Suchtprävention

Schulische Suchtprävention ist nicht gleich Drogenbekämpfung! Suchtprävention, die weit im Vorfeld jeder Sucht tätig wird, meint vorbeugende Maßnahmen, die verhindern sollen, dass Menschen süchtig werden. Suchtprävention soll Schülern einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol, Tabak o. ä. vermitteln und sie bei Kontakt mit illegalen Drogen “resistent“ machen. Abschreckung und reine Informationsvermittlung reichen nicht aus.
Fachleute sind sich einig, dass selbstbewusste, Gefühle zulassende, angesichts von Enttäuschungen und Konflikten nicht resignierende Kinder und Jugendliche am wenigsten suchtgefährdet sind. Die Gefahr des Drogenkonsums verringert sich, wenn Schüler sich wohl fühlen, keinen Stress (z. B. Lernschwierigkeiten) haben oder zumindest damit umgehen können, wenn sie Schwächen bzw. Grenzen erkennen und akzeptieren können.
Jugendliche, denen stets alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt werden, sind auffällig häufig unter Drogenabhängigen zu finden.
Der Maxime folgend „Wir müssen Kinder stark machen, zu stark für Drogen!“ sind alle Maßnahmen Prävention, die Erfolgserlebnisse und somit Anerkennung schaffen, die das Selbstbewusstsein stärken, die Frustrationstoleranz fördern, die Persönlichkeit stabilisieren und stärken, Konfliktlösungsstrategien entwickeln und trainieren (Jugendliche fördern, mit Problemen und Schwierigkeiten umgehen zu können, Ängste zu überwinden), die Freude und Lebenslust vermitteln, die Kommunikationsfähigkeit (zwischenmenschliche Kontakte und Freundschaften) fördern, die soziale und emotionale Kompetenz entwickeln und Kritikfähigkeit, Selbstbestimmung und die eigene Interessenvertretung stärken.
In diesem Zusammenhang finden an unserer Schule während des normalen Unterrichts wie auch in sonstigen Bereichen viele Aktivitäten statt, in denen die o. g. Kompetenzen gefördert werden, ohne dass sie gezielt als Maßnahmen der Drogenprävention angesprochen werden (Arbeitsgemeinschaften, Wettbewerbe/Wettkämpfe, Klassen- und Jahrgangsstufenfahrten, aktive Pausengestaltung, Streitschlichter-Projekt, Mädchenförderung und Selbstbehauptung, Training zur Konfliktbewältigung, Rollen- und Interaktionsspiele, Übungen/Methoden zur Entspannung wie Brain Gym, Autogenes Training, Muskelentspannung, Wahrnehmungsübungen in Biologie und Sport).
Mit den folgenden Projekten bzw. Unterrichtsreihen wird an unserer Schule gezielt Suchtprävention angestrebt:

Sieger bei "Be smart - don't start" 2002
ALF: Fächerübergreifendes Präventionsprogramm zur Förderung Allgemeiner Lebenskompetenzen und Fertigkeiten
Es beinhaltet 12 Unterrichtseinheiten in Klasse 5, je 6 Auffrischungseinheiten in der 6. und 7. Klasse.
Ziel des Unterrichts ist die Entwicklung und Stärkung von protektiven Lebensfertigkeiten und die Verhinderung des Gebrauchs bzw. Missbrauchs psychoaktiver Substanzen.
ALF für 5. Klassen beinhaltet z. B. 3 Einheiten zu Nikotin, zu Alkohol und zum Widerstehen von Gruppendruck beim Angebot von Zigaretten und Alkohol.

Be Smart - Don't Start (Nichtrauchen)
Jedes Jahr nehmen zahlreiche Klassen des KvG an der bundesweit durchgeführten Nichtraucheraktion BE SMART – DON’T START teil.
Teilnahmeberechtigt sind Klassen, in denen weniger als 10% der Schüler/innen rauchen. Die Schüler/innen verpflichteten sich, 6 Monate (November – April) nicht zur Zigarette zu greifen. Begleitend wurden verschiedene Unterrichtsaktionen durchgeführt, um auf die Gefahren des Rauchens hinzuweisen.
Gerade in den Jahrgangsstufen 6 – 8 beginnen die Schüler/innen mit dem Rauchen zu experimentieren. Mit jeder Teilnahme am Wettbewerb erhöht sich die Chance, dass sich mehr Schüler/innen mit dem Thema auseinandersetzen und sich bewusst für ein rauchfreies Leben entscheiden. Je öfter eine Klasse teilnimmt, desto höher ist die Wirkung des Wettbewerbs.
Natürlich locken die Preise für eine erfolgreiche Teilnahme, und jedes Jahr gewinnen auch Klassen des KvG und Schülerinnen und Schüler, die sich kreativ mit dem Thema auseinandersetzen. Am wichtigsten ist aber sicher, dass sich alle, die für ein Leben ohne Rauchen motiviert werden können, zu den Gewinnern zählen können!

Sieger bei "Be smart - don't start" 2013
Unterrichtsreihen zum Thema Sucht / Suchtprävention
Suchtprobleme (Religionsunterricht Klasse 7/8)
- Ich und die anderen - sich selbst finden
- Trügerisches Glück - Wege in die Abhängigkeit
- Gefährliche Geborgenheit - Sinnsuche auf Abwegen
- Sucht und Sehnsucht
Ecstasy (Differenzierungsbereich II, Jgst. 9/10 Biologie/Chemie)
Analyse der Inhaltsstoffe dieser Modedroge, Wirkungsweise auf den Körper, Konsumverhalten und Ursachen der Sucht
Suchtmittel - nichts für uns (Biologie Klasse 10)
- Rauchen
- Alkohol
- Medikamentenmissbrauch
- Drogenmissbrauch
- Ecstasy - Wirkstoffe und deren Einfluss auf das Nervensystem (auf zellulärer und molekularer Ebene)
Psychoaktive Stoffe/Sucht - Aufklärung als Prävention (Biologie Jgst. 13, Erziehungswissenschaften Jgst. 13)
Im Rahmen des Themas Neurophysiologie (Neuronale Informationsverarbeitung, Sinne und Wahrnehmung) wird u. a. die Wirkung psychoaktiver Stoffe (Psychopharmaka / Drogen) auf zellulärer und molekularer Ebene erarbeitet.
In Kooperation mit Erziehungswissenschaften werden weiterhin folgende Aspekte behandelt:
Bedeutung der Drogenabhängigkeit (soziale Folgen), Entstehung süchtiger Verhaltensweisen, Wege aus der Sucht, (Drogentherapien), pädagogische Maßnahmen zur Prävention von Drogenkonsum.