SV-Seminar 2014: Unser Tagebuch


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Mittwoch 14.05.2014
8:45: Unser SV-Seminar begann mit einer langen Busfahrt, aber sie war lustig, weil wir uns sofort mit den anderen Schülern gut verstanden. Je länger wir mit dem Bus fuhren, desto abgelegener wurde die Gegend. Jana war schon ganz verzweifelt, weil sie kein Handynetz fand. Aber die Sorge hielt nicht lange an, denn als wir ins Haus kamen, war es richtig gemütlich. Wir bezogen unsere Zimmer und hatten viel Spaß beim Bett beziehen.
13:30: Der Geruch des Toast Hawaii führte uns in den Speisesaal. Kaum eins von den lecker gemachten Toasts von den hervorragenden Köchinnen Anna, Lisa, Hannah, Kathi S, Miriam und Emilia wurde verschont. Nachdem wir gegessen hatten, erklärte uns Ede das Mörderspiel, bei dem es darum ging, zuvor zugeteilte, geheime Personen zu ermorden, indem man ihnen einen Gegenstand in die Hand gab. Wenn das Opfer den Gegenstand annahm, war es tot und musste sich auf eine Todesliste mit Zeit und Todesursache und Ort eintragen. Wir starteten sofort, und Herr Goerke starb schon nach wenigen Minuten an Spinnengiftvergiftung. Wir hatten ihn folgendermaßen mit einem Spinnentrick ausgetrickst: Dazu rief Jana hysterisch, dass sie in ihrem Zimmer eine riesige Spinne habe. Herr Goerke, der wie Superman die Treppe hochrannte, um die verzweifelten kleinen Mädchen zu erretten, nahm unwissend die Tupperdose von Jana entgegen, nichtsahnend, dass das sein Todesurteil war. Herr Schulte starb wenige Stunden später mit dem gleichen Trick.
14:00: Im Meditationsraum spielten wir Kennenlernspiele. Das beste Spiel war, als jeder Spieler zu seinem Namen ein Tier nennen musste. Die 5 lustigsten Kombinationen waren Jakob Jägerfisch, Jonas Japaner (ein sehr schönes Tier), Lara Lachs, Tina Truthahn und Raffael Ratte. Danach hatten wir eine Stunde Freizeit, bei der viele weitere Morde begangen wurden. Der Kreis der lebenden Schüler wurde kleiner, die Liste der Ermordeten länger. Dabei hatten wir viel Spaß.
15:30: Da wir ja nicht nur zum Spaß hier waren, trafen wir uns in Gruppen und diskutierten über Handys in der Schule in bezug auf Mobbing. Dabei sind wir zu dem Endergebnis gekommen, dass die Lehrer im Zusammenhang mit Handys bei Schülern härter durchgreifen sollten, aber auch die Schüler sollten sich an die Regeln halten. Auch Lehrer sollten im Umgang mit Handys gute Vorbilder sein. Mobbing sollte in jedem Fall vorgebeugt werden. Außerdem sollen alle Schüler eine Aufklärung von Experten bekommen, dass Bilder und Videos, die man ins Internet stellt, schnell zu Mobbing führen können. Alle Schüler sollen zusätzlich eine Selbstverpflichtung, eine Art Vertrag unterschreiben, die von einer Gruppe formuliert wurde.
18:30: Zum Abendessen grillten wir gemeinsam. Es gab viele mitgebrachte Leckereien. Nach einer Chill-out-Stunde spielten wir alle zusammen Werwolf, wir konnten das Spiel aber nicht ganz zuende spielen, da um 22:00 Uhr Bettruhe war. Bett ja... Ruhe nein. Es wurde eine kurze, aber gute Nacht.

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Donnerstag, 15.05.2014
8:00: Trotz Müdigkeit mussten wir alle aus den Betten kriechen und uns um 8:30 zum Frühstück treffen. Nach dem Frühstück starteten wir das Mörderspiel erneut. Manche wurden zwischen Tischtennisschlägern zerquetscht oder starben wegen Dummheit. Unsere beiden SV-Lehrer Herr Goerke und Herr Schulte wurden vom Kronleuchter erschlagen bzw. sind beim Gurgeln erstickt. Nach einer Stunde Freizeit haben wir uns wieder in Gruppen getroffen und haben zu unterschiedlichen Themen gearbeitet wie: das Schulfest, das wir planen wollen, die Strafen in Bezug auf die Handyvergehen, die Stiftungsgründung und die Formulierung der Selbstverpflichtung, in der die Schüler sich einverstanden erklären, dass sie die Regeln für die Handynutzung gelesen haben und akzeptieren.
12:00: Im Plenum wurden die Ergebnisse der Gruppen beschrieben. Bis zum Mittagessen hatten wir frei, und dann gab es Wunschpizza für alle und jede Menge Quark.
14:00: war dann erstmal die Traumreise „Tauchen im Wasser“ von und mit Herrn Schulte, die sich zum allgemei-nen Gruppenschnarchen entwickelte (viele kamen noch nicht einmal bis unter Wasser). Und dann ging‘s wieder an die Arbeit: Der Nachmittag stand ganz unter dem Thema „Kooperation mit dem Kant“, und auch uns jüngeren Schülern wurde klar, worum es geht. Wir hatten eine gute Idee: Statt wie das Kant es möchte, die 22 Minuten, die für die LK´s noch fehlen, an den Unterrichtsschluss anzuhängen, und statt wie das KvG es möchte, die 22 Minuten in die Pause zu ziehen, hatten wir die Idee, in jede Richtung 11 Minuten anzuhängen, weil das für beide gerecht ist. Bei der Abstimmung war die Mehrheit für das Modell des KvG, bei dem 22,5 Minuten in die Pause gelegt werden sollen. Naja, und dann gab es noch das Thema mit der Nachtwanderung:
Wir waren alle sehr traurig, als wir hörten, dass es in diesem Jahr keine Nachwanderung geben würde. Herr Goerke und Herr Schulte hatten gesagt, dass es wegen verschiedener Ausbrüche aus einer Psychiatrischen Klinik zu gefährlich sei, am Abend mit Schülern in den Wald zu gehen. Für unsere Fantasie gab es den ganzen Nachmittag lang jede Menge Stoff uns vorzustellen, wie die Verrückten aussehen und sich verhalten könnten und was sie für schreckliche Dinge tun könnten. Am Lagerfeuer erzählten die Lehrer dann auch noch, dass den Tag über immer seltsame Anrufe kamen, bei denen sich niemand meldete. Heimlich erzählten uns die Oberstufenschüler dann, dass wir trotz des Verbotes uns nachts aus dem Haus schleichen und eine geheime Nachtwanderung machen würden, wenn die Lehrer schlafen. Für uns war das jetzt doppelt schlimm: Wir mussten gegen das Verbot los gehen und hatten Megaangst davor, dass wir Riesenärger kriegen und dass uns Psychos überfallen. Die Nacht war stockdunkel. Die Lehrer schliefen (glaubten wir zumindest). Leise schlichen wir uns aus dem Haus und durch das dunkle Tor zum Wald. Die Lichter des Hauses verschwanden schnell hinter den Hügeln, und wir teilten uns in zwei Gruppen. Wir hatten Megaangst. Das Herz rutschte uns in die Hose, als der erste Schrei aus dem Wald kam. Hartnäckig liefen wir weiter und sangen mal lieber „Pipi Langstrumpf“ zum Mutmachen. Statt des Tackatuckalandes erwartete uns aber das reine Grauen. Der Mann am Rande des Weges, der einfach nur dastand, jagte uns einen Reisenschrecken ein, das Klopfen im Wald, die Schrei und ein metallisches Klirren taten den Rest, und wilde Panik ergriff uns. Von ferne dumpfe Bässe leiser Musik. Als dann auch noch einer der maskierten Gestalten hinter uns her rannte, rannten, weinten und schrieen wir und liefen panisch zurück zum Haus. Noch mehr Angst als vor den Lehrern hatten wir vor den Psychos im dunklen Wald. Das Donnerwetter von Herrn Goerke, der schon im Kaminraum auf uns wartete, war nicht mehr so ganz überzeugend, und ganz langsam dämmerte uns, dass allles lange geplant war und die Lehrer und die Oberstufenschüler gemeinsame Sache gemacht hatten. Glücklich schliefen wir ein, weil wir nun wussten, dass es hier keine Psychos gibt.

Freitag 16.05.2014
Am nächsten Morgen waren wir alle sehr traurig, dass es nach dem Frühstücken ans Einpacken und Aufräumen ging und eine schöne, spannende und erlebnisreiche SV-Fahrt mit viel Essen (was übrigens richtig gut war) ging zu Ende.
Jana Schlese, Lotte Oestmann, Lara Henrotte, Tina Faller
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