Initiative Schulprofil 2004/05

Schüler, Eltern und Lehrer arbeiten gemeinsam für eine gute Schule

Die Arbeit am Schulprofil ist im Schuljahr 2004/05 in vier Schüler-Eltern-Lehrer-Gruppen fortgesetzt worden:

Gruppe 1: Neue Medien
Gruppe 2: Vernetztes Denken - fächerübergreifender Unterricht
Gruppe 3: Leistungsanforderungen und Leistungserwartung, Motivation, Identifikation mit dem KvG
Gruppe 4: Werte und Lebenshaltungen


Ziel der „Initiative Schulprofil“ ist die Schaffung eines Forums für den Austausch von Eltern, Lehrern und Schülern über
- die Ziele der Bildungs- und Erziehungsarbeit am KvG
- die Verbesserung von Lern- und Lehrbedingungen
- die Förderung von Stärken unserer Schule der Abbau von Schwachstellen
- die Suche nach konkreten Realisierungsmöglichkeiten und die Entwicklung von Innovationen.

Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, die Freude am Gestalten von Schule haben, haben nach einer Plenumssitzung zu Beginn des Schuljahres 2004/2005 bei insgesamt 16 Treffen Ideen in Bewegung gesetzt. Dabei gab es in den Arbeitsgruppen folgende Schwerpunkte:

Den Kioto-Prozess stellte der von Gabi Horstbrink geleitete Kurs Sozialwissenschaften bei der Präsentation der Ergebnisse des gemeinsamen Öko-Projekts der Zehntklässler des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gynmasiums vor.Foto und Kommentar: PD, Münstersche Zeitung 09. 06. 2005

GRUPPE 1: NEUE MEDIEN


Gesprächsgegenstand waren z. B. Überlegungen der Gruppe bezüglich der Anpassung der technischen Ausstattung an die Bedürfnisse der Schule. Unter Federführung von Benedikt Wieschhörster und Dr. Jürgen Klomfaß wird an der Schaffung einer Kommunikationsplattform für das KvG gearbeitet, die es allen am Schulleben beteiligten Gruppen, den Fachschaften, der Schulpflegschaft und dem Förderverein beispielsweise, ermöglicht, inhaltlich ihre Seiten selbst zu gestalten und auf aktuelle Ereignisse hinzuweisen.

GRUPPE 2: VERNETZTES DENKEN - FÄCHERÜBERGREIFENDER UNTERRICHT


Wissensvermittlung über den jeweiligen Fächerhorizont hinaus, war der Schwerpunkt der Arbeit in diesem Schuljahr. Entwickelt wurde ein Unterrichtskonzept für den Differenzierungsbereich der Jahrgangsstufe 10 in Kooperation der Fächer Sozialwissenschaften, Pädagogik, Biologie-Chemie und Deutsch. Zu den Themenbereichen verantwortlicher Umgang mit Ressourcen, Treibhauseffekt und Klimawandel, Energiesparkonzepte und Förderung des Umweltbewusstseins sammelten die Schülerinnen und Schüler im vernetzten Unterricht einen Monat lang Informationen und erarbeiteten sich Sachkompetenz. Am Ende dieses fächerübergreifenden Öko-Projekts trafen sich alle Schüler der Jahrgangsstufe 10 am 30. Mai 2005 zur Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse in der Aula.
„Gleichgültigkeit gefährdet Ihre Gesundheit! - Klimaschutz jetzt!“, lautete die Überschrift für diese Veranstaltung. Es begann mit einer Thesenpräsentation der Kl. 10c (Deutschunterricht - Mechthild Theilmeier-Wahner) zu der Frage: „Welche Stellung hat der Mensch in der Natur?“ Es folgte ein Vortrag durch Schülerinnen und Schüler des Differenzierungskurses Sozialwissenschaften (Gabriele Horstbrink): Ökonomie kontra Ökologie? Praktische Demonstrationen führten die Schülerinnen und Schüler des Kurses Bio-Chemie (Astrid Köhnsen) vor, z. B. zur Bedeutung des Treibhauseffekts, zur Wirksamkeit treibhausaktiver Gase und zu den Folgen des Treibhauseffekts. Sie zeigten eindrucksvoll, dass der Mensch eine sehr entscheidende Rolle beim Thema Umweltschutz spielt.
Unter dem Schlagwort „Global denken - lokal handeln“ stellte der Sowi-Kurs mit dem Kioto-Prozess weltweite Umweltschutzbemühungen vor, ferner die Umweltpolitik in Deutschland und die lokale Agenda in Münster. Aufgabe des erziehungswissenschaftlichen Unterrichts (Hildegard Rickert und Oliver Wiesmann, Referendar) war es, zwei Wochen lang als „Stromdetektive“ durch die Räume der Schule zu gehen und nach überflüssigem Stromverbrauch zu fahnden. In Zusammenhang mit der Vorstellung dieser Ergebnisse wurde das Projekt „Fifty-fifty“ vorgestellt. Dieses Projekt wirbt für den Umweltschutz und fordert Schulen zum Energiesparen auf, wobei der Gewinn zur Hälfte an den Schulträger und zur anderen Hälfte an die Schule geht. Zum Abschluss dieser sehr informativen Veranstaltung fand eine „Öko-Debatte“ statt - vorbereitet im Deutschunterricht - zu dem Thema, ob der Lehrerparkplatz am KvG in ein Feuchtbiotop umgewandelt werden sollte. Bei dieser humorvoll und rhetorisch exzellent geführten Debatte konnten die Antragsteller ihren Antrag nach Abstimmung der Zuschauer mit großer Mehrheit durchsetzen.
Praktische Demonstration des Kurses Biologie-Chemie
Herr Siuts, Vater einer Schülerin und Experte in Bezug auf betrieblichen Umweltschutz, ergänzte dieses Projekt durch einen sehr interessanten und anschaulichen Vortrag über Umweltschutzprogramme und -managementsysteme am Beispiel eines Produktionsunternehmens.
Im kommenden Schuljahr wird die Gruppe 2 sich weiter mit der Förderung des Umweltbewusstseins am KvG beschäftigen, grundsätzliche Überlegungen zu vernetztem Unterricht und auch zu fächerübergreifenden Projekttagen anstellen.

GRUPPE 3: LEISTUNGSANFORDERUNGEN, MOTIVATION, IDENTIFIKATION MIT DEM KvG


Gruppe 3 hat sich überwiegend mit der Idee eines Förder- und Trainingsprogramms „Schüler helfen Schülern“ beschäftigt. Nach einem Erfahrungsbericht von einer anderen Schule wurde mit Eltern, Lehrern und Vertretern der SV über die Realisierungsmöglichkeit eines solchen Projekts am KvG diskutiert. Unter Leitung von Veronika Landwehr und in Kooperation mit der Schülervertretung ist die Umsetzung in die Praxis des KvG nach zahlreichen Planungsschritten und mit viel Arbeit am Detail inzwischen gelungen. Die Trainingskurse schaffen ergänzende Lernmöglichkeiten außerhalb des regulären Unterrichts. 14 Tutoren bieten zur Zeit Kurse in Mathematik, Französisch, Englisch und Latein für 32 Schülerinnen und Schüler der Klassen 6, 7 und 8 an. Die „Tutoren“ der Jahrgangsstufen 10 bis 13 geben hier ihre Kenntnisse und Fähigkeiten an jüngere Schüler weiter. Sie werden von Frau Landwehr in die pädagogischen, fachlichen und methodischen Aspekte ihrer Arbeit eingeführt und erhalten Beratung und Unterstützung. Die Lerngruppen treffen sich einmal wöchentlich für eineinhalb Stunden am Nachmittag acht Wochen lang in Kleingruppen von bis zu vier Teilnehmern. Dafür ist pro Teilnehmer ein geringer finanzieller Beitrag zu entrichten.
Weitere Schwerpunkte der Treffen der Gruppe 3 waren die Suche nach Möglichkeiten einer gezielten Förderung von Jungen, beispielsweise im Fachunterricht, und die Gestaltung des letzten Schultages vor den Sommerferien mit einem Jahresrückblick. Weitere Ideen zur Traditionspflege am KvG sollen im kommenden Schuljahr kreiert werden. Auch sollen verschiedene Konzepte der Begabtenförderung erörtert werden.

GRUPPE 4: WERTE UND LEBENSHALTUNGEN


Die Planung und Durchführung von interdisziplinären Studientagen für die Oberstufe hat sich die Gruppe 4 zur Aufgabe gemacht. Um die „Zukunft des Christentums“ ging es im September 2004 gleich zu Beginn des neuen Schuljahres. Hierüber wird an anderer Stelle ausführlich berichtet. Im Laufe des Jahres hat die Gruppe viele Ideen für den nächsten Studientag der Jahrgangsstufen 11 und 12 zusammengetragen, der sich am 29. September 2005 mit Kardinal von Galen, dem Namensgeber unserer Schule, beschäftigen wird. Anlass ist seine bevorstehende Seligsprechung im Herbst 2005. Referenten wurden eingeladen, Kollegen für die Mitarbeit einbezogen, und es wurde an der Struktur des Tages gebastelt.
Nachgedacht wurde und wird auch über einen Projekttag für die übrigen Schüler zum Thema Kardinal von Galen.
Gruppe 4 hat in diesem Jahr auch die so genannten „Schwitztage“ für die Klassen 5 und 6 initiiert, die ebenfalls an anderer Stelle in diesem Jahrbuch angesprochen werden und in Zukunft regelmäßig in der Adventszeit stattfinden.
Interessant und herausfordernd waren auch die Impulse von unserem Schulseelsorger Christoph Speicher zum veränderten Religionsverständnis bei jungen Leuten heute, zu ihrer neuen und andersartigen Wirklichkeitsinterpretation und zu den Konsequenzen und Chancen für religiöse Kommunikation mit Jugendlichen, die gegenüber der Priorität des Kognitiven, des Begrifflichen, eher den ästhetischen Zugang zu Religion betont.
DANKE an diejenigen, die sich in diesem Schuljahr in den verschiedenen Gruppen engagiert haben!!!
Zum Schluss schon jetzt die herzliche Einladung an alle Eltern, Lehrer und Schüler, die Lust auf Kommunikation über Schule haben und Freude am Mitgestalten eines lebendigen, partnerschaftlichen Miteinanders am KvG: Machen Sie/macht weiter mit in den Arbeitsgruppen oder klinken Sie sich/klinkt euch neu ein! Auch Schnupperteilnahme und zeitlich begrenzte Mitarbeit, z. B. für ein bestimmtes Projekt, ist möglich und wird sehr begrüßt.
Hildegard Rickert