Oberstufenakademie 2009


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Verleihung der Zertifikate
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Die KvG-Absolventen mit (v.l.) P. Maurus, Dieter Henrici, Christa Chrobak und Abt Dominicus

Erfolg für 11 KvG-Absolventen der Oberstufenakademie

KvG stellt die zweitgrößte Gruppe bei der Zertifikatsverleihung

Bei der 7. Verleihung der Zertifikate der Oberstufenakademie der OASE der Abtei Königsmünster in Meschede wurde im 8. Jahr ihres Bestehens 53 erfolgreiche Akademieabsolventen ausgezeichnet, darunter 11 Schülerinnen und Schüler aus der Abiturientia 2009 des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums: Petra Beiler, Katrin Buxtrup, Ankelien Duchow, Matthias Grebing, Florian Kampert, Gerrit Knispel, Marlene Plaß, Jana Schlömer, Philipp Schumacher, Michael Stotter und Lisa Sundermann.
Im Rahmen einer festlichen Feierstunde und eines damit verbundenen Forums erhielten die Oberstufenschülerinnen und -schüler den Lohn für ihren Einsatz an Zeit und Engagement für die eigene Weiterentwicklung und Fortbildung: das Zertifikat mit dem Nachweis aller besuchten Veranstaltungen in den drei vergangenen Jahren der Oberstufe. Etliche Stunden der persönlichen Freizeit haben die Absolventen investiert, um an ganzen Wochenenden zusammen mit anderen Jugendlichen in Meschede zum Zwecke ihrer persönlichen Weiterbildung neben der Schule sich auszutauschen und neue Erkenntnisse zu erwerben.
Da sind Seminartitel zu lesen wie „Stil und Etikette“, „Projektmanagement“, „Spiel Kommunikation“, „Visionstraining“, „Projekt Weltethos“ oder „TEAMfähig oder Toll-ein-anderer-machts-fähig?!“, die schon vom Thema her ein intensives Wochenenderlebnis erahnen lassen. Da es sich immer um Gruppengrößen handelt, die meist die Teilnehmerzahl von 15 nicht überschreiten, ist ein intensives Arbeiten und Erleben garantiert.
Die jungen Leute lernten neben den Seminaren in Abendveranstaltungen unterschiedlichste interessante Persönlichkeiten kennen, von deren Lebenszeugnis sie viel mitnehmen konnten. So war an diesem Abend auf dem Klosterberg Dieter Henrici der Forumsgast, der in der 5. Generation in Arnsberg ein großes Familienunternehmen erfolgreich leitet. Der Unternehmer des Jahrgangs 1937 machte deutlich, dass es notwendig ist, „die ganze Mannschaft mitzunehmen“, und vor allem geht es ihm als Chef immer um eines: „Nicht Wasser predigen und selbst Wein trinken!“ Die hohe Verweildauer der Mitarbeiter in seinem Unternehmen gibt ihm Recht und zeigt, wie hoch die Zufriedenheit innerhalb seiner Belegschaft ist. Schließlich machte er den Zuhörern sehr anschaulich klar, dass es ohne Einsatz nicht geht, indem er sein Familienunternehmen mit einem Fahrrad vergleicht: „Es fällt sofort um, wenn man aufhört, in die Pedale zu treten!“
Die Vertreterin des Beirates der Oberstufenakademie, Monika Brunert-Jetter, nannte die aktuellen Zahlen und zeigte, dass sich die Zahl der kooperierenden Schulen seit der Gründung 2001 von 10 auf stolze 36 erweitert hat, und zwar mit einem Einzugsgebiet von Sieger- bis zum Münsterland (das KvG ist gemeint). Die Oberstufenakademie, die nach wie vor so in Deutschland einzigartig ist, „ist auf dem richtigen Weg, „denn Bildung und Erziehung entscheiden über die Zukunft junger Menschen“, so Brunert-Jetter. Die OA beschreite erfolgreich den Weg der Vermittlung von sozialen und emotionalen Kompetenzen, die die Absolventen sicher für das Leben bereichern.
Abt Dominicus versicherte, dass die Oberstufenakademie als Ort der Bildung und das Kloster als Ort der Abgeschiedenheit und Zurückgezogenheit eine ideale Ergänzung darstellten, denn man könne auf dem Klosterberg Lern- und Lebensort miteinander verbinden. Die Teilnehmer stellten immer wieder unter Beweis, dass ihnen die Zeit hier wichtig ist, dass sie ihr Leben in die Hand nehmen und etwas daraus machen wollen, statt alles nur auf sich zukommen zu lassen.
Abschließend fasste Maya Argaman, eine Schülerin vom Gymnasium der Benediktiner, stellvertretend für alle Absolventen eine kurze Danksagung an, in dem sie den Sinn und Zweck der OA für die Schülerinnen und Schüler deutlich machte mit einem Zitat aus dem Seminar „Visionstraining“: „Wer nicht weiß, wo er hin will, muss sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt!“ - Teilnehmer der Oberstufenakademie lernen durch die Seminare und Veranstaltungen sich selbst kennen, so dass sie klarer sehen lernen, wohin sie wollen.
Insofern habe sich jede Stunde auf dem Klosterberg gelohnt! Ein schönes Fazit.
Am Rande der Verleihung durch den Forumsgast Dieter Henrici und Pater Maurus, den neuen Leiter der Akademie, konnten Herr Thelosen und ich die Glückwünsche dafür entgegennehmen, dass das KvG nach dem Gymnasium der Benediktiner die zweitgrößte Gruppe an Absolventen stellt.
Christa Chrobak (Kontaktlehrerin der OA am KvG)

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Jörg Adler: "Mein Leben vor und nach der Wende"
12.2.2009, 18 Uhr Allwetterzoo Münster
anschl. Kurzbesuch im "Dschungel" (Orang-Haus)
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Oberstufenakademie zu Gast bei Jörg Adler im Allwetterzoo-Münster


Der Einladung zum FORUM der Oberstufenakademie in den Allwetterzoo in Münster folgten ca. 30 Akademiemitglieder und einige weitere interessierte Zuhörer. Neben der großen Gruppe von KvG-Schülerinnen und -schülern aus den Jahrgängen 11-13 hatten sich auch „Oberstufenakademieler“ aus Arnsberg, Menden und Meschede trotz winterlicher Straßenverhältnisse auf den Weg zum Zoo gemacht und bekamen einen interessanten Einblick in das Leben des Münsteraner Zoodirektors.
Unter dem Motto „Mein Leben vor und nach der Wende“ ließ Jörg Adler vor den jugendlichen Zuhörern zunächst schlaglichtartig seine „45 Jahre Ost-Leben in 45 Minuten“ vorbeiziehen. Schon ganz früh war für ihn klar, dass er „irgendwas mit Tieren“ machen wollte. Nach einem Studiengang, der ihm – für DDR-Verhältnisse nicht ungewöhnlich – vorgeschrieben wurde, begann er nach dem ersten Semester und dem Abbruch dieses Hochbaustudiums  als Hilfsarbeiter im Leipziger Zoo.
Zur wichtigen Rolle der Kirche sagte Adler: „Die Kirche war der einzige Ort, der wirklich das Gefühl von Geborgenheit schaffte!“ Adler machte den Jugendlichen, die zum Zeitpunkt der geschilderten Ereignisse aus DDR-Zeiten noch nicht einmal geboren waren, verständlich, dass die Kirche der einzige Ort war, wo die Menschen denken, sprechen und singen durften, was sie wollten. „Ohne die Kirche wären wir vor die Hunde gegangen.“
Für die Staatssicherheit (Stasi) mit ihrem Kontrollapparat war das kirchliche Engagement Adlers ein großes Ärgernis. Er klärte die Schüler darüber auf, dass er in den Augen der Stasi einen idealen Informanten abgegeben hätte und man habe aufgrund dessen versucht, ihn als Stasi-Mitarbeiter anzuwerben, allerdings ohne Erfolg.
Adlers Beteiligung an den Montagsdemonstrationen („Dem(o)ntage“ – eine treffende Wortcollage aus Demo & Montage & Demontage) an der Nikolaikirche begann schon früh. „Zuerst waren wir nur ca. 100, die einfach nur da standen und eine Kerze hielten“, was in den Augen des Stasi schon eine ‚konterrevolutionäre Aktion’ darstellte. Bei den Schilderungen der Ereignisse der folgenden großen Demos war es mucksmäuschenstill bei den Zuhörern.
In seinem Leben nach der Wende waren die Tiere wieder sein wichtigstes Thema: Adler hat den Zoo immer unter der Fragestellung „Was ist ein guter Zoo?“ versucht so weiter zu entwickeln, dass es den Tieren gut geht. Dabei entwickelte sich der Zoo von einem Beton- und Gitterzoo früher zu einem Natur(schutz)zoo heute. Dabei vergleicht er den heutigen Zoo mit der Arche Noah aus der Bibel, denn er ist maßgeblich an Themen wie Arten- und Umweltschutz und Bewusstseinsbildung beteiligt.
Jörg Adler hat sich den Oberstufenschülern in diesem Forum vorgestellt als äußerst engagierter Mensch mit christlicher Überzeugung und als ein an die Verantwortung eines jeden appellierender unermüdlicher Naturschützer.
Christa Chrobak