Girls' Day 2004


In diesem Jahr nahmen fast alle Mädchen der Jahrgangsstufe 8 die Möglichkeit wahr, einen Tag am Arbeitsplatz ihrer Eltern oder in einem für sie interessanten Beruf zu verbringen, und besuchten 38 verschiedene Betriebe in Münster und Umgebung. Die Vielfalt reichte von technischen Berufen beim Tiefbauamt, bei den Stadtwerken, bei Kfz-Betrieben oder anderen Handwerkern über die Bereiche Baudenkmalpflege beim Museum für Archäologie, Innenarchitektur oder Mediengestaltung bis hin zu medizinischen, krankengymnastischen oder pädagogischen Berufen, u.v.m..
Hier einige Auszüge von Berichten der Schülerinnen:

Am 22. April, am Girls' Day, war ich am Stadthaus III für STRASSEN-UND BRÜCKENBAU. Mein Arbeitstag und erster Einblick in einen Männerberuf begann morgens um 8.00 Uhr, als mich der Fachstellenleiter, Herr Josef Boothe, auch schon erwartete. Zuerst führte er mich kurz durch das Gebäude und erklärte mir im Groben, welche Aufgaben das Tiefbauamt hat. Er zeigte mir Stadt- und Baupläne für bevorstehende Baustellen. In seinem Büro erklärte er mir seine Aufgaben als Fachstellenleiter, den Strukturplan der Stadthäuser und den Ablauf im Tiefbauamt. Danach plante er mit mir den Tag.
Zuerst wollten wir zur Baustelle an der Hohen Geest in Hiltrup, um die Renovierungsarbeiten zu überprüfen. Danach wollten wir zu einer kleinen Baustelle in Albachten. Wir machten uns in Herrn Boothes Firmenwagen auf den Weg. In der Marktallee trafen wir schon auf die anderen „Fachmänner“ und Kollegen. Herr Boothe führte mich durch die Baustelle und erklärte mir alles. Danach kam es zu einer Diskussion der Fachleute über den weiteren Verkauf der Straßenrenovierung. Dabei habe ich erfahren, wie schwer es ist, Entscheidungen im Straßenbau zu fällen.
Unser nächstes Ziel war die kleinere Baustelle in Albachten, wo wir schnell und zügig die vorläufigen Ergebnisse überprüften. Gegen 13 Uhr kehrten wir zum Stadthaus III zurück, um in der Kantine Mittag zu essen. Gegen 13.30 Uhr endete dann mein „Arbeitstag“ im Stadthaus III und Herr Boothe brachte mich zum Stadthaus 1, damit ich an der Rallye vom Girls' Day teilnehmen konnte.
Insgesamt hat mir der Girls' Day gut gefallen! Ich habe viel gelernt und einige Erfahrungen im Bereich Straßenbau sammeln können.

Ich war am Girls' Day bei einem FLIESENLEGERUNTERNEHMEN, weil ich mal einen solchen für Frauen sehr untypischen Beruf ausprobieren wollte. Ich habe gelernt, was ich für diesen Beruf brauche, und mir wurde alles erklärt und gezeigt: Man braucht sehr viel Kraft, um die Fliesen zu tragen, und man muss sehr genau arbeiten, sonst wird alles schief. Ich selber durfte natürlich auch mithelfen. Ich habe z. B. an manchen Stellen die Fliesen passend schneiden müssen und musste dazu erst einmal alles genau ausmessen und an der Fliese markieren. Den Rest habe ich dann mithilfe einer Fliesenschneidemaschine gemacht. Ich fand es schön, mal einen ganz fremden Beruf auszuprobieren, auch wenn er vielleicht nicht unbedingt mein Traumberuf ist.

Als Frederike und ich um ca. 8.30 Uhr im CHEMIELABOR ankamen, mussten wir erst einmal unsere Ansprechpartnerin Simone Anstöter finden. Das war allerdings sehr schwierig, da wir nicht genau wussten, ob sie im ersten Stock oder im zweiten Stock arbeitet und die beiden Etagen genau gleich aussahen. Wir irrten nun also durch zwei Stockwerke, als sie uns entdeckte und ansprach.
Zusammen mit ihr setzten wir uns in ihr Labor, wo sie uns 2 Mappen hingelegt hatte. In diesen Mappen stand die Hausordnung und es waren auch mehrere Versuche beigelegt. Die Hausordnung mussten wir erst einmal lesen, und sie erklärte uns auch, warum wir etwas nicht dürfen. Nach etwa eineinhalb Stunden konnten wir endlich mit den Versuchen beginnen.
Als Erstes machten wir eigene Wunderkerzen. Dabei war es nötig, alles genau abzumessen. Die Wunderkerzen wurden dann erstmal in einem Wärmekasten festgemacht. In der Zwischenzweit bestimmten wir die Dichte von Milch und Wasser und stellten selbst das Material für einen Spiegel her. Wir konnten uns sogar etwas darin spiegeln, aber da das Spiegelmaterial im Reagenzglas war, ging dies nicht ganz so gut. Nach ca. 1 Stunde übergab Frau Anstöter uns an zwei Jungen, die dort eine Ausbildung machten. Sie zeigten uns das ganze Haus, und nachher übernahm jeweils ein Junge uns und erklärte uns seinen Arbeitsbereich. Als wir auch damit fertig waren, konnten wir uns mit anderen Frauen echte Bakterien anschauen und mikroskopieren. Zum Schluss, als wir dann alles gesehen hatten, waren auch die Wunderkerzen fertig, und wir ließen sie abfackeln. Der Tag war sehr interessant, aber wir können uns beide nicht vorstellen, in diesem Beruf für immer zu arbeiten, denn man muss eigentlich immer das Gleiche machen, jeden Tag, und ich finde, dass jeder Tag interessant, witzig und einfach nicht wie immer sein soll. Frau Anstöter kann fast genau bestimmen, was am nächsten Tag passieren wird.