Klostertage 2001


Es gibt sie heute noch, die von Pater Norbert Becker ins Leben gerufenen Klostertage, denn sie haben sich bewährt. Nach mehreren Monaten an unserer Schule sind die Schüler der fünften Klassen der Meinung, dass sie sich untereinander gut kennen. Hier sollen sie merken, dass da noch eine Menge mehr drin ist. In häufig wechselnden Kleingruppen lösen sie kleine Aufgaben, kommen miteinander ins Gespräch, entwickeln ein kurzes Rollenspiel, beraten eine Spielstrategie. Bei den Spielen geht es in erster Linie nicht um Gewinnen und Verlieren, sondern um Kooperation und kreative Lösungsansätze. Im Spiel erfahren die Kinder, das es auf die unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten der Einzelnen ankommt und dass man im Miteinander weiterkommt als im Gegeneinander. Beim Theaterspielen und selbst spät abends auf den Zimmern lernen Schülerinnen und Schüler neue Seiten aneinander kennen. Wenn es beim meditativen Tagesabschluss dann wirklich ganz still wird, was nach dem oft lauten und lebhaften Nachmittag wie ein wohltuendes Wunder wirkt, spüre ich häufig sehr intensiv ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl: wir haben heute eine ganze Menge miteinander erlebt und in aller Unterschiedlichkeit sind wir miteinander verbunden.
Darum geht es bei den Klostertagen: erstens die eigene Begabungen wahrzunehmen - da wirkt die positive Rückmeldung der Mitschüler ermutigend und fördernd - und zweitens die manchmal befremdlich wirkende Andersartigkeit des Anderen letztlich als bereichernd zu entdecken. „Zusammen sind wir was“, nämlich eine Gemeinschaft, die ihre Kraft und Lebendigkeit aus den Stärken und Fähigkeiten der Einzelnen schöpft und der Bereitschaft, die positiven Besonderheiten bei jedem auch wahrzunehmen.
Das schafft die Grundlage dafür, fair miteinander streiten und Ausgrenzung und Außenseitersein durchbrechen zu können.

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