre nahe und ferne räumliche Umwelt zu verstehen, und sie befähigt,
solidarisch an deren Entwicklung und Erhaltung mitzuarbeiten. Mit der Vermittlung
dieser Kompetenz leistet er gleichzeitig einen Beitrag zur politischen Bildung.
Raumbezogene Handlungskompetenz ist allerdings nicht ohne topographisches Grundlagenwissen
zu erreichen. Sie ist die Voraussetzung zur Orientierung im Raum. Insofern stellt
die Fähigkeit zur räumlichen Orientierung eine wichtige Kulturtechnik dar.
An unserer Schule wird das Fach Erdkunde diesem oben beschriebenen Bildungsauftrag
mit unterschiedlichen methodischen und inhaltlichen Ansätzen gerecht.
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| Unterrichtsgang; Thema: Renaturierung des Emmerbachs |
Die Schüler erfahren das Fach Erdkunde in erster Linie im Unterricht, aber auch
in Aktivitäten, die über den Unterricht hinausgehen. Im Rahmen der Öffnung der
Schule zur außerschulischen Wirklichkeit hat die originale Begegnung für die
Erschließung der Lebenswirklichkeit eine besondere Bedeutung. Originale Begegnung
stellt sich dabei in unterschiedlichen methodischen Organisationsformen dar.
Schwerpunkte am KvG sind Unterrichtsgänge im Heimatraum, stadtgeographische
Erkundungen und Kartierungen und Exkursionen als Bestandteile von Raumanalysen,
denn der von Naturfaktoren und menschlichen Aktivitäten geprägte Raum lässt
sich nicht direkt in den Klassenraum holen, ist aber unmittelbar begeh- und
erfahrbar.
Entdeckendes, ganzheitliches Lernen wird im Erdkundeunterricht auf besondere Weise
gefördert. Die originale Begegnung bietet einerseits viele Möglichkeiten zur
Anwendung spezifischer Kenntnisse und relevanter Methoden des Faches Erdkunde,
andererseits sind aber auch Kenntnisse und Fertigkeiten anderer Fächer erforderlich.
Eine wichtige Rolle im diesem Lernprozess, in der Wahrnehmung und Erschließung
des Raumes spielt so das fächerübergreifende, vernetzte Denken. Auch im Rahmen
von Lehrwanderungen lernen die Schüler das Zusammenwirken fachspezifischer Methoden
in fächerübergreifenden Zusammenhängen kennen.
Das entdeckende, ganzheitliche Lernen ist auch während des Schullandheimaufenthaltes
der Jahrgangsstufe 8 (zukünftig Jahrgangsstufe 7; siehe eigenen Bericht) auf
der holländischen Insel Ameland ein wesentlicher Aspekt des Programms vor Ort.
In Form von Projektarbeit sind hier Topographie und Fremdenverkehr Untersuchungsinhalte.
Die Kooperation mit dem Biologie-Unterricht bietet dabei die Möglichkeit, Klima-
und Bodenverhältnisse und ihre räumliche Differenzierung als wichtige Grundlage
für spezifisches pflanzliches und tierisches Leben zu erkennen. Die Schüler
gelangen so exemplarisch zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Wirklichkeit.
Ein weiteres fächerverbindendes Element ist durch die Erteilung von bilingualen
Unterrichtseinheiten im Fach Erdkunde in der Jahrgangsstufe 8 gegeben. Der gezielte
Einsatz neuer Informations- und Kommunikationsmedien stellt auch den Bezug zum
Fach Informatik her.
Handlungsorientiertes Lernen ist ebenso ein wichtiger Bestandteil des Erdkunde-Unterrichtes.
Neben der schon erwähnten Projektarbeit sind Stationenlernen oder Lernzirkel
grundlegende Methoden, um in einer Form von Freiarbeit das selbstständige Arbeiten,
aber auch soziales Lernen zu fördern.
Lernprozesse wie originale Begegnung, Projektarbeit, fächerverbindendes Arbeiten
und Lernzirkel beeinflussen die Motivation der Schüler positiv und stellen
somit ein wesentliches Element fruchtbarer Unterrichtsarbeit dar. Hierzu passt
auch das Angebot, aktiv bei Untersuchungen der Wetterkunde-AG mitzuarbeiten.
KvG-Schulprogramm 2002