Wir wollen etwas verändern

Jugendforums/-ratswahlen in Münster 2007

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Die Stadt Münster entwickelte im Jahr 2006 die Idee, einen Jugendrat aufzubauen. Ende des Jahres war es dann endlich soweit, die einjäh­rige Planung wurde verwirklicht. Im November letzten Jahres erschien Herr Voß in meinem Politikunterricht und forderte uns auf, an der Kandidatur für den Jugendrat teilzunehmen. Wir standen der ganzen Sache alle etwas skeptisch gegenüber und so wanderte, wie auch bei vielen anderen aus meiner Klasse, die Kandidatur in irgendeine Zimmerecke.
Irgendwann kam mir die Idee, dass man im Jugendrat vielleicht die Chance hätte, etwas in der „lebenswertesten Stadt“ zu verändern. Nachdem mir dieses klar wurde, füllte ich den Kandidaturbrief aus, sammelte die nötigen Unterschriften und schickte den Brief los.
BezirkAnzahl der Kandidaten
Mitte45
Nord29
West2
Ost19
Hiltrup15
Südost9
Am 27. September 2006 hatte der Rat der Stadt Münster die Bildung eines Jugendrates der Stadt Münster beschlossen. Am 24. Januar 2007 war es nun endlich soweit: Für jeden der sechs Stadtbezirke in Münster wurde ein Jugendforum gewählt! Die Tabelle zeigt die Aufteilung der Kandidaten nach Stadtbezirken bei der ersten Wahl.
Gewählt wurde von 08:00 Uhr bis ca. 14:00 Uhr in den weiterführenden Schulen. Von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr konnten die Wahlberechtigten, die am Vormittag ihre Stimme nicht abgeben konnten, in den Bezirksverwaltungen sowie im Bürgerbüro Mitte zur Stimmabgabe gehen.
Die Wahlperiode beträgt zwei Jahre. Jedes Jugendforum besteht aus maximal 11 Mitgliedern im Alter von 12 bis unter 17 Jahren. Die Jugendforen entsenden aus ihrem Kreis Mitglieder in den Jugendrat der Stadt Münster.
Quelle und weitere Informationen: www.jugendrat-muenster.de

Am 24.01.2007 war der Tag der Entscheidung: Aus der Schülerbücherei wurde kurzerhand ein Wahlbüro, und selbst die Presse interessierte sich schon für einige Kandidaten, die für das Jugendforum Hiltrup zur Wahl standen. Um 19.00 Uhr wurden alle Kandidaten mit ihren Eltern ins Rathaus eingeladen, um die Wahlergebnisse zu erfahren. Die Spannung stieg ins Unermessliche, da mitten in der Präsentation plötzlich der Hauptserver ausfiel. Nach scheinbar endlosem Warten konnte auch das Computerproblem gelöst werden, und die letzten Wahlergebnisse wurden bekannt gegeben.
Zu meiner Erleichterung hatte ich die erste Hürde zum Jugendrat geschafft, denn ich wurde in das Jugendforum gewählt. Nach ersten Orientierungs- sowie Kennenlerntreffen fühlte ich mich in meiner „Arbeitsgruppe“ schon sehr wohl.
Im Jugendforum Hiltrup war zwar die Arbeit sehr interessant, doch ich wollte unbedingt in den Jugendrat, da man dort noch mehr die Chance hat, etwas zu verändern. Um allerdings dort hinzukommen, musste ich die anderen Mitglieder des Forums von meinen Ideen überzeugen. Doch ich hatte Glück, denn an dem Tag, an dem wir zwei Sprecher, einen „Abgeordneten“ für die Bezirksvertretung und drei „Abgeordnete“ für den Jugendrat gewählt hatten, war ich eine von den dreien, die im Jugendrat sitzen durften.
Seit dem 25.04. tagen wir nun mit 15 Jugendlichen jeden Monat im Stadtweinhaus und diskutieren über die Themen, die Kinder und Jugendliche etwas angehen bzw. wie sie durch uns eine Chance haben, Ideen zu verwirklichen. In den letzten Treffen haben wir auch schon ein paar Projekte wie eine Job- und Praktikumsbörse für Jugendliche, einen Youth Court (kleines Schiedsgericht) sowie einen Jugendtarif für Bus und Bahn besprochen und die dazugehörigen Arbeitsgruppen gebildet.
Wer an dieser Stelle ein paar gute Ideen zu den Projekten hat, kann sich gerne an mich wenden.
Auch die Fahrt in den Landtag nach Düsseldorf am 23.05.2007 hat dazu beigetragen, dass wir alle einen Einblick in die Landespolitik erhalten haben.
Abschließend kann man sagen, dass - auch wenn manche Wochen mit Terminen (Jugendrat, Jugendforum, Treffen mit Parteivertretern oder dem Oberbürgermeister) vollgepackt sind, es trotzdem sehr viel Spaß macht, sich im Jugendforum und im Jugendrat zu engagieren.
Lea Stiller, KvG-Jahrbuch 2006/07