Selbstbehauptung und Konflikttraining

für Mädchen und Jungen der Jahrgangsstufe 6

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Das für die Jahrgangsstufe 6 vorgesehene Programm konnte auch in diesem Schuljahr wieder erfolgreich durchgeführt werden. Am Wochenende 27./28. Oktober 2007 fanden die beiden Kurse statt, erfreulicherweise für die Mädchen und für die Jungen gleichzeitig. Es nahmen 20 Mädchen und 12 Jungen teil.

Ausgangsbasis für das Kursangebot für Mädchen ist das Bewusstsein einer mädchenspezifischen Sozialisation und der daraus resultierenden Einschränkungen. Ziel ist es, die Mädchen darin zu unterstützen, sich gegen Ungerechtigkeiten, alltägliche Gewalt und Übergriffe wehren zu können und zu dürfen. Somit soll dem Bedürfnis der Mädchen nach Gleichberechtigung und Autonomie Rechnung getragen werden. Das Erfahren eigener Stärken steht im Mittelpunkt der einzelnen Trainingseinheiten, in denen die Themen mithilfe von Rollenspielen und verschiedenen Übungen umgesetzt werden. So gibt es z. B. Stimm- und Schreiübungen, in denen die Mädchen lernen, wie man entschieden auftritt, Hilfe herbeiruft oder sich Mut macht; des weiteren gibt es Übungen zur Körpersprache und Körperwahrnehmung, damit die Mädchen wissen, wie sie Belästigungen eindämmen und  beenden können. Die Mädchen erfahren, dass es manchmal gut ist, Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen, wenn man sich in einer Situation körperlich nicht wohl fühlt. Das gemeinsame Trainieren in einer reinen Mädchengruppe kann dabei helfen, dass sich die Mädchen in schwierigen Situationen gegenseitig unterstützen.

Mit Fun lernen, wie man sich verteidigt

04Am 27-28.10.07 lernten Katharina, Franzi, Eileen, Verena, Sabrina, Hanna, Caroline, Maren, Sveni, Julia, Dina, Katja, Lucia, Lilli, Laura, Janina, Karen, Helena, Carolin und Theresa, wie man sich richtig verteidigt. Sie schauten sich Situationen an und überlegten, was man tun könne. Dabei wurde manchen klar, wieso man z. B. laut schreien solle oder so schnell wie möglich weg rennen müsse. Es wurden Atemübungen ausprobiert, damit man laut schreien kann, und alle bastelten in Gruppen schöne Plakate über folgende Fragen: „Wie sollte man sich als Alien anstellen, um ein Girl als Freundin zu haben?“ und „Kann ein perfekter Schokoriegel ein perfektes Mädchen erzeugen?“ Außerdem konnte jedes Mädel ein Holz zerschlagen. Das war richtig spannend und tat niemandem weh. (Aber nicht ausprobieren, denn man musste es vorher üben!) Nach soviel Action wurde noch gespielt, gelacht, neue „best friends“ gefunden, und man teilte sich die eine oder andere Schokolade. Später kamen auch die Jungs, und man unterhielt sich. Die Jungs stellten Fragen wie: „Seid ihr Single?“ „Mögt ihr Porreesuppe?“ und „Was tuschelt ihr immer so oft?“ Die Mädels stellten dann die Fragen zurück und merkten an, wie viele Jungs darauf antworten: „Weiß nicht.“ So vergingen dann die Tage. Aber nicht wie normale Tage, denn ab jetzt können sich alle Jungs und Mädchen aus dem Kurs verteidigen! Katharina Jokiel, Lisanne Halbe
Die Ziele der Jungenkurse liegen eher in der Vermittlung von sozialen Kompetenzen zur konstruktiven Lösung von Konflikten. Die Jungen sollen für alltägliche Konflikte und Grenzverletzungen sensibilisiert werden und erfahren, dass man Konflikte auch gewaltfrei, kommunikativ lösen kann. Man muss sich auch gegen Andere abgrenzen können, um seine eigene Position zu verdeutlichen. Die Jungen sollen lernen, dass es wichtig ist, Verantwortung zu übernehmen und auch zu übergeben; sie sollen begreifen, dass Vertrauen die Grundlage für teamorientiertes Handeln ist.

Am Ende des Wochenendes trafen sich die bis dahin geschlechtshomogen durchgeführten Kurse, um eine gemeinsame Einheit durchzuführen, in der die Mädchen und Jungen über Gelerntes ins Gespräch  kommen und erproben konnten.
Einhellige Meinung der Kinder war, dass das Wochenende zwar anstrengend war, es aber Spaß gemacht und sich gelohnt hat.
Gabriele Horstbrink

Keine Schule ohne Mobbing

Unterrichtsprojekt am Galen-Gymnasium

Hiltrup. Es dauerte, bis die KvG-Schüler zum gemeinsamen Abschluss in der Aula zusammen kamen. „Wir mussten noch was besprechen“, entschuldigte eine der Schülerinnen die Verspätung. Kein Problem - es ging schließlich um ein wichtiges Thema: Mobbing.

„An jeder Schule, wo wir sind, gibt es Klassen, in denen gemobbt wird“, berichtet Andreas Raude vom „Arbeitskreis soziale Bildung und Beratung e. V.“ (asb). Die gesamte Stufe 6 des KvG beschäftigte sich deshalb am Montag mit diesem Thema.

In Rollenspielen (Bild) und Gesprächsrunden versuchten die Gruppenleiter des asb, den Schülern mögliche Konfliktsituationen bewusst zu machen und Lösungen zu finden. „Niemand will allein sein“, appellierte Uli Bangert vom asb zum Schluss an die Schüler, in Zukunft gegen Mobbing aktiv zu werden. Auch für die Lehrer war es interessant zu erfahren, welche Probleme es in den Klassen gibt. Denn: „Die Schüler haben wirklich offen gesprochen“, berichtete Klassenpatin Karin Langenkamp. „Manchmal fließen dabei auch Tränen“, so Andreas Raude. „Beim Mobbing ist es wichtig, dass die Zuschauer einschreiten und Partei ergreifen“, erklärte Raude.
Natürlich informierten die asb-Mitarbeiter anschließend die Klassenlehrer über die Situation in ihrer Klasse und gaben Tipps für ein besseres Miteinander, um zu verhindern, dass Schüler Opfer ihrer Mitschüler werden.
Gesponsert wurde das Projekt, das bereits zum dritten Mal am KvG durchgeführt wird, vom Förderverein der Schule.
Stefanie Witte, Münstersche Zeitung 09. 05. 2007
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Die Vorführung in der Aula am 07. 05. 2007
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Anschließende Besprechung in der Klasse

Mädchen- und Jungen-Zukunftstag


Auch in diesem Jahr haben alle Mädchen der Jahrgangsstufe 8 am Girls’ Day, dem Mädchen-Zukunftstag, am 26. April teilgenommen. Den meisten Mädchen ist die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten im Bereich Technik und in den Informations- und Kommunikationsmedien immer noch weitgehend unbekannt; häufig beeinflussen auch überholte Vorstellungen die Berufsorientierung. Oft wählen Schülerinnen eine Berufsausbildung oder ein Studienfach aus einem begrenzten Spektrum „typischer Frauenberufe und -studiengänge“ aus und schöpfen ihre Begabungen und Berufsmöglichkeiten nicht voll aus. Im April 2001 wurde in Deutschland - in Anlehnung an den amerikanischen „Take-Our-Daughters-To-Work-Day“ - zum ersten Mal eine bundesweite Kampagne zur Erweiterung des Berufswahlspektrums für Mädchen gestartet mit dem Ziel, den Girls’ Day als einen jährlich wiederkehrenden Aktionstag zur Berufsorientierung von Mädchen zu etablieren.
An diesem Tag wird den Schülerinnen die Gelegenheit geboten, einen Einblick in die Praxis verschiedenster Bereiche der Arbeitswelt zu gewinnen. Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen laden die Mädchen für einen Tag zu einem Besuch ihrer Produktions- und Arbeitsstätten ein. Dabei soll das eigene praktische Erleben im Mittelpunkt stehen. Die Mädchen sollen hautnah einen Teil des Arbeitstages miterleben, Produktionsstätten oder Versuchsanlagen besichtigen bzw. selbst kleinere „Produkte“ anfertigen oder Experimente durchführen. Das Spektrum reicht von Betriebsführungen über Vorträge bis hin zu spielerischen Übungen.
Auch die Jungen konnten diesen Tag nutzen, um sich Berufe aus dem Blickwinkel einer eher typischen Frauentätigkeit anzusehen. Diese Möglichkeit nutzten alle Jungen der 8c sowie 6 Jungen aus der 8a und 8b. Sie lernten Berufe im Krankenhaus (pflegerische Tätigkeiten), in einer Kindertagesstätte sowie den Arbeitsbereich einer Sekretärin kennen.
Die an der Schule verbliebenen 25 Jungen nahmen an einem Workshop zum Thema „Wie stelle ich mir mein Leben vor?“ teil. Die beiden von Herrn Osthues und Herrn Ritter geleiteten Kurse befassten sich mit Fragen der eigenen Lebensplanung (Frauen- und Männerrolle in der Familie und im Beruf) und diskutierten anhand des Films „Billy Elliott - I will dance“ über Rollenklischees und die männliche Identität.
Gabriele Horstbrink, KvG-Jahrbuch 2006/07

Auszug aus dem Feedback zum Teilprojekt für die Jungen „Wie stelle ich mir meine Zukunft vor?“ am 24.04.08

09 09 09
Den Jungentag finde ich…
- klasse
- gut, da man zum Nachdenken gebracht wird und sich Gedanken macht, was man später machen will
- gut und schlecht, da es eine „vielleicht-Planung“ ist
- ok
- gut, da man sich die Zukunft besser vorstellen kann
- gut, da man sonst Unterricht hätte und er informativ war
- ziemlich gut, da das Programm relativ gut eingeteilt war
- gut, weil die Pausen lang genug waren
- gut
- gut, da er informativ war und für die Zukunft wichtig ist
- ganz gut, aber ein bisschen lang gezogen
- gut (2+)
- sehr gut, da er schön und abwechslungsreich ist
- nicht gut, weil dafür nur Schulzeit draufgeht, die wir in Hausaufgaben nachholen müssen
- sehr gut, da ich denke, dass er vielen weiter hilft, eine Ahnung zu bekommen, was sie machen wollen

Carsten Ritter