„Aufbruch ins Neue“

Klostertage 2009 auf der Jugendburg in Borken-Gemen

„Klostertage? - Nur beten oder was?“ - Hinter dem Stichwort „Klostertage“ verbergen sich religiöse Klassengemeinschaftstage für die Fünftklässler zusammen mit ihren Klassenlehrern und Klassenpaten unter der Leitung des Schulseelsorgers. Genau genommen sind es zwei halbe Tage mit einer Übernachtung.
Ziel der Klostertage ist es, die neue Klassengemeinschaft zu stärken, weil alle Fünferklassen aus unterschiedlichen Grundschulklassen und unterschiedlichen Grundschulen überhaupt zusammengesetzt sind.
Früher haben diese Tage im benachbarten Kloster der Hiltruper Missionare stattgefunden. Deshalb der Name „Klostertage“. Mit „nur“ beten hat das also nicht zu tun, obwohl das natürlich auch vorkommt.
In diesem Jahr haben wir die Jugendburg Gemen bei Borken angesteuert, die durch ihre Weitläufigkeit auch bei dem regnerischen Märzwetter genug überdachten Auslauf in den Pausen für unserer Schülerinnen und Schüler geboten hat.

Klostertage der 5a am 5./6.3.2009

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Genug der Vorrede, nun mal langsam zum Inhalt!
Neue Schule, neue Lehrer, neue Mitschülerinnen und Mitschüler, neue Unterrichtsfächer, neue ... Wenn so viel Neues kein Aufbruch ist, weiß ich es auch nicht. In diesem ganzen Neuen muss man sich erst mal zu Recht finden! Zu Anfang des Schuljahres ist für die Fünftklässler alles erst einmal neu, und worauf sie sich genau eingelassen haben, stellt sich auch erst nach und nach heraus.
„Zwar kenne ich alle Namen in meiner Klasse, aber wer sich genau dahinter verbirgt, weiß ich nicht.“ - In der Anfangssituation einer neuen Klasse geht es zunächst darum, dass sich die einzelnen Mitschülerinnen und Schüler besser kennen lernen und als Klasse gut zusammenfinden. In verschiedenen Kooperationsspielen und wechselnden Gruppen bei Gruppenarbeiten konnten sich die Schülerinnen und Schüler immer wieder mischen und einander kennen lernen.
Unter dem Paulusgedanken vom Leib mit den vielen Gliedern (1. Kor 12,12-13a; 14-27) wurde zunächst die bisherige Klassengemeinschaft zum Thema gemacht. Für Paulus ist eine Gemeinschaft wie ein Leib mit vielen verschiedenen Gliedern. Jedes einzelne Glied hat seine Aufgabe im Ganzen und ist notwendig, damit der Leib gesund und stark ist. Ein Klasse ist zusammengesetzt aus vielen einzelnen Kindern. Jedes Kind gehört dazu, ist wichtig und kann etwas einbringen. In Gruppengesprächen und einer Phantasiereise haben sich die Kinder damit auseinandergesetzt. In der Übung „See me, touch me, feel me“ sollte die gute Aufmerksamkeit der Kinder füreinander gestärkt und eine Möglichkeit der Entspannung gegeben werden. Grundsätzlich lebt ja eine Klassengemeinschaft von gegenseitiger Wertschätzung.

Klostertage der 5c am 10./11.3.2009

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Nach einer spannenden Nachtwanderung um die Burg herum, die von den Klassenpaten vorbereitet wurde, endete der erste halbe Tag mit einem kurzen Abendgebet im Meditationsraum der Burg.
Der zweite Tag begann mit einem kurzen Morgengebet und einer Übung zum Wachwerden. Inhaltlich stand der Vormittag unter dem Zeichen des Aufbruchs. Anhand des Auszugs aus Ägypten (vgl. Ex 3 u. 12 f.) sollten die Kinder erkennen, was alles für einen Neuaufbruch notwendig ist. Z. B. ist Überzeugungsarbeit notwendig: Mose musste sein Volk bei allem Elend in Ägypten erst einmal davon überzeugen, dass es woanders besser sei. In jeweils zwei Kleingruppen haben sich die Schülerinnen und Schüler Gründe dafür überlegt, warum es gut war, aus Ägypten fort zu ziehen (Mose-Gruppen). Und in zwei anderen Kleingruppen (Volk-Israel-Gruppen) sollte gegen einen Auszug argumentiert werden. In einem Rollenspiel wurden die Gruppen gegenübergestellt, um einander zu überzeugen.
Was muss ich denn notwendig mitnehmen, wenn ich mich auf den Weg durch die Wüste mache? - Anhand einer vorgegebenen Liste mit fünfzehn Gegenständen sollten die Schüler zunächst in einer Einzelarbeit und dann einer Gruppenarbeit eine Rangordnung der Gegenstände erstellen, Nummer 1 ist ganz wichtig und Nummer 15 kann zurückgelassen werden. In der Gruppenarbeit sind hier Kooperation und Teamgeist gefragt, um zu einer guten Entscheidung zu kommen, mit der alle leben können.
Mit einer Reflexion und einer Wiederholung der „See me, touch me, feel me“-Übung haben wir den Klostertag jeweils abgeschlossen und sind geschafft zurück nach Münster gefahren. - Oder besser: die Schülerinnen, Schüler, Klassenpaten und Lehrer sind zurück gefahren. Ich bin auf der Burg geblieben, um die nächste Klasse zu erwarten.
Bruder Konrad Schneermann, Schulseelsorger, KvG-Jahrbuch 2008/09

Klostertage der 5d am 4./5.3.2009

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Fotos: Jan Krause, Franz-Bertram Voß, Karsten Wieschmann