Suchtprävention 2017
Nichtrauchen lohnt sich
9c und GK10 Bio gewinnen 300 € bei Be Smart – Don't Start 2016/2017
An der diesjährigen, bundesweit durchgeführten Nichtraucheraktion
BE SMART – DON’T START haben wieder mehrere Klassen der Jahrgangsstu-fen
5 - 9 und ein EF-Kurs des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums teilgenommen.
Teilnahmeberechtigt sind Klassen, in denen weniger als 10% der Schüler/innen
rauchen. Die Schüler/innen verpflichteten sich, 6 Monate (November –
April) nicht zur Zigarette zu greifen. Begleitend wurden verschiedene Unterrichtsaktionen
durchgeführt, um auf die Gefahren des Rauchens hinzuweisen.
Mit jeder Teilnahme am Wettbewerb erhöht sich die Chance, dass sich mehr
Schüler/innen mit dem Thema auseinandersetzen und sich bewusst für
ein rauchfreies Leben entscheiden. Je öfter eine Klasse teilnimmt, desto
höher ist die Wirkung des Wettbewerbs.
Neben den regionalen Sach- und Geldpreisen werden bundesweit unter allen Klassen,
die bereits mehrfach bei „Be Smart“ mitgemacht haben, von der
BZgA gestiftete Preise verlost.
Zu den glücklichen Ge-winnern gehören in diesem Jahr die 9 c und
der Grundkurs EF Bio (Hm), die jeweils 300 € für die 4. bzw. 5.Teilnahme
am Anti-Rauchwettbewerb gewonnen haben.
Es lohnt sich also, die einzelnen Klassen ab Jahrgangsstufe 5 oder 6 jedes
Jahr wieder zum Wettbewerb anzumelden.
Frau Heimes-Redeker
Suchtprävention– Projekttage der Jgst. 9
18.12.2017 Im September 2017 fanden in der Jahrgangsstufe 9 zwei Projekttage
zur Drogenprävention statt.
Nach kurzer Vermittlung neurophysiologischer Grundlagen erstellten die SuS
im Rahmen einer Internet-Recherche in Kleingruppen Power Points, die später
im Unterricht präsentiert und besprochen wurden.
Themen waren: Rauchen (Zigaretten, Shisha, E-Zigaretten usw.), Alkohol, Cannabis,
Synthetische Drogen (u. a. Ecstasy und Cristal Meth) und Medikamentenmissbrauch.
Neben der Wirkung der Substanzen auf das Nervensystem wurden u. a. auch Kurzzeitfolgen,
Langzeitfolgen und Suchtpotential erarbeitet.
Sehr beeindruckend war für die SuS das Interview mit einem ehemaligen
Drogenabhängigen:
der Einstieg über Rauchen, Alkohol und Cannabis, zunehmende Abhängigkeit
bis hin zu Heroin,
sein Leben mit Drogen und Beschaffungskriminalität sowie der gelungene
Entzug und der Ausstieg aus der Szene.
In einer Unterrichtseinheit mit Rauschbrillen (die unterschiedliche Rauschzustände
simulieren von Drogen und Restalkohol bis 1,3 Promille Alkohol im Blut) wurde
den SuS deutlich, wie stark die Beeinträchtigungen in Wahrnehmung, Konzentration
und Reaktion selbst bei geringem Alkoholkonsum sein können, z. B. beim
Bobby Car-Fahren um Hütchen, Ball fangen oder SMS-Schreiben. Aktuelle Konsumpraktiken
bei Jugendlichen sowie die Konsequenzen bei alkoholisierter Teilnahme am Straßenverkehr
–auch als Fußgänger und Fahrradfahrer– wurden in diesem
Zusammenhang angeregt diskutiert.
In einer zweistündige Veranstaltung mit dem Schwerpunktthema Cannabis
machte Thomas Götze (stellvertretender Leiter des Kommissariats für
Suchtprävention) deutlich, dass Cannabis heutzutage auf keinen Fall mehr
als „weiche Droge“ zu bezeichnen ist: aufgrund der großen
Fortschritte in der Pflanzenzüchtung hat sich der Wirkstoffgehalt des
berauschenden THC in den Cannabispflanzen von ehemals 8% auf mittlerweile
20 – 25 % erhöht. Das Suchtpotential für die vor allem kiffenden
Konsumenten ist damit um ein Vielfaches gestiegen und somit sehr viel gefährlicher
als früher! Hinzu kommt, dass die Pflanzen mit Blei, Talkum oder Brix
besprüht werden. Diese hochgradig gesundheitsschädlichen „Streckmittel“
machen die Pflanzen schwerer, so dass ein höherer Gewinn erzielt werden
kann.
Cannabis-Konsum ist wie Alkohol-Konsum besonders in der Pubertät gefährlich,
da noch wesentliche Umstrukturierungen im Gehirn erfolgen. Durch den Konsum
von Drogen steigt das Risiko von Fehlverknüpfungen zwischen Nervenzellen
stark an, und es kann u. a. zu Psychosen und Depressionen kommen, und zwar
auch noch Jahre später!
Anschauliche Beispiele dazu, wie man mit Cannabis in Kontakt kommen kann
und wie der Konsum irgendwann kriminelle Taten nach sich zieht, wurden anhand
eines Films erläutert.
Sehr deutlich wurde gesagt, dass nicht nur Verkauf und Erwerb, sondern auch
der Besitz und das Beschaffen in sonstiger Weise (Konsum von kleinen Drogenmengen)
strafrechtliche Konsequenzen habe: erkennungsdienstliche Behandlung, Benachrichtigung
von Eltern und Jugendamt, Anlegen einer Kriminalakte, Strafanzeige, evtl.
Gerichtsverhandlung, Verweigerung des Führerscheins für Fahranfänger
bzw. Entzug der Fahrerlaubnis und die hohen Kosten im vierstelligen Bereich
zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis durch den sogen. „Idioten-Test“
(medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) mit Aufbauseminaren). Auch
die Beschlagnahmung von Handys zwecks Datenermittlung sei inzwischen gängige
Praxis, ggf. Hausdurchsuchung und Sicherstellung weiterer Handys und PCs,
deren Auswertung mehrere Wochen dauere. Dieser Katalog von sehr unangenehmen
Folgen blieb nicht ohne Eindruck auf die Schüler.
Besonders eindringlich warnte Thomas Götze abschließend vor dem
Konsum synthetischer Drogen wie Spice oder Legal Highs (Badesalze, Kannibalendrogen)
und v. a. vor Crystal Meth (Ice). Diese Droge mache sofort abhängig und
greife alle Organe an. Dass die gesundheitlichen Schäden schon nach kurzer
Zeit auch äußerlich sichtbar sind, verdeutlichten einige Vorher-Nachher-Fotos
auf eindrückliche und abschreckende Weise.
Die verschiedenen Veranstaltungen innerhalb der Projekttage wurden von den
SuS sehr positiv beurteilt, so dass auch in der kommenden 9. Jahrgangsstufe
diese Projekttage wieder durchgeführt werden sollen.
Frau Heimes-Redeker