Praktikantin Denise Dortmann (li.) mit Betreuerin Dr. Ines Plank neben einer Schnecke, die die Form des Ohres darstellen soll.

„Wünsche mir immer neue Herausforderungen“

Zwölftklässlerinnen Denise Dortmann und Sabrina Faust berichten über ihr Praktikum

Drensteinfurt. „Das Praktikum ist anstrengend, macht aber richtig viel Spaß“, sagt Denise Dortmann. Die 18-Jährige ist Schülerin der zwölften Klasse des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums in Münster-Hiltrup und absolviert zurzeit ein zehntägiges Praktikum im „Haus Walstedde“. Das Gesundheitszentrum bietet Platz für moderne und umfassende Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsen bis zum 21. Lebensjahr sowie eine psychotherapeutische Begleitung für Eltern und Erwachsene über 21 Jahre hinaus. Unter einem Dach sind im „Haus Walstedde“ verschiedene Fachrichtungen vertreten.

Denise schaut Dr. Ines Plank, Fachärztin für Phoniatrie, Pädaudiologie und HNO-Heilkunde in ihrer Praxis über die Schultern. „Dieser Bereich ist aber nur ein kleiner Teil vom Haus Walstedde“, erklärt Denise. Alle Bereiche des Hauses bilden ein interdisziplinäres Gesundheitszentrum, das sich auf Kinder spezialisiert hat. In der Praxis für Pädaudiologie kooperieren die Mediziner hauptsächlich mit der Logopädie und führen Diagnosen in Form von Hör- und Sprachtests durch. Auf diese Weise finden sie Störungen heraus und suchen daraufhin nach Therapiemöglichkeiten. „Das Haus besteht aus sehr gut eingerichteten, ansprechenden und kindgerecht gestalteten Räumen, in denen auf die Kinder abgestimmte Tests spielerisch durchgeführt werden“, beschreibt Denise.

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Firma Geers können Hörgeräte, die auf den Grad der Schwierigkeit abgestimmt werden, direkt vermittelt werden. In der Abteilung, in der Denise zurzeit tätig ist, arbeiten Denises Betreuerin Dr. Ines Plank, Claus van Husen, Hörakustiker für Kinder, und Hella Sloot, Fachangestellte mit HNO-ärztlichem Schwerpunkt. Denise darf auch schon selbst Hörtests verschiedener Art durchführen und wird innerhalb dieses Praktikums noch weitere Einblicke in Verwaltung, Logopädie und eventuell auch in andere therapeutische Berufe bekommen.

Praktikantin Sabrina Faust hat an ihrem Arbeitsplatz bei der Firma Dr. Newzella Consulting genug zu tun. Fotos: frp
Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnte, später einmal einen solchen Beruf auszuüben, antwortet sie überzeugt: „Ja, auf jeden Fall. Der Beruf ist unglaublich abwechslungsreich. Da muss man sich immer neuen Herausforderungen stellen. Und genau das wünsche ich mir auch für mein späteres Leben.

Ein Praktikum am Ende der zwölften Klasse ist nicht selbst verständlich. Denise hält es jedoch für sinnvoller als in der zehnten Klasse. „Wir werden im nächsten Jahr unser Abitur machen, da sollten wir unsere Zeit nicht verschwenden, sondern in einem Praktikum Anregungen für einen späteren Beruf sammeln.

Auch die 17-jährige Sabrina Faust, ebenfalls Schülerin der zwölften Klasse des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, hält das Praktikum für sehr vernünftig. „Mir ist jetzt viel bewusster geworden, was ich später einmal machen möchte. Das Praktikum bietet zum einen Chancen, in seinen Berufswünschen noch bestärkt zu werden, zum anderen wird sich die eine oder andere Person durch diese Erfahrung vielleicht bewusst, dass ein bestimmter Beruf doch nicht für sie geeignet ist.

Sabrina absolviert ihr Praktikum bei der Firma „Dr. Newzella Consulting“. Sie ist momentan in der Personalberatung der Unternehmensberatung tätig, in der Fach- und Führungskräfte vermittelt werden. Unterstützt werden Firmen beim Kauf von Lizenzen, Patenten und Marken. Am meisten sei „Dr. Newzella Consulting“ im Pharmabereich und in der Healthcare, manchmal aber auch in der Medizintechnik und Chemie tätig. „Besonders gut gefällt mir, dass das Unternehmen international ausgerichtet ist. Ich finde das sehr spannend und möchte auch später gerne selber international tätig sein“, so Sabrina.

Bisher sei das Praktikum sehr gut verlaufen. Sie hat die Möglichkeit, in beide Bereiche - die Personal- und die Unternehmensberatung - einen Blick zu werfen und sogar bei Meetings dabei zu sein. „Mir wurde bereits viel erklärt und gezeigt. Das bringt mich in der Berufsfrage natürlich schon ein ganzes Stück weiter.“ Sabrina hilft selber mit, indem sie Recherche betreibt oder diverse Telefonate führt.
Es gilt also: Wer sich bereits Gedanken zu einem späteren Beruf gemacht hat und sich noch nicht sicher ist, ob dieser Beruf auch wirklich geeignet ist, der sollte die Möglichkeit eines Praktikums am Ende der zwölften Klasse wahrnehmen.
Frederike Prinz, Westfälische Nachrichten Ausgabe Drensteinfurt, 21. 06. 2008