Fairmobil am KvG 2004


„Stark im MiteinanderN“

Neues Projekt will die konstruktive Konfliktkultur an Westfalens Schulen fördern

Münster-Hiltrup. In einer nur auf den ersten Blick ungewöhnlichen Partnerschaft haben die Westfälische Provinzial, das Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe (JRK), der Arbeitskreis Soziale Bildung (asb) und die Schulpsychologische Beratungsstelle der Stadt Münster das gemeinsame Projekt „Stark im MiteinanderN“ entwickelt. Es bietet mit verschiedenen Bausteinen Lösungsansätze zur Fördemng einer konstruktiven Konfliktkultur für mehr Sicherheit an westfälischen Schulen.
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Fair Mobil vermittelt neue Erfahrungen

Für Kinder und Jugendliche von zehn bis sechzehn Jahren wurde das „Fair Mobil“ entwickelt, welches heute auch am Kardinal-von-Galen-Gymnasium Station machte. Das mobile Einsatzfahrzeug enthält verschiedene Parcoursstationen voller Ideen, Themen und Aktionen. In kleineren wie größeren Gruppen wurden mit den Schülern der Jahrgangsstufe 8 Wahrnehmungs- und Diskussionsübungen sowie Erlebnisspiele durchgeführt.
Die Schüler hatten die Möglichkeit, sich selbst zu erproben und Fähigkeiten im Team mit anderen zu erlernen. Denn im Multimediazeitalter schwinden echte Erlebnisräume und Anlässe für Erfahrungen aus „Erster Hand“, betonen die Projektverantwortlichen. So werden Kletterpartien eher im PC-Spiel als im echten Fels gemeistert oder Fußballspiele virtuell vor dem Fernseher überstanden. Und wer auf wirklich erlebte Erfahrungen nicht zurückgreifen kann, schätzt unter Umständen Situationen und Risiken falsch ein.
Durch das bewußte Erleben im Parcours des Fair Mobil werden körperliche Erfahrungen gemacht sowie Risiken thematisiert. Aber auch ruhige Phasen, in denen es auf eine teamorientierte Abstimmung ankommt, beinhaltet der Parcours. Die Betreuung und Umsetzung des Parcours erfolgt mit qualifiziertem Personal. Die Auswertung und Aufstellung weiterer Schritte wurde direkt nach dem Aktionsparcours im Klassenverband und mit den Lehrern durchgeführt und dient als Hilfestellung und Impuls zur Fortführung.

Sicherheit geben

Mit dem Ziel, Sicherheit zu vermitteln, Unfälle zu vermeiden und Gewalt zu verhindern, wurde das gemeinsame Projekt als präventiv wirkende Maßnahme entwickelt. Dabei war es allen beteiligten Partnern wichtig, nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger vorzugehen, sondern mit Themen aus der Lebens- und Ideenwelt der Jugendlichen ein sprachlich auch zielgruppengerecht aufbereitetes Angebot zu bieten. [...]
Weitere Informationen unter www.miteinandern.de

Presseinformation der Projektgruppe “Stark im MiteinanderN“, 10. 05. 2004
Begrüßung, Vorstellung und einführende Spiele in der Klasse
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“Mach mich nicht an“: Bewusstmachen des eigenen Körpergefühls
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“Der Ton macht die Musik“: Situationen mit dem richtigen Gefühlsausdruck beschreiben
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“Gemeinsam sind wir stark“: Der Stelzengänger gelangt nur mit Hilfe der Gruppe ans Ziel “Der scharfe Blick“: Gespräch über Konflikt- und Gewaltsituationen
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“Laute Lotsen“: Hier ist “blindes“ Vertrauen auf die Anweisungen des Lotsen gefragt

Konfliktkultur fördern

Fair Mobil zu Besuch beim Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Münster-Hiltrup. Eine Murmelbahn zu bauen und mit Stelzen über den Schulhof zu balancieren sind für Sechstklässler spaßige Angelegenheiten. Was gestern wie ein Spieleparcours auf dem Schulhof des Kardinal-vonGalen-Gymnasiums aussah, hatte aber einen tieferen Sinn. Die beiden Projektleiterinnen des Fair Mobils, Eva Fürstenau und Nicole Temmen, waren mit ihrem Kleinbus angerückt, um mit den Schülern die Aktion „Stark im Miteinander“ durchzuführen. Die Förderung der Konfliktkultur ist das Ziel des Projektes, das vom Jugendrotkreuz, der schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Münster, dem Familienbildungswerk asb und der Sparkasse initiiert wurde. Konflikte sollen nicht zugedeckt, sondern vielmehr konstruktiv angegangen werden, erklärte Sozialarbeiterin Eva Fürstenau. Ein häufig auftauchendes Problem sei bei ihrem Besuch des KvG bereits während der einleitenden Gesprächsrunde aufgetreten. „Viele Kinder haben Schwierigkeiten zuzuhören“, so Fürstenau. Durch das Training soll die Achtung vor der anderen Person gefördert werden - und dazu gehöre auch, den anderen ausreden zu lassen. Erlebnispädagogisch seien die einzelnen Stationen angelegt, die von den Sechstklässlern auf dem Schulhof angesteuert wurden, erklärte die Projektleiterin.
„Gemeinsam sind wir stark“, hieß die Station, bei der jeweils ein Schüler auf ein Stelzengerüst kletterte, das von seinen Mitschülern über Seile ausbalanciert wurde. Vertrauen in die Mitschüler war also gefragt. Genaue Absprachen waren nötig, als die Schüler aufgefordert wurden, aus Papier eine Murmelbahn zu bauen, auf der die kleine Kugel möglichst lange unterwegs sein sollte.Ganz auf den anderen verlassen mussten sich die Schüler, die mit verbundenen Augen über ein auf dem Boden liegendes Seil dirigiert wurden. An den verschiedenen Stationen standen den Sechstklässlern die Klassenpaten und Streitschlichter aus den Jahrgangsstufen 12 und 13 zur Seite. Mögliche Ursachen für unsoziales Verhalten unter den Schülern sieht der Klassenlehrer der beteiligten 6b, Ralf Woltering, in der fehlenden Gewöhnung an große Gruppen und im zunehmenden Egoismus in allen Gesellschaftsbereichen. „Das Projekt befördert Dinge ans Tageslicht, die die Schüler eigentlich schon wissen“, war sich der Lehrer sicher. [...]
Markus Schönherr, Westfälische Nachrichten 01. 04. 2004
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“Zaunkönig“: Teamarbeit ist erforderlich, um alle Mitglieder ohne Berührung des Netzes “durchzureichen“
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“Konfliktskyline“:Gewaltpotential lokalisieren “Künstlertauziehen“: Malen unter erschwerten Bedingungen; zwei Teams treten gegeneinander an
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“Sonne und Blitz“: Sich über die eigenen Gefühle klar werden Abschlussbesprechung und Dankeschön an die Helfer aus der Jahrgangsstufe 11