Tage religiöser Orientierung 2006


Auch in diesem Jahr fanden sie wieder statt, die Tage religiöser Orientierung. Den Schülerinnen und Schülern der Jgst. 12 wurde eine 3-tägige Fahrt in die Abtei Königsmünster in Meschede angeboten, 26 Schüler(innen), Herr Hühn, Frau Traud, sowie unser neuer Schulseelsorger Marius Stelzer fuhren mit.

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Tag 1 (22.2.06)
Start unseres Ausflugs war um 13 Uhr am Hallenbad. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Drensteinfurt ging es auch direkt weiter Richtung Meschede zur Abtei Königsmünster, wo wir die kommenden Tage verbringen würden. Die Stimmung während der Fahrt war locker und heiter. Einige vertrieben sich die Zeit mit Konversation; ein kleines Grüppchen schlug die Zeit mit ein paar Partien Doppelkopf tot.
Unmittelbar nach unserer Ankuft um kurz vor drei fanden sich alle Beteiligten zu einem kurzen Fotoshooting zusammen. Nachdem alle abgelichtet worden waren, wurden wir auch schon von Bruder Emanuel empfangen, mit dem wir die Zimmerverteilung rasch erledigten. Kurz darauf brachten alle ihr Gepäck in ihre Zimmer und begaben sich auf direktem Weg zu Kaffee, Tee, Kakao und ein wenig Kuchen in den Speisesaal.
Um halb vier fanden wir uns alle in einem Gruppenraum zusammen, um uns ein wenig näher kennen zu lernen. Dies machten wir mit einer kleinen Abwandlung des „Ich packe meinen Koffer“- Spiels. Jeder sollte sich mit einer Eigenschaft, die mit dem ersten Buchstaben seines Vornamens beginnt, vorstellen. Hierbei entstanden viele einfallsreiche, aber auch unterhaltsame Ideen. Das Spektrum reichte von joghurtliebend über treckerfahrend oder cholerisch bis hin zum jungen Schneefanatiker.
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Nach der Vorstellung erwartete uns eine kreative Aufgabe, die unter 3 Leitfragen lief: Was macht mich aus? Was bringe ich mit zu den Besinnungstagen mit? Was wüsche ich mir mir für die Besinnungstage? Um diese Fragen zu bearbeiten, bekam jeder ein DIN A3-Blatt und konnte sich dann im Haus ein gemütliches Plätzchen suchen und dann in Ruhe in sich gehen und die Aufgabe lösen. Kurz vor dem Abendessen fanden wir uns noch einmal zusammen, damit wir unsere Gedanken vortragen konnten.
Nachdem wir mehr über uns und die anderen erfahren hatten, stand noch eine kleine Führung über das Gelände an, bei der wir etwas mehr über die Geschichte der Abtei Königsmünster und den Tagesablauf der Mönche erfuhren. Die Führung endete mit einer kleinen Probe des selbsterzeugten und gelagerten Apfelweins im hauseigenen Weinkeller.
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Zum Abschluss unseres besinnenden Programms waren wir eingeladen worden, uns in der Kirche einzufinden und zu meditieren. Eine, wie nicht nur ich, sondern alle Beteiligten fanden, schöne Erfahrung, bei Kerzenschein und ruhiger Musik seinen Geist zu sammeln, die Gedanken schweifen zu lassen und alles um sich herum zu vergessen.
Anschließend fand man sich entweder in der Zisterne ein, um gemütlich beeinander zu sitzen, etwas zu trinken und zu singen, oder ging in den Sportraum, um ein paar wilde und aufregende Runden Tischtennis zu spielen. Dann, um etwa halb eins, ein Uhr, begab man sich so langsam aber sicher zur Bettruhe in die Zimmer.
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Tag 2 (23.2.06)
Der Tag begann für die einen um halb acht bei einer stillen Meditation, für die anderen um acht Uhr beim Frühstück. Selbstgebackenes Brot mit Aufschnitt oder Müsli standen zur Auswahl. Wenig später trafen wir uns im Meditationsraum für einen spirituellen Impuls, um den Tag ruhig zu beginnen. Es folgte ein Plenum, welches unter dem Motto „Wer bin ich?“ lief. Jeder bekam ein kleines Heftchen mit einigen Fragen, die sich mit dem Sinn des Lebens beschäftigten. Wir bekamen eine Stunde Zeit, um uns zurückzuziehen und uns mit den Fragen zu beschäftgen.
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Wir trafen uns wieder im Gemeinschaftsraum. Nun waren Bruder Emanuel und sein Unterstützungszivi Tobias, ein sehr offener und geselliger junger Mann, neugierig, wie uns der erste Tag in der Oase, unsrer Unterkunft, gefallen hatte und inwiefern uns die Fragen aus dem Heftchen geholfen haben oder was wir jetzt vielleicht besser verstehen.
Zum Abschluss des Plenums bekamen wir eine kleine Gruppenaufgabe, mit der wir uns am kommenden Nachmittag beschäftigen sollten. Ziel war es, das Wesen eines sinnerfüllten Lebens kreativ zu erläutern. Die Gruppen arbeiteten eifrig den ganzen Nachmittag an diesem Projekt, wurden aber zwischendurch mit dem leckeren Mittagessen und der Kaffee-und-Kuchen-Pause abgelenkt, um neue Kraft für kreative Ideen sammeln zu können.
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Um viertel vor vier war es dann so weit. Die Gruppen präsentierten ihre Ergebnisse in Form eines Schaubildes oder erheiterten uns mit lustigen Gedichten oder einer satirischen Talkshow. Letztendlich kristallisierte sich eine bestimmte Botschaft heraus: Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen von einem sinnerfüllten Leben, und dementsprechend lebt er auch. Um diese Erkenntnis reicher, bekamen wir anschließend von Bruder Emanuel eine kurze Führung durch die Kirche, in der unser stets fröhlicher Freund uns ein wenig mehr über dieses Denkmal erzählte Abrundung erhielt unser Plenum durch eine Gesprächsrunde im Meditationsraum. Bruder Emanuel bot uns an, ihn mit Löcher in den Bauch zu fragen, was auch gerne getan wurde.
Nach unserem Plenum hatten wir noch etwas Zeit für uns, während sich ein paar Freiwillige sich dazu bereit erklärt hatten, den Speisesaal ein wenig für unser bevorstehendes „Candle Light Dinner“ vor zu bereiten. Schließlich versammelten wir uns im sehr gut gedeckten Speisesaal, wo wir dann ein wiederum ausgezeichnetes Dinner genießen durften.
Um viertel vor neun waren wir zu einem Agape-Gottesdienst eingeladen worden. Agape bedeutet so viel wie „Liebe zum Nächsten“, was auch während des Gottesdienstes deutlich wurde. Ein sehr schön gestalteter Gottesdienst, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Anschließend wurde im Kamin an unserem Speisesaal ein Feuerchen gemacht, wo wir uns einfanden, um gemütlich beisammen zu sitzen und Lieder zu singen. Schon bald wurde es halb eins, und wir begaben uns zur Bettruhe.
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Tag 3 (24.2.06)
Unser Tag begann, wie am Tag zuvor, mit einem spirituellen Impuls nach dem Frühstück. Das erste Plenum des Abschlusstages wurde mit einer Traumreise begonnen, um auf das nächste Thema einzustimmen, das unter dem Motto „Zukunft“ lief. Aufgabe war es, einen Brief an uns selber zu schreiben, der unsere Wünsche, Träume, Ängste und Sorgen beeinhalten sollte. Diesen Brief erhalten wir Anfang nächstes Jahr, um uns daran zu erinnern, wo unsere Zukunftsvorstellungen während der Besinnungstage lagen.
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Dank an Bruder Emanuel und Tobias! Die Türen für TRO stehen offen!
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Kurz vor Ende des Plenums sollten wir mit jemandem, mit dem wir uns gut verstehen, uns über unsere Ängste und was man gegen sie tun kann, reden, um zu erfahren, dass es uns allen ähnlich geht.
Nach einem festlichen Mittagessen kamen wir ein letztes Mal im Meditationsraum zusammen, um offenzulegen, welche Eindrücke wir von den Besinnunstagen mit nach Hause nehmen. Anschließend gaben wir unser Fazit in Form eines Fragebogens ab und verabschiedeten uns von Bruder Emanuel und Tobias, die wir mittlerweile als Freunde gewonnen hatten.
Worin wir uns alle einig waren, ist die Tatsache, dass es allen sehr gefallen hat und wir etwas gelernt haben, sowohl etwas geschichtlich-kulturelles als auch etwas über uns selber. Ich kann meinen Mitschülerinnen und Mitschülern der nachfolgenden Jahrgänge nur ans Herz legen, an dieser Fahrt teilzunehmen. Es lohnt sich!
Text und Fotos: Dirk Tabbert

Abstand vom Alltag gewonnen

KvG: Religiöse Orientierung in der Abtei

Hiltrup. Wer  bin ich? Was zeichnet mich aus? Was ist das Wesen eines sinnvollen Lebens? All diesen Fragen versuchten 26 Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 12 des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums jetzt während den Tagen der religiösen Orientierung auf den Grund zu gehen. Bereits seit 1979 bietet das KvG den Schülern der Stufe 12 diese Orientierungstage an.
Begleitet von den Lehrern Sabine Traud und Udo Hühn sowie Schulseelsorger Marius Stelzer fuhren die Schüler nach Meschede in die Abtei Königsmünster des Benediktinerordens. Bruder Emanuel betreute die Jugendlichen: „Sinn dieser Tage ist es, Abstand vom Alltag zu gewinnen und zu sich selbst zu finden; einfach mal Zeit für sich zu haben.“ Dazu lud Bruder Emanuel zur Meditation ein und auch die Tür zu den Gottesdiensten der Mönche stand den Schülern offen. So konnten sie einen Einblick in das Leben der Mönche bekommen.
Der Donnerstag stand unter dem Motto „werde der, der du schon bist“. In Kleingruppen wurden religiöse, ethische aber auch Alltagsfragen diskutiert. Auch die Zeit des Alleinseins, der Entspannung und Ruhe kamen nicht zu kurz. In einer Art Tagebuch mit Fragen über die eigene Person erhielten die Schüler Impulse zum Nachdenken und schrieben ihre Gedanken nieder.
Der Freitagvormittag drehte sich rund um das Thema Zukunft und die damit verbundenen Fragen, Ängste und Hoffnungen der Jugendlichen, die während eines sonnigen Spazierganges auf dem Klostergelände in einem Dialog besprochen wurden.
Als äußerst schön und entspannend empfanden die Schüler die Atmosphäre während der Abendmeditation in der klösterlichen Kirche, die bei Kerzenlicht stattfand. Dies und das feierliche Abendmahl in der letzen Nacht, welches den Jugendlichen besonders imponierte, waren Highlights der Tage der religiösen Orientierung im Kloster in Meschede.
Ricarda Berding, Münstersche Zeitung 01. 03. 2006