„Ich ziehe später nach Leipzig“

24 KvGler fuhren für eine Woche zum Schüleraustausch nach Sachsen

Münster-Hiltrup/Leipzig. „Ich ziehe später nach Leipzig“, so der Kommentar von Jannik beim Abschied von seinen Gasteltern auf dem Leipziger Bahnhof. „Sicher ein Kompliment, das die gute Stimmung auch bei diesem Schüleraustausch der letzten Woche beschreibt“, heißt es in einem Reisebericht des KvG-Gymnasiums.
Seit Montag waren wieder 24 Sechstklässler des KvG zum Friedrich-Schiller-Gymnasium nach Leipzig angereist. Beide Schulen haben etwa die gleiche Schülerzahl, beide auch eine lange Tradition. Der denkmalgeschützte und über hundertjährige Schulbau in Leipzig ist liebevoll rekonstruiert und sicher „einer der schönsten Schulbauten in Leipzig“, wie Projektleiter Joachim Paesler bestätigt.

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Seit Pater Trilling aus Hiltrup eine Kirchengemeinde in Leipzig leitet, hilft er beim Austauschprogramm, wie hier vor der Gedächtniskirche für die Gefallenen der Völkerschlacht. Die Austauschgruppe

Begonnen hatte die deutsch-deutsche Schulpartnerschaft im Frühjahr 1991. Getreu dem Motto: „Es muss zusammenwachsen, was zusammengehört“ wurde von beiden Schulen ein Programm gestartet, bei dem das Knüpfen von Beziehungen ein wichtiges Motiv ist.
Seit Beginn des Austauschprogramms sind die Eltern in besonderer Weise engagiert: Eltern sind Reisebegleiter, Eltern in Hiltrup wie Leipzig geben eine Willkommensfete, Eltern sind Mutter- und Vaterersatz für die noch jungen Reisenden, für die es oft die erste ganze Woche „in der Fremde“ ist. Neben gemeinsamem Unterricht und Kulturprogramm ist deshalb immer auch ein „Wochenende in den Familien“ eingeschlossen - nach Umfrage das Highlight des Austausches.
In den 14 Jahren sind so rund 400 Schülerinnen und Schüler hin oder her gereist, entsprechend viele Eltern haben sich engagiert. „Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle“, fügt Joachim Paesler hinzu. Und in dem einen oder anderen Fall wird aus dem Besuch auch ein dauerhafter Kontakt, worüber sich die Projektleiter dann besonders freuen.
Die Olympiabewerbung und die Fußball-EM waren diesmal nicht zu übersehen. Auch wenn die Bewerbung Leipzigs gescheitert ist: Im Gegensatz zu manchen anderen Städten im Osten herrscht in Leipzig Aufbruchsstimmung. Ein ganz treffender Schülerkommentar lautete: Riesenbaustelle.
Aber neben den Kränen auf dem Sachsenplatz hatte doch noch Riesenfußball und Riesenleinwand Platz. Und da das Wetter stimmte, war für einige der Besucher das Open Air-Zugucken auf dem Leipziger Marktplatz das Größte.
Westfälische Nachrichten 29. 06. 2004