Projektwoche „Die Stadt Münster“ für die Jahrgangsstufe 7

vom 7. bis 11. Mai 2007


„Ich mag Münster, weil….“
Mit vielen Schülerbeiträgen begann die Auftaktveranstaltung zum Münster-Projekt in der Aula, die einen Vorgeschmack auf die Ereignisse der Projektwoche gab.
Der kurze Film „Münster – lebenswerteste Stadt der Welt“ wurde präsentiert; Schüler trugen das Gedicht „Der Knabe im Moor“ vor; das Straßenschild „Greta-Bünichmann-Straße“ deutete auf Hexenverfolgungen in Münster hin….
Viele interessante Ideen kamen durch die Kolleginnen und Kollegen der Siebtklässler zusammen und wurden im Fachunterricht oder auf Unterrichtsgängen realisiert.
Eine Woche lang thematisierten die verschiedensten Fächer vielfältige Facetten Münsters. So gab es z.B. Unterrichtsgänge zum Rüschhaus (Annette von Droste-Hülshoff – Balladen) mit Frau Nacke und Herrn Nießen, einen Stadtgang auf den Spuren der Wiedertäufer mit Frau Bitter und Herrn Hühne (besonders aktuell nach dem letzten Wilsberg-Krimi), eine Fahrt zu den Rieselfeldern (Herr Juhl), zum Emmerbachtal (Renaturierung) mit Herrn Kaspar und in die Hohe Ward zum Thema Trinkwassergewinnung (Herr Juhl). Eine weitere Gruppe besuchte das Stadtarchiv in Münsters Norden und recherchierte dort z.B. über die dunklen Kapitel der Geschichte Münsters am Beispiel der Hexenverfolgungen (Frau Wiegmann, Frau Kunsleben).

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Die Auftakt-Veranstaltung in der Aula und ihr Ergebnis: "Ich mag Münster, weil..."

Die lebenswerteste Stadt! - Das Münster-Projekt der Jahrgangsstufe 7


„Warum lebe ich gerne in Münster?“ Mit dieser Frage beschäftigte sich die Auftaktveranstaltung zum Münster-Projekt des 7. Jahrgangs am Montag, 7.5.2007 in der Aula. Dieses fächerverbindende Projekt hat zum Ziel, den Schülerinnen und Schülern ihre Heimatstadt näher zu bringen und verschiedene Aspekte Münsters aus der Perspektive verschiedener Fächer zu betrachten.
Neben einigen kurzen Vorträgen zu den verschiedenen Themen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler in den nächsten Tagen beschäftigen würden, konnten sie auch selbst aktiv werden und ihre Meinung zu der Frage, warum sie Münster mögen, auf bunten Karten zum Ausdruck bringen.
Die folgenden Tage waren gekennzeichnet durch viele interessante Exkursionen, die zuvor im Fachunterricht vorbereitet worden waren. Am Dienstag fuhr die Klasse 7b in Begleitung von Herrn Juhl und Herrn Eggersmann in das Naturschutzgebiet der Rieselfelder. Eine interessante Führung durch die biologische Station gab einen Einblick in die dort ansässige Tier- und Pflanzenwelt.
Die Rieselfelder wurden vor 100 Jahren zur Verrieselung der Abwässer der Stadt Münster angelegt. Diese Funktion hatten sie bis zum Bau der Kläranlage 1975 inne. Damit die Rieselfelder als Feuchtbiotop erhalten bleiben konnten, werden seitdem die gereinigten Abwässer der Stadt dort hindurchgeleitet. Die Rieselfelder sind Rastplatz vieler Zugvögel auf dem Weg in den Süden.
Neben vielen interessanten Informationen hatten die Schülerinnen und Schüler auch ihren Spaß mit dem Versuch, Kaulquappen zu fangen. Leider fiel das Ende der Exkursion buchstäblich ins Wasser. Gerade auf dem Aussichtsturm angekommen, zog plötzlich ein Unwetter mit Sturm und Hagel auf. Komplett durchnässt zu werden fanden die meisten dann doch weniger lustig.
Am Mittwoch machte die Klasse 7a mit Herrn Juhl und Frau Köhnsen eine Radtour zum Wasserwerk Hohe Ward. Das Wasserwerk wurde 1906 erbaut und steht seit 1988 unter Denkmalschutz. Es liefert 25% des Wasserbedarfs der Stadt Münster. Die Schüler staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass pro Person in Münster täglich 180 Liter Wasser verbraucht werden, das sind 50 Mio. Liter insgesamt. Während der Trockenperiode wuchs der Verbrauch zeitweise auf 60 Mio. Liter. Vielleicht können diese Zahlen doch zum Nachdenken anregen angesichts des Klimawandels und anderer Umweltprobleme. Zum Überleben sind 3 Liter Trinkwasser täglich bekanntlich ausreichend...
KvG-Jahrbuch 2006/07
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Klasse 7c vor Ort: Renaturierung des Emmerbachs
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Die anschließende Auswertung

Religiöser Fanatismus und viel Blut


Die Geschichte der Reformation in Münster war geprägt durch ein in der Reformationsgeschichte einmaliges und höchst bizarres Ereignis. Die Klasse 7c begab sich mit Frau Bitter, Frau Krapp und Herrn Hühne auf die Spuren der Wiedertäufer. Fächerverbindend während der Geschichtsstunden von Frau Bitter und Herrn Hühne vorbereitet, waren die Schülerinnen und Schüler neugierig, die Orte des Wirkens solch schillernder Figuren wie Jan Matthijs, der es als Teil seiner göttlichen Sendung betrachtete, im Alleingang während der Belagerung Münsters die Armee des Bischofs auszuschalten (ein Unterfangen, das blutig endete - allerdings nicht für die Armee...) und des Königs der Täufer, Jan van Leyden, einmal selbst in Augenschein zu nehmen. Unser Ausflug führte uns zum Dom und natürlich zur Lambertikirche, wo immer noch die Käfige hängen, in denen die Leichen der drei Täuferführer van Leyden, Bernd Knipperdollinck und Bern Krechting, nachdem sie mit glühenden Zangen auf dem Prinzipalmarkt zu Tode gefoltert worden waren, zur Abschreckung aufgehängt wurden. Die genauen historischen Hintergründe erforschten die Schülerinnen und Schüler im Stadtmuseum.
Die Ergebnisse dieser Exkursionen und der anderen, in den verschiedenen Fächern durchgenommenen Themen (das Rüschhaus, Annette von Droste-Hülshoff) wurden in liebevoll gestalteten Plakaten festgehalten, die nun in einer Ausstellung in der Pausenhalle des KvG zu sehen sind.
ückmeldung, so dass nun angestrebt wird, ein vergleichbares Projekt nach Möglichkeit auch in der kommenden Jahrgangsstufe 7 durchzuführen.
Holger Hühne, KvG-Jahrbuch 2006/07
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Stadterkundung der 7c in Münster
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Haus Rüschhaus


Wir besuchten mit den Deutschkursen der Klassen 7b und 7c das Rüschhaus, welches im Stadtteil Nienberge in Münster liegt. Es wurde 1745-1748 von Johann Conrad Schlaun erbaut, der es anfangs auch als Sommersitz nutzte. Es hatte eine besondere Bauweise, da es von vorne wie ein normales Bauernhaus, von hinten aber wie ein Adelssitz im französischen Stil aussah. Wenn man z. B. von hinten aus dem Garten ins Haus kam, stand man in einem großen Salon mit vielen Türen. Dies jedoch war nur vorgetäuscht, da hinter der großen Flügeltür z. B. nur ein Klappaltar war, da sonst nirgendwo im Haus Platz für einen Altar gewesen wäre. Eine andere Tür führte in den Flur, eine weitere auf die Treppe und die letzte in ein Schlafzimmer mit der einzigen französischen Originaltapete des Hauses.
Anna Elisabeth Franzisca Adolphina Wilhelmina Annette von Droste-Hülshoff zog dort 1826 nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer älteren Schwester Jenny und ihrer Mutter ein. Annette wohnte in der ersten Etage auf der Vorderseite, so dass sie über den Pferden, Schweinen und Kühen wohnte. Sie hatte drei Zimmer, von denen eines eine Fensterlücke mit Blick in die Küche besaß. Auf diese Weise konnte sie immer beobachten, wer in das Haus kam. Sie nannte ihr Wohn- und Arbeitszimmer „Schneckenhäuschen“, in welchem sie oft auf ihrem Sofa sitzend Gedichte, Balladen und Geschichten schrieb. In einem ihrer Zimmer kann man noch immer ihr Originalklavier bewundern. Annette konnte sehr gut auf ihrem Klavier spielen - eine Zeit lang wusste sie nicht, was ihre größere Stärke war: Das Klavierspielen oder das Schreiben.
Annette bewohnte dieses Haus bis 1846.
Madeleine Frank und Janni Schallenberg, KvG-Jahrbuch 2006/07
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Vom Rieselfelder-Biotop bis zu den Wiedertäufern reicht die Palette der Themen
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Münster ist nicht denkbar ohne seine Dichterin Annette von Droste-Hülshoff