Fastenzeitkalender


Eine zentrale freie Wandfläche in der Pausenhalle, zwei schlichte große Bilderrahmen, zwei Vorhangschals in schwarz und Rot als schlichte dekorative Elemente – mehr benötigt ein Fastenzeitkalender nicht, um das Leben in der Pausenhalle hin und wieder an- und aufzuhalten. Ausgehend vom Aschermittwochsgottesdienst hingen fast täglich wechselnde Fotografien mit Kreuz-Motiven in dem einen Rahmen begleitet von kurzen sinngemäßen Texten in dem anderen Rahmen. Motive und Texte versuchten dabei, momentane Fragen und Themen der Gesellschaft aufzugreifen. Manchmal dekorativ, oftmals auch provokativ. So thematisierte das tief verschneite Wegekreuz als Bildmotiv mit einem kurzen Lexikonartikel „Schnee“ als Wortmotiv den lang anhaltenden Winter. Ein Hakenkreuz mit einem Skelett als Corpus – daneben Auszüge aus den Predigten Kardinal von Galens – provozierte Mitte März zur Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte im Dritten Reich und mit dem damaligen Wirken des  Schulpatrons. Allen Abbildungen gemeinsam war und ist, dass sie deutlich den Bezug herzustellen vermochten, dass die zentrale Botschaft des Christentums vom Tod und Aufstehung des menschgewordenen Gottes auch heute in seinen Facetten von großer Relevanz ist.
Die Abbildungen waren fast ausschließlich dem Fotoband Klein, Kelly: CROSS, Zürich 2000 entnommen.
Marius Stelzer
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