Forum

Café Cardinal

Über funktionale Erfordernisse hinaus soll Schule auch ein Stück Lebensraum für Schülerinnen und Schüler sein. Das Forum im KvG und das von Oberstufenschülern eingerichtete und betreute „Café Cardinal“ tragen dazu bei.
In Eigeninitiative und durch Eigenleistung haben Oberstufenschüler im Forum ein zweckmäßiges und zugleich gemütlich eingerichtetes Oberstufencafé geschaffen, das ein Schülerteam mit Unterstützung des Schulseelsorgers betreibt. In Pausen und Freistunden haben Oberstufenschüler die Gelegenheit, sich hier in einem eigenen Erholungs- und Rückzugsraum bei Kaffee und belegten Brötchen zu treffen.
Der gut 60 Quadratmeter große Raum des Forums liegt ein wenig abseits vom alltäglichen Unterrichtsgeschehen im Keller des Gebäudes. Er ist mit großen Fensterflächen versehen und hat eine vorgelagerte Freifläche als Innenhof im Grünbereich. Angrenzend befinden sich dort das Zimmer des Schulseelsorgers, ein weiterer Besprechungsraum, der Gruppenraum der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) und eine gut ausgestattete Küche.
Das Forum wird darüber hinaus zu verschiedenen Zeiten von unterschiedlichen Gruppen genutzt. Im Anschluss an den Unterricht erledigen hier die Schülerinnen und Schüler der Übermittagbetreuung ihre Hausaufgaben. Und nachmittags bzw. abends steht das Forum für Klassen- und Kurstreffen und als Begegnungsraum für die Gruppen des Sprachenaustauschprogramms zur Verfügung.

Gestaltung des Forums als Oberstufencafé


Oberstufenschüler haben je nach individuellem Stundenplan wöchentlich meist mehrere Freistunden zu verkraften. Fragt sich wo: in der Pausenhalle, auf dem Schulhof, einem nahegelegenen Einkaufszentrum oder gar zu einem schnellen Trip in Münsters Fußgängerzone. Bleibt noch das Forum im Keller als offizieller Oberstufenaufenthaltsraum.
Aber das ist erst seit einiger Zeit eine echte Alternative. Die Idee einer Schülerin, den Raum in Eigeninitiative „bewohnbarer“ zu machen und in ein Oberstufencafé zu verwandeln, fand bei Schulleitung und Schulseelsorger offene Ohren. Es fand sich eine Gruppe von älteren Schülerinnen und Schülern, diese Idee praktisch umzusetzen. Mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins, einem Schulfesterlös und mitteln der SV und der Schulseelsorge wurde im Zentrum des Raumes eine zugleich schöne und „hammerfeste“ Theke eingebaut und der Raum in Eigenarbeit gestrichen. Das gewagte Gelb des Anfangs ist inzwischen fröhlichen Orangetönen gewichen, die dem Raum einen Hauch von Toskana verleihen. Weitere Zutaten für ein gemütliches Café: zwei Sofas, eine gute Musikanlage, Wasserkocher und Kaffeemaschine, Geschirr, an die hundert von Eltern gestiftete Kaffeebecher, ein gesponserter Kühlschrank und eine Spülmaschine aus dem Hause Düppers. Die Wunschliste zur weiteren Verschönerung ist lang und wird nach und nach aus dem bescheidenen Verkaufserlös kleiner Snacks, Getränken und Brötchen „abgearbeitet“.
Jeden Tag stehen in den Pausen zwei oder drei Mitglieder des Caféteams hinter der Theke und machen ihre Arbeit. Alle paar Wochen trifft sich die Gruppe, um Probleme und Veränderungen zu besprechen. Viele sind froh, dass es diesen Raum und dieses Angebot gibt. Hier trifft man sich, macht Hausaufgaben, erholt sich. Eigentlich kann man fast immer jemanden antreffen.
„Zusammen sind wir was“ – diese Erfahrung macht vor allem die Caféteamgruppe: wir können miteinander etwas verändern und erreichen. Wir setzen uns für eigene Interessen, aber auch die Belange unserer Mitschülerinnen ein. Wir sind bereit, etwas von uns zu geben und Verantwortung zu übernehmen. Das trägt nicht nur zur positiven Gestaltung des Schullebens bei, es fördert es auch die Identifikation mit der Schule als Lebensraum: das ist mein Raum, den ich selbst mitgestaltet habe und in dem ich mich gern aufhalte. Das ist unser Raum, in dem ich gern meine Freistunden, unser Kurstreffen, unsere Klassenfeier verbringe. Das heißt also auch: Zusammen sind wir - KvG.
Christoph Speicher (2002)