Schulprogramm
Unser Leitbild
Erziehungs- und Bildungsziele unserer Schule
Zielsetzung unserer Schule ist es, junge Menschen durch ein fundiertes Allgemeinwissen
für gegenwärtige und zukünftige Aufgaben zu qualifizieren, Selbstständigkeit
im Denken und Handeln zu fördern und ein kritisch-produktives Verhältnis
zur Kultur und Gesellschaft zu entwickeln. Unsere Schule will einen Beitrag
dazu leisten, dass Schülerinnen und Schüler lernen, in Verantwortung
vor Gott und den Menschen ein Leben in Freiheit zu führen.
Das KvG vermittelt Kindern und Jugendlichen ein solides, umfassendes und zeitgemäßes
Wissen – relevant und tragfähig für ein Studium oder eine Ausbildung.
Dazu gehört ganz wesentlich das Wissen um aktuelle Entwicklungen im wissenschaftlichen,
politischen, ökonomischen und sprachlichen Bereich. Auf der Basis einer
ganzheitlichen Erziehung und der Förderung individueller Begabungen legt
die Schule Wert auf einen schülerbezogenen und kompetenzorientierten Unterricht.
Guter Unterricht ist das Zentrum, das Herz unserer Schule.
Zu einem guten Unterricht gehört neben der Vermittlung von Kenntnissen,
Fähigkeiten und Fertigkeiten auch die Förderung von wertbezogenen
Einstellungen und Haltungen. Bildung in diesem umfassenden Sinn meint den Zusammenhang
von Wissen, Werten und Handeln. Über die Vermittlung von Fachwissen hinaus
sollen die Kinder und Jugendlichen so zu verantwortlicher Gestaltung des eigenen
wie des gesellschaftlichen Lebens aufgefordert und zu politisch-sozialem Engagement
angeregt werden.
Die Förderung von Talenten im künstlerischen und musikalischen Bereich,
von besonderen Begabungen in den Naturwissenschaften und den Sprachen, in den
Gesellschaftswissenschaften und im Sport, ist ein weiterer fester Bestandteil
des Schulprofils. In diesen Zusammenhang bieten wir Projektarbeiten, die Teilnahme
an Wettbewerben und ein breites Angebot an Maßnahmen der individuellen
Begabungsförderung an. Daneben spielt auch die individuelle Aufarbeitung
von Defiziten eine bedeutende Rolle, z.B. durch die vielfältigen Angebote
im Rahmen des Palaststunden-Modells, durch Teilnahme an einer LRS-Gruppe oder
am Lerncoaching.
Denn Orientierung am Subjekt wird als Aufgabe von Schule angesehen, den einzelnen
Schüler als Person anzunehmen, seine weitere personale Entfaltung anzuregen
und zu fördern. Selbstvertrauen, Schaffensfreude und Lern- und Leistungsbereitschaft
sollen gestärkt werden.
Im Bereich methodisch-strategischer Kompetenzen fördern wir die Entwicklung
von Lernstrategien, das Praktizieren eines großen Repertoires an Methoden,
insbesondere auch kooperative und offene Lernarten. Auch der Einübung von
kommunikativen und sozialen Kompetenzen wird große Bedeutung beigemessen.
Dialogfähigkeit und Toleranz sind für uns wichtige Haltungen. Wir
wollen eine Beziehungskultur pflegen, in der wir alle Mitglieder der Schulgemeinschaft
in ihrer Individualität wertschätzen und respektvoll miteinander umgehen.
Wir tolerieren auch mögliche Schwächen der anderen und vergessen nicht,
dass wir eigene haben. Diskussionen werden kritisch, aber sachlich, fair und
partnerschaftlich geführt.
Schule soll das Interesse und die Freude am Leben wecken. Sie ist nicht nur
Ort des Lernens und Arbeitens, sondern durch die bildungspolitische Entwicklung,
die Schülerinnen und Schüler länger an der Schule verweilen lässt,
auch Lebensraum und kann so zu einem Ort personaler Entwicklung werden. Das
KvG möchte einen bedeutenden Beitrag zur Identitätsfindung der ihm
anvertrauten jungen Menschen leisten, um damit zu einem gelingenden Leben beizutragen;
letztlich geht es um die Vermittlung von „Lebens-Kompetenz“.
Erziehungsgemeinschaft von Schulträger, Eltern und Lehrern
Ein weiteres Leitbild unserer Schule ist die Erziehungsgemeinschaft. Eine Erziehungsarbeit
zur Vermittlung der genannten Schlüsselqualifikationen muss der gemeinsamen
Verantwortung von Schulträger, Lehrerkollegium und Eltern gerecht werden,
die am Kardinal-von-Galen-Gymnasium bewusst unter die Prämisse einer kooperierenden
und auf das Wohl der Schüler angelegten „Erziehungsgemeinschaft“
gestellt wird. Die Angebote der Schule können zwar viel bewegen, sie sind
allein jedoch nicht tragfähig.
Erstverantwortliche für die Erziehung sind und bleiben die Eltern, Erziehung
in der Schule kann nur geschehen in enger Zusammenarbeit mit ihnen. Es geht
darum, dass Eltern und Lehrer offen aufeinander zugehen, sich in Erziehungsfragen
zu verständigen suchen und dieses in dem Sinne partnerschaftlich tun, als
ihr beiderseitiges Bemühen von Verantwortungsbewusstsein, von Gesprächs-
und Kooperationsbereitschaft und von Fairness getragen sein soll; gemeinsam
besser zu verstehen, was Kinder und Jugendliche bewegt, was sie stärkt
und was sie ermutigt, was sie hemmt und was sie verletzt, das ist das Ziel der
gemeinsamen Bemühungen: Gemeinsam soll daran gearbeitet werden, junge Menschen
an die Werte heranzuführen, die ihrem künftigen Leben Orientierung
und Sinn geben können, die Staat und Gesellschaft zur humanen Bewältigung
heutiger Aufgaben brauchen und die den kommenden Generationen menschliches Überleben
sichern.
Das christliche Fundament
„Damit der Mensch sein Ziel erreicht….“ ist die zentrale Formulierung
des Leitbilds des Bistums Münster (2006) für seine Schulen. Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium
ist diesem Leitbild verpflichtet und zieht für sich daraus Aufgaben und
Ziele. Unsere Schule folgt einem ganzheitlichen Bildungsverständnis, das
die Entwicklung der einzelnen Persönlichkeit in kognitiver, emotionaler,
sozialer und motorischer Hinsicht zum Ziel hat. Eine wichtige Bedeutung kommt
dabei auch der religiösen Dimension des Menschseins zu.
Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium sieht es als eine besondere Herausforderung
und Aufgabe an, die ihm anvertrauten jungen Menschen auf dem Fundament eines
christlichen Welt- und Menschenbildes so zu bilden und zu erziehen, dass sie
in Politik und Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft Mündigkeit, kritisches
Bewusstsein und Handlungsbereitschaft zeigen und Verantwortung übernehmen
können. Dazu brauchen die Schülerinnen und Schüler das Angebot
von Orientierung und Sinnerfahrung.
Unsere Schule in freier, katholischer Trägerschaft geht davon aus, dass
die christliche Tradition Lebensweisheit für ein gelingendes Leben enthält.
Sie fördert eine Kultur, die sich den christlichen Wertvorstellungen verpflichtet
weiß: Mitmenschlichkeit, Gesprächsbereitschaft, menschliche Nähe
und Verständnis, respektvoller, wertschätzender Umgang miteinander,
Bereitschaft zu partnerschaftlicher Konfliktlösung.
Unter den völlig veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
und den komplexen Bedingungen der heutigen Berufs- und Lebenswelt kommt einer
fundierten Werteerziehung zur Lebensbewältigung eine erhebliche Bedeutung
zu.
Zu Recht wird heute jedoch eine zu autoritär verfügte Werteordnung
von den Jugendlichen abgelehnt. Schule muss daher eine die heutigen Lebensumstände
einbeziehende ethische Erziehung so gestalten, dass junge Menschen eine eigenständige
Werteordnung entwickeln, auf deren Basis sie verantwortliche und den jeweiligen
Umständen angemessene Entscheidungen treffen können.
Dieses bedeutet konkret:
- eigenständiges und selbstverantwortliches Handeln als „freie Person“
im Sinne des Grundgesetzes unter Anerkennung von Gesetz und öffentlicher
Ordnung als Grundlage eines demokratisch geprägten Zusammenlebens
- religiöse Mündigkeit
- verantwortliches und gewissenhaftes Umgehen mit der Schöpfung
- Hochachten von immateriellen und kulturellen Gütern
- Wahrnehmen und Anerkennen der eigenen Persönlichkeit und der Persönlichkeit
des Anderen mit ihren jeweiligen Fähigkeiten und Fehlbarkeiten
- Üben von Toleranz gegenüber der Vielfalt des Anderen in dem Bewusstsein,
dass Andersartigkeit eine Bereicherung und keine Bedrohung darstellt.