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Ein eigener Raum steht am Kardinal-von-Galen-Gymnasium für die Berufsberatung zur Verfügung. Schüler können ihn nutzen, um eigenständig nach Ausbildungsplätzen und Studiengängen recherchieren. Foto: gro

Zukunft fördern

Berufsberatung am KvG wird mit Innovationspreis ausgezeichnet

Münster-Hiltrup. Unter den Schulen in Münster marschiert das Kardinal-von-Galen-Gymnasium (KvG) bei der Berufsberatung ihrer Schüler ganz weit vorne vorweg. Als erste Schule in der Stadt Münster erhält das Hiltruper Gymnasium 5000 Euro aus dem Innovationsprojekt „Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung gestalten“ der Bundesagentur für Arbeit, des NRW-Ministeriums für Schule und Weiterbildung sowie der Stiftung Partner für Schule NRW.

Die Freude an der Schule ist natürlich groß. Eine intensive Berufsberatung hat dort Tradition, wie Winfried Nießen erläutert, der gemeinsam mit Gregor Osthues die Arbeit koordiniert, Seit 25 Jahren gehen Schüler der Jahrgangsstufe neun in ein Praktikum, seit zehn Jahren gibt es Orientierungspraktika für die Oberstufenschüler. Vor zwei Jahren folgte bereits die Verleihung eines Berufswahl-Gütesiegels.

Informationsbörse des Ehemaligenvereins

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Etwa 100 Teilnehmer aus den Jahrgängen 10 bis 12 waren am 24. 02. am Nachmittag zur jährlich stattfindenen Informationsbörse des Ehemaligenvereines in die Schule gekommen und stellten den Vertretern der verschiedenen Berufsgruppen ihre Fragen. Die Veranstaltung wurde von beiden Seiten als sehr gewinnbringend für Schüler und für Referenten beurteilt. Von der Seite des Vereines hatten der Vorsitzende Lars Eversmann und der Schriftführer Dirk Bommert die Veranstaltung organisiert. Winfried Nießen und Gregor Osthues waren von Seiten der Schule für die umfangreiche Vorbereitung des Tages verantwortlich.
Mit dem Geld aus dem Innovationsprojekt ist jetzt in der Schule ein eigener Raum geschaffen worden, der ausschließlich dem Zweck der Berufs- und Studienvorbereitung dient, erläutert Schulleiter Paul Thelosen. Dafür sei ein früherer Klassenraum geteilt und dank einiger Sponsoren ansprechend gestaltet worden. Das Bistum als Träger der Schule habe rund 2000 Euro beigesteuert für die Anschaffung neuer Computer.

„In diesem Raum sollen Schüler eigenständig im Internet nach Ausbildungsplätzen und Studiengängen recherchieren können“, erläutert Nießen. Datenbanken mit Praktikumsstellen sollen eingepflegt werden. Eine Mediathek mit allerlei Broschüren steht zur Verfügung. Die Berufsberaterin der Bundesagentur für Arbeit, Barbara Reher, kommt einmal im Monat zur Sprechstunde in das KvG. Ebenso eine Studienberaterin der Westfälischen-Wilhelms-Universität. Sogar der Ehemaligenverein des KvG engagiert sich intensiv auf dem Feld der Berufsberatung.

Rund 3000 Euro des Preisgeldes soll in die konkrete Arbeit mit Schülern gehen. Nießen schwebt die Gründung einer kleinen Schülerarbeitsfirma vor. Die Firma will Passfotos erstellen, die bei jeder Bewerbung benötigt werden. Als Clou stellt sie ihren Kunden die Bilder in digitaler Form zur Verfügung. Nießen sieht hier eine Marktlücke: „Viele Schüler bewerben sich online. Doch Passfotos werden von den Fotostudios bislang nur in Papierform herausgegeben.“

Michael Grottendieck, Westfälische Nachrichten 29. 10. 2009