Oberstufenakademie 2008


FORUM in Münster am 17. 12. 2008:
TITUS (Dittmann), Vater des Skateboarding, berichtete aus seinem Leben

Erste Absolventen der Oberstufenakademie 2008 am KvG


In diesem Jahr werden aus unserer Abiturientia 2008 erstmalig vier Mitglieder als erste KvG-Absolventen der Oberstufenakademie (OA) mit einem Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme an unterschiedlichsten Seminaren und Abendveranstaltungen ausgezeichnet. Bei allen Veranstaltungen investierten die Absolventen einen erheblichen Teil ihrer Freizeit und erwarben sich in intensiven Gruppen mit max. 15 Personen einen Zugewinn an Erfahrungen, Kenntnissen und Qualifikationen, der über die Lerninhalte von Schule weit hinausgeht und diese positiv ergänzt.
Für Ann-Christin Damm, Simon Chrobak, Robin Dresenkamp und Stefan Reitzke [KvG-Abitur 2008] ging es in den Wochenendseminaren ebenso um die Themen „Streitbare Globalisierung“ und „Biowissenschaften“ wie auch um „Rhetorik“, „Projektmanagement“ und „Visionstraining“ oder auch um die Auseinandersetzung mit der Philosophie und praktischen Anwendung der Kampfkunst „Aikido“. Im Bereich Forum haben die Absolventen die Begegnung mit interessanten Menschen erleben können, die ihnen durch persönliche Lebenserzählungen viel für das eigene Leben mitgeben konnten.
Im März 2005 gab es in Meschede die Begegnung mit dem Leichtathleten Wojtek Czys, der mit 19 Jahren nach einem schweren Fußballfoul durch eine Unterschenkelamputation seine kompletten Lebenspläne als Profifußballer umschreiben musste und schließlich als 21-Jähriger bei den Paralympics zweimal Gold im Sprint gewann.
Der Autor und Theologe Stefan Kulle war im März 2006 der OA Gast im KvG. Nach 10 Jahren Angewiesenheit auf einen Rollstuhl braucht er diesen dank vieler glücklicher Fügungen nicht mehr. Äußerst lebhaft und anschaulich berichtete er von seiner Jugend in den letzten DDR-Jahren, bei deren Ende er gerade 19 Jahre alt war.
Viviana Vaca, eine Sozialarbeiterin aus Argentinien, verschaffte den Zuhörern im Dezember 2007 im Gymnasium der Benediktiner einen konkreten Eindruck von ihrer mühsamen Arbeit und den Kampf um Gerechtigkeit für die arme Landbevölkerung in ihrem Heimatland. (Dank der guten Spanischkenntnisse unsere Schüler wäre der Dolmetscher für sie nicht nötig gewesen.)
Schließlich eröffnete sich im April 2008 die inzwischen nur noch seltene Möglichkeit, eine deutsche Jüdin und KZ-Überlebende persönlich kennen zu lernen. Henny Seidemann, fast 90-jährig, ließ in Arnsberg die jungen Zuhörer an ihren tief beeindruckenden Lebenserinnerungen teilnehmen.
Seit dem Schuljahr 2005/06 ist das KvG eine von derzeit 32 kooperierenden Schulen der OA der OASE der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede. Im laufenden Schuljahr 2007/08 zählt die OA, die im März 2001 durch Br. David Damberg OSB gegründet wurde, insgesamt 1370 Mitglieder, von denen genau 100 die Oberstufe des KvGs besuchen. Diese 100 Schülerinnen und Schüler teilen sich auf die aktuellen Jahrgangstufen mit 35 (Jgst.11), 41 (Jgst.12) und 24 (Jgst.13) Mitgliedern auf. Mit dem Abitur endet für die Teilnehmer der 13 die Akademie automatisch. Seit der Gründung haben bisher 79 Oberstufenschüler die Akademie erfolgreich mit einem Zertifikat abgeschlossen.
Allen Absolventen viel Erfolg mit dem erlangten Zertifikat auf dem kommenden Berufs- und Lebensweg wünscht, auch im Namen von Br. David Damberg OSB, Leiter der OA,
Christa Chrobak, Kontaktlehrerin der OA am KvG

Oberstufenakademie mit Pendlerpauschale?

Die Oberstufenakademie ist inzwischen auch weit über die Grenzen des Klosterbergs [in Meschede] bekannt und hat viele weitere Schulen von außerhalb für die Mitgliedschaft in der Akademie gewinnen können. Man könnte meinen, dass manche den oftmals weiten Weg nach Meschede scheuen und dass die Oase eine Pendlerpauschale für die Teilnehmer einführen müsste.
Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass dies keineswegs der Fall ist. Ich selber komme aus Münster und mache mich sehr gerne auf den Weg in Richtung Meschede. Ein weiteres Indiz für den weiten Einzugsbereich der Akademie ist, dass sich regelmäßig Schüler aus allen Teilen Nordrhein-Westfalens zu den Veranstaltungen zusammen finden. Die Angebote reichen von Aikido bis Gentechnik, da ist für jeden ein ansprechendes Thema dabei. Mit maximal 15 Teilnehmern pro Seminar herrscht auch eine angenehme Gruppengröße und ein hervorragendes Arbeitsklima.
Auch das „Drumherum“ ist stets gelungen, was u. a. an den leckeren Köstlichkeiten aus der Abteiküche und den Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung liegt. So kann man sagen, dass die Oase die Schüler aus dem weiten Einzugsbereich zusammenbringt und diese sich sehr gut in den Seminaren außerschulisch weiterbilden. Die Referenten und das Angebot sind genau auf die Zielgruppe abgestimmt und ermöglichen so jedem, sich aus dem Angebot die interessantesten Seminare auszusuchen. Damit ist eine Pendlerpauschale überflüssig, denn die Schüler kommen gerne zur Oase.
Simon Chrobak [KvG-Abitur 2008] in: Jahresbericht der Abtei Königsmünster. Bildung und Erziehung, 2007, S. 43

Abi-Endspurt in der OASE der Abtei

Schüler aus ganz NRW kommen nach Meschede, um zu lernen

Meschede. Der Countdown läuft – wenige Wochen sind es noch bis zur ersten Abitur-Klausur in NRW. Da bleibt nicht mehr viel Zeit, um Bio, Mathe und Deutsch zu pauken. Deshalb haben sich einige Abiturienten in die Oase der Abtei Königsmünster zurückgezogen, um dort ungestört zu lernen.
„Ich lasse mich immer viel zu schnell ablenken“, erklärt Annika Adolf (19) aus Meschede den Grund, warum sie sich sechs Tage und Nächte in der Oase einquartiert hat. Daheim stören Hund, Fernseher, PC und Geschwister die Konzentration. Hier besteht das Zimmer nur aus einem Bett, einem Tisch und einem Stuhl. Und auch die Anwesenheit anderer Abiturienten motiviert die 19-Jährige. Nach dem Essen verschwinden nämlich alle auf ihre Zimmer zum Lernen. „Da setze ich mich dann auch hin, sonst habe ich ein schlechtes Gewissen“, so die Schülerin des Gymnasiums der Benediktiner.
„Ganz praktisch“
Neben Annika Adolf haben sich noch zwölf weitere Abiturienten aus Nordrhein-Westfalen in der Oase einquartiert. Sie kommen aus Münster, Menden, Iserlohn, Eversberg und aus Meschede. Auf alle warten die gleichen Abiturprüfungen, denn der Abiturjahrgang 2008 gehört zur zweiten Generation des NRW-Zentralabiturs. „Das ist ganz praktisch, so können wir auch zusammen lernen“, erklärt Nicolas Mörchen (19) aus Eversberg. Er geht auf das Gymnasium Laurentianum in Arnsberg und kann trotzdem mit Annika Englischunterlagen austauschen. Oder gemeinsam mit Raphael Bruning (19) vom Benediktiner-Gymnasium über Emilia Galotti von Lessing diskutieren. Nur Simon Chrobak (19) vom Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Münster profitiert nur teilweise von diesem Synergieeffekt, denn mit seinem Chemie-Leistungskurs ist er quasi der Exot unter den Anwesenden.
Entspannung
Doch in der Oase wird nicht nur gelernt. Es bestehen auch Angebote zur Meditation durch einen Bruder des Klosters und natürlich Entspannung. Nach dem Abendessen um 19.00 Uhr gehen alle spazieren oder in die nahe gelegene Turnhalle, um sich auszupowern, nach der geistigen Anstrengung des Tages. „Das ist alles freiwillig. Wir können unseren Tag natürlich selbst einteilen. Aber die feste ablenkungsfreie Tagesstruktur ist enorm hilfreich“, berichtet Annika Adolf stellvertretend für die anderen Abiturienten. Abends sitzen dann alle zusammen und reden über alles – außer über das Abitur.
Jährliches Angebot
Dieses spezielle Angebot zur Prüfungsvorbereitung für Abiturienten bietet die Oase der Abtei Königsmünster jedes Jahr an. Kosten: 110 Euro. Infos unter: www.oase-meschede.de oder Tel. 0291 / 2995210.
Ilka Wiese, Westfalenpost 25. 03. 2008