Initiative Schulprofil 2006/07

Schulentwicklung durch Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern und Schülern

In den Gruppen der „Initiative Schulprofil“ wünschen wir uns, dass die Entwicklung am KvG in einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens geschieht, zu einer größeren Transparenz zwischen den verschiedenen am Schulleben beteiligten Gruppen führt und die Identifikation mit der Schule intensiviert.
Wir wünschen uns die Verknüpfung von Elternhaus und Schule, um die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler optimal fördern und begleiten zu können.
Es geht darum, gemeinsam besser zu verstehen, was Kinder und Jugendliche bewegt, was sie stärkt und was sie ermutigt, was sie hemmt und was sie verletzt.
In vier Gruppen können sich Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler mit ihren Ideen einbringen, um gemeinsam am Programm und Profil einer guten Schule, unseres KvG, zu arbeiten.

Gruppe1: Neue Medien


Unter der Leitung von Benedikt Wieschhörster arbeitet diese Gruppe an neuen technischen Möglichkeiten für eine verbesserte Kommunikation am KvG:
An der Schaffung einer Kommunikationsplattform für alle am Schulleben beteiligten Gruppen: Schulpflegschaft, Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrer, Sekretariat, SV.......
Auch an unserer Schule gestaltet sich Kommunikation manchmal schwierig. Oft tauschen Lehrer und Schüler außerhalb des Unterrichts über Aushänge in der Pausenhalle Informationen miteinander aus.
Bei der Komplexität der Organisation Schule ist die Gefahr der Unübersichtlichkeit groß.
„Mit dem Einsatz eines modularen und freien CMS (Content Management System) können schulinterne Abläufe kosteneffizient, effektiv und transparent gestaltet werden.“ (B. Wieschhörster). Durch die Mitwirkung vieler Redakteure in ihren Spezialgebieten kann eine hohe Aktualität gewährleistet werden.
Im Laufe des Schuljahres wurden den Interessierten die neuesten Arbeitsergebnisse der Gruppe im Computerraum vorgestellt. In nächster Zeit sollen geschützte Bereiche aufgebaut werden. Es wird weiter an der Verbesserung des Designs gearbeitet, und die Redakteure der einzelnen Sparten werden eine Schulung bekommen. Wichtig ist auch eine Vernetzung der aktuellen KvG-Homepage (www.kvg-muenster.de), die von Herrn Ulrich Kaspar betreut wird, mit dem neuen System.

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Gruppe 2: Förderung von vernetztem Lernen und fächerübergreifendem Arbeiten


Zwei Schwerpunkte beschäftigten die Gruppe in diesem Schuljahr: Zum einen wurde für die Jahrgangsstufe 7 an einem Projekt zur „Stadt Münster“ gearbeitet. Viele Ideen sind von den Kolleginnen und Kollegen, die in dieser Stufe unterrichten, zusammengetragen und im Fachunterricht oder auf Unterrichtsgängen realisiert worden: stadtgeschichtliche Themen, geografische Aspekte, biologische Exkursionen, Begegnung mit Religion, Literatur und Kunst.
Zum anderen hat auch in diesem Schuljahr wieder ein Umweltprojekt für den Differenzierungsbereich des 10. Jahrgangs in Kooperation der Fächer Bio/Chemie, Religion und Deutsch stattgefunden.

Projektwoche „Die Stadt Münster“ für die Jahrgangsstufe 7 (7.- 11. Mai 2007)

„Ich mag Münster, weil...“
Mit vielen Schülerbeiträgen begann die Auftaktveranstaltung zum Münster-Projekt in der Aula, die einen Vorgeschmack auf die Ereignisse der Projektwoche gab.
Der kurze Film „Münster - lebenswerteste Stadt der Welt“ wurde präsentiert; Schüler trugen das Gedicht „Der Knabe im Moor“ vor; das Straßenschild „Greta-Bünichmann-Straße“ deutete auf Hexenverfolgungen in Münster hin....
Eine Woche lang thematisierten anschließend die verschiedensten Fächer vielfältige Facetten Münsters. So gab es z. B. Unterrichtsgänge zum Rüschhaus (Themen: Annette von Droste-Hülshoff, Balladen) mit Frau Nacke und Herrn Nießen, einen Stadtgang auf den Spuren der Wiedertäufer mit Frau Bitter und Herrn Hühne (besonders aktuell nach dem letzten Wilsberg-Krimi), eine Fahrt zu den Rieselfeldern (Herr Juhl), zum Emmerbachtal (Stichwort: Renaturierung) mit Herrn Kaspar und in die Hohe Ward zum Thema Trinkwassergewinnung (Herr Juhl). Eine weitere Gruppe besuchte das Stadtarchiv in Münsters Norden und recherchierte dort z.B. über die dunklen Kapitel der Geschichte Münsters am Beispiel der Hexenverfolgungen (Frau Wiegmann, Frau Kunsleben).

Spielt das Wetter nur verrückt oder ist das der Klimawandel? Umweltprojekt der Jahrgangsstufe 10

Passend zum G8-Gipfel in Heiligendamm waren die Themen der Präsentation des diesjährigen, nun schon zur Tradition gewordenen Umweltprojekts am 7. Juni 2007, an dem die Kurse Bio/Chemie in der Differenzierung (Frau Köhnsen, Herr Hof), Evangelische Religion (Herr Hühn) und die Klasse 10b mit dem Fach Deutsch (Frau Theilmeier-Wahner) beteiligt waren.
Zwei Schüler zeigten zu Beginn eine große Glasschale mit Zitrusfrüchten: „Solche Früchte kann es schon bald bei uns geben. Das haben wir dem sogenannten Klimawandel zu verdanken. Der sorgt dafür, dass Orangen und Zitronen zukünftig auch in unseren Regionen angebaut werden können. Was genau führt eigentlich dazu, dass sich das Klima bei uns ändert?“
Schülerinnen und Schüler des Bio/Chemie-Kurses (Frau Köhnsen) stellten in sehr anspruchsvollen, selbst erarbeiteten Kurzvorträgen - unterstützt durch anschauliche Grafiken - folgende Aspekte vor:

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Aufbau und Veränderungen der Erdatmosphäre
- Bildung und Abbau von Ozon; Zerstörung der Ozonschicht
- Treibhauseffekt
- die Rolle von CO2 und anderen Luftschadstoffen als Klimakiller
- Beeinflussung des Golfstroms und Auswirkungen auf das europäische Klima

Wetterextreme als Zeichen des Klimawandels
- Ausschnitt aus dem Film „The Day after Tomorrow“
- Meeresspiegelanstieg und die Folgen

Möglichkeiten, den Klimawandel noch zu stoppen
- Senkung des CO2-Ausstoßes
- Alternative, umweltschonende Energiequellen: Photovoltaik, Solarthermie
- Lösungen in der Automobilindustrie: Brennstoffzellen / Smile-Autos
Der Kurs Evangelische Religion (Herr Hühn) stellte die Methode des Direktrecyclings vor, also die umweglose Wiederverwertung von Altpapier (Plakate, Kalender, Industriepapiere...) zur Herstellung von Briefumschlägen, Geschenkpapieren usw. Die Vorteile für die Umwelt: 100%ige Wassereinsparung, 100%ige Bleichmitteleinsparung, 100%ige Frischfasereinsparung, 100%ige Bindemitteleinsparung und über 95%ige Energieeinsparung. Anschließend führten Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b (Deutsch - Frau Theilmeier-Wahner) mit großem schauspielerischen Talent eine Persiflage auf eine Fernseh-Talkshow auf: „Das Geständnis“. Die handelnden Personen: ein Gentechnik-Großunternehmer, ein Ökomüslihersteller und ihre Ehefrauen. Es ging um tote Fische, Vergiftung, Verdächtigungen, Flirt, Geständnis und Versöhnung.
Zum Abschluss zeigte der Diff-Kurs Bio/Chemie (Herr Hof) seine Arbeiten mit einer Ausstellung in der Pausenhalle: informative, grafisch gut gestaltete Plakate, z.B. zu Geothermie, Windenergie und Photovoltaik, Power-Point-Präsentationen und praktische Demonstrationen.

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Gruppe 3: Gespräch über Leistungsanforderungen, Motivation und die Identifikation mit dem KvG


Das große Thema dieser Gruppe war in diesem Schuljahr die geschlechtsspezifische Förderung unserer Schülerinnen und Schüler. Es gab einen intensiven Austausch über geschlechtergerechten Unterricht mit vielen fruchtbaren Anregungen, die darauf abzielen, das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu stärken, dass Mädchen und Jungen zu ihren Interessen stehen können, in Sprache und Texten z.B. beide Geschlechter gleichwertig behandelt werden und Lerninhalte sich an den Interessen beider Geschlechter orientieren.
Am 8. Februar referierte Herr Uli Boldt, Lehrer im Hochschuldienst an der Universität Bielefeld, als Experte zum Thema „Jungeninteressen wahrnehmen - Damit Jungen nicht zu Schulverlierern werden“ vor Eltern und Lehrern. Er machte z. B. den Vorschlag, regelmäßig getrennte Mädchen- und Jungenkonferenzen stattfinden zu lassen und die Schüler an Themenfindung, Planung und Gestaltung dieser Treffen (im zensurenfreien Raum) zu beteiligen. Schülerinnen und Schüler lernen dabei, Gesprächsregeln einzuhalten und erweitern ihre Kompetenzen.
Nach den Gesprächen können praktische Übungen und Rollenspiele folgen, die im Zusammenhang mit dem Gesprächsthema stehen. Die Übungen sollen die Schüler zum Nachdenken anregen über Verhaltensalternativen, die sie in ihr Alltagshandeln übernehmen können.
Dieser Elternabend fand in Kooperation mit der Schulpflegschaft statt.

Gruppe 4: Vermittlung von Werten


Die Gruppe einigte sich auf das Thema des nächsten Interdisziplinären Studientages: „Ethische Fragen am Ende des Lebens“. Dieser Studientag wird am Donnerstag, 11.10.07, für die Jahrgänge 11 und 12 stattfinden.
Nach einem Anspiel und einem Einstiegsreferat in der Aula wird zu verschiedenen Aspekten des Themas in Gruppen gearbeitet: Umgang mit Sterben, Tod und Trauer - Gespräch mit Krankenhausseelsorgern
Medizinische Fragen am Ende des Lebens: Begegnung mit Ärzten aus den Bereichen Intensivmedizin, Gerontopsychiatrie, Psychosomatik
Problematik der Patientenverfügungen Diskussion über Organspenden Leben im Hospiz - Sterbebegleitung Kontroversen um Sterbehilfe in Deutschland und in den Nachbarländern (u. a. juristische Aspekte)
Antworten von Theologie und Philosophie zu den Grenzfragen am Ende des Lebens
Vorstellung von Literatur zum Thema - Lesung Auseinandersetzung mit Kurzfilmen
Musik - Beschäftigung mit einem Requiem Kunst - eine praktische Arbeit
Bestattungskultur - auch im Blick auf andere Kulturen und Religionen
Gespräch mit einem Bestatter
Anschließend wird eine Podiumsdiskussion die unterschiedlichen inhaltlichen Aspekte zusammenfügen und vertiefen.
Frau Katrin Kauertz (Studienreferendarin an unserer Schule mit den Fächern Biologie und Sport) hat auf Anregung der Gruppe 4 - in Kooperation mit Marius Stelzer, unserem Schulseelsorger, und der AIDS-Beratungsstelle in Münster - ein AIDS-Beratungs-Projekt für die 9. Jahrgangsstufe entwickelt. Dieses Projekt stellte sie auch den Fachschaften Religion vor, die sich einstimmig dafür aussprachen, dieses Projekt an der Schule zu institutionalisieren.

DANKE an diejenigen, die sich in diesem Schuljahr in den verschiedenen Gruppen engagiert haben!!!
Zum Schluss schon jetzt die herzliche Einladung an alle Eltern, Lehrer und Schüler, die Freude am Gestalten von Schule haben, in den Arbeitsgruppen (weiter) mitzumachen. Auch Schnupperteilnahme und zeitlich begrenzte Mitarbeit, z.B. für ein bestimmtes Projekt, ist möglich und gern gesehen.
Koordination: Hildegard Rickert, E-Mail: rickert.hildegard@t-online.de

Hildegard Rickert, KvG-Jahrbuch 2006/07