Gottesdienst in der Klosterkapelle

Schulseelsorge

Schulseelsorge ist Dienst an den Menschen in der Schule im Geist des Evangeliums.
Sie trägt im Miteinander dazu bei, dass Schule menschlich bleibt.
Sie hilft Spuren Gottes im Schulalltag zu entdecken und will Glaubens- und Lebenshilfe anbieten.

Der Schulträger stellt dem KvG einen eigenen Schulseelsorger zur Verfügung und macht so die Schulseelsorge zu einem besonderen Schwerpunkt im Schulleben. Diese Schwerpunktsetzung hat zu tun mit dem Selbstverständnis einer bischöflichen Schule, junge Menschen auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes zu bilden und zu erziehen.
Deshalb wird Schulseelsorge im oben beschriebenen Sinne nicht allein vom Schulseelsorger geleistet, sondern wird letztlich als gemeinsame Aufgabe von der ganzen Schulgemeinde begriffen: Neben dem Schulseelsorger nehmen Schulleitung, Beratungslehrer, die Fachkonferenz Religion, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Angestellte, Schülerinnen und Schüler diese Anliegen und Aufgaben der Schulseelsorge im wechselnden Zusammenspiel am KvG wahr.

Bausteine der Schulseelsorge sind:

1. Einzelbegleitung und Beratung

Nicht immer läuft alles glatt im Schulleben. Probleme im persönlichen, zwischenmenschlichen oder schulischen Bereich erschweren mitunter das Vorankommen. Prinzipiell jede Lehrperson, insbesondere aber Klassenlehrer und Tutoren, die gewählten Beratungslehrer und der Schulseelsorger stehen für beratende Gespräche zur Verfügung. Mitunter werden Schüler auch über eine gewisse Zeit von einer dieser Personen begleitet. Diese Begleitung kann auch über den Raum von Schule hinaus bis in die Familien hineingehen. Denn eine ganzheitliche Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler interessiert sich für deren Leben über den Unterricht hinaus und versucht, ihnen nach den vorhandenen Möglichkeiten Hilfe und Unterstützung für ihre persönliche Entwicklung zu geben.

Klassengemeinschaftstage

2. Gottesdienste

An einer christlichen Schule gehören Gottesdienste zum Schulalltag, auch wenn sie längst ihre ungefragte Selbstverständlichkeit eingebüßt haben. Am KvG bemüht man sich, dass die Schüler auch über die Feier von Schulgottesdiensten in Kontakt mit der katholischen und evangelischen Glaubenstradition bleiben. Gottesdienste unterbrechen das unterrichtliche Geschehen und machen auf besondere Weise deutlich, dass Gott eine Rolle in unserem Leben spielt. Schülerinnen und Schüler sind immer an der Vorbereitung der Gottesdienste beteiligt und aktiv in das liturgische Geschehen miteinbezogen. So kommen ihre Fragen und Anliegen zum Tragen und prägen lebensnahe und altergemäße Gottesdienste.
In den Klassen 5 und 6 findet etwa alle vier Wochen je ein Jahrgangsgottesdienst statt, den eine Klasse mit ihrem Religionslehrer im Unterricht vorbereitet hat. In den Klassen 7 bis 10 finden die Gottesdienste auf Klassenebene in unregelmäßigen Abständen ebenfalls in Verantwortung des jeweiligen Religionslehrers statt. Der Schulseelsorger zeigt sich zuständig für die Gestaltung von jährlich vier Oberstufengottesdiensten: vor Weihnachten und Ostern, vor Beginn der Sommerferien und um den Reformationstag herum.
Für die neuen Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 beginnt der erste Schultag am KvG ebenso mit einem Gottesdienst wie die Schullaufbahn mit einer feierlichen Eucharistiefeier in der benachbarten Clemenskirche endet. Auch am Ende der 10. Klasse wird in der Klosterkapelle der Hiltruper Missionare ein Dankgottesdienst gefeiert. Daneben können je nach Anlass weitere Gottesdienste in unterschiedlichem Rahmen stattfinden. Hervorzuheben ist der große Weihnachtsgottesdienst an Heiligabend in der Pausenhalle mit stets 800 bis 1000 Feiernden der erweiterten Schulgemeinde.

Montagsmeditation: ein offenes Angebot

3. Klassengemeinschaftstage

Ein wichtiger Baustein für das soziale Lernen sind die Klassengemeinschaftstage. Schulseelsorger, Klassenlehrer und die jeweiligen Klassenpaten verbringen mit jeder der 6. Klassen einen ganzen Tag und eine Nacht. Vor allem im Spiel sollen die Kinder erfahren, dass sie im Miteinander weiter kommen, als wenn es jeder nur für sich allein versucht. Positives Feedback, Kooperationsübungen und viel Spaß miteinander öffnen die Wahrnehmung der Kinder für ihre eigene Stärken und Fähigkeiten und für die der anderen. So werden Grundlagen miteinander eingeübt, die faires Streiten ermöglichen und Ausgrenzung und Außenseitersein durchbrechen können.

4. Tage religiöser Orientierung für Jahrgangsstufe 12

TRO (Tage religiöser Orientierung) sind an unserer Schule ein traditionelles Angebot der Schulseelsorge, das in Zusammenarbeit mit den Lehrern der Fachschaft katholische und evangelische Religion gestaltet wird.
Adressaten dieses Angebotes sind Schüler der Jahrgangsstufe 12, die sich in einer Alters- und Entwicklungsphase befinden, in der die reflektierte Auseinandersetzung mit Fragen der Lebens- und Werteorientierung sowie der Glaubensfindung für die Bildung ihrer Persönlichkeit und für ihre Zukunftsplanung von entscheidender Bedeutung ist.
Das teilnehmerorientierte Konzept ermöglicht, dass im Mittelpunkt der Tage solche Themen stehen, die sich aus den Lebenssituationen und Lebenserfahrungen der Schüler und den Prozessen in der Gruppe ergeben.
Obwohl mehr Nachfrage vorhanden ist, wird eine Gruppenstärke von 15 bis 20 Schülern aber nicht überschritten, um in einer Größenordnung zu bleiben, die intensive und fruchtbare Arbeit an den Themen ermöglicht.
Wesentliche Voraussetzung für einen regen und offenen Austausch ist, dass sich die Schüler freiwillig für eine Teilnahme an diesem Projekt entscheiden. Damit die Begegnung außerhalb der normalen Schulumgebung mit dem durch den Stundenplan stark gegliederten Zeitraster stattfindet, verbringt die Gruppe diese drei Tage gemeinsam in einem kirchlichen Bildungshaus oder in einem Kloster.

Vertreter der Jugendseelsorgekonferenz Münster-Süd-Ost, darunter Christoph Speicher (oben l.), KvG-Schulseelsorger bis 2006, und sein Nachfolger Marius Stelzer (oben r.), informierten im Kardinal-von-Galen-Gymnasium über den Weltjugendtag in Köln. Foto: Teine, MZ 11. 03. 05

5. Religiöse Schulwoche

Zur Tradition unserer Schule gehört ebenfalls die religiöse Schulwoche, die alle vier Jahre stattfindet. Diese besondere Woche ist für Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13 eingerichtet, so dass jeder Schüler einmal in seiner Schullaufbahn an ihr teilnehmen kann. Sie richtet sich aber auch mit Angeboten an Eltern und Lehrer.
Ein ökumenisches Referententeam der Schulseelsorge-Abteilung im Bischöflichen Generalvikariat und des Dienstes an den Schulen der Evangelischen Kirche von Westfalen leitet die Gesprächskreise, in denen es um solche Lebens- und Glaubensfragen geht, die den beteiligten Schülern, Lehrern bzw. Eltern wichtig sind.

6. Das Oberstufencafé als offenes Angebot der Schulseelsorge

In Eigeninitiative haben Oberstufenschüler das vorhandene Forum in ein Oberstufencafé umgewandelt. Als Café-Team sorgen sie in den Pausen für Kaffee und Brötchen, haben den Raum nach ihren Vorstellungen gestrichen und gemütlich eingerichtet, u.a. mit einer formschönen und praktischen Theke mit Kühlschrank, Spülmaschine und Musikanlage. Der Schulseelsorger begleitet und unterstützt das Café-Team mit gutem Grund: Über die Funktionalität hinaus erscheint Schule hier exemplarisch auch als Lebensraum, der zur positiven Gestaltung des Schullebens beiträgt und die Identifikation der beteiligten Schüler mit der Schule fördert. Hier kann man immer jemanden treffen und zwanglos miteinander sprechen, mitunter eine Brücke zu persönlichen Gesprächen.
Nachmittags wird der Raum von der Übermittagsbetreuung genutzt und er bietet sich außerdem an für Klassen- und Kurstreffen, selbst für Elternabende und für Arbeitsgruppen, die sich außerhalb des Unterrichtes in der Schule treffen.

7. Weitere Angebote der Schulseelsorge

Neben den genannten Bausteinen gibt es weitere Angebote der Schulseelsorge, die häufig aus konkretem Anlass entstehen. Alle schulpastoralen Angebote und Inhalte werden vom Schulseelsorger und Kollegium miteinander abgestimmt.
Solche Angebote können beispielsweise gemeinsame Unterrichtsprojekte zu bestimmten religiösen und kirchlichen Themen sowie zum sozialen Lernen sein. Der Schulseelsorger nutzt von Zeit zu Zeit Vertretungsstunden, um Kontakte zu Schülerinnen und Schülern zu pflegen und um ggf. bei der Konfliktbewältigung in einer Klasse zu helfen.
Die Inhalte der Schulseelsorge werden durch ein eigenes Raumangebot unterstützt: den Meditationsraum, das Gesprächszimmer des Schulseelsorgers und Räume, die über die Schulseelsorge hinaus genutzt werden (Forum, Treffpunkt, Küche).