Hiltrups Visitenkarte aufpoliert

Müllsammelaktion der Stadtteiloffensive rund um den Bahnhof / Abfallcontainer konnten Mengen nicht fassen

Die Statteiloffensive rückte am Samstag mit zahlreichen freiwilligen Helfern dem ungepflegten Erscheinungsbild rund um den Hiltruper Bahnhof zu Leibe. Auch viele Jugendliche [das Foto zeigt mehrere Schüler/innen unserer Schule] halfen bei der Aktion mit. Foto: don
Münster-Hiltrup. Beachtlich waren die am Samstag gesammelten Mengen an Müll am Hiltruper Bahnhof. Gut 50 Kubikmeter Müll und pflanzliches Material waren es, die durch die Mitglieder der Stadtteiloffensive Hiltrup und die zahlreichen Helfer der weiterführenden Schulen in Hiltrup gesammelt wurden. Doch wirklich verwunderlich war diese Menge nicht, denn an manchen Beeten war seit mindestens fünf bis zehn Jahren nichts mehr gemacht worden, und das verrottete Biomaterial ragte in Form von neuem Mutterboden weit über die Begrenzungssteine der Beete hinaus. Aber auch eine gefährliche Stolperfalle, ein kleiner Schacht am alten Bahnhofsgebäude, wurde durch die Stadtteiloffensive wieder mit einem massiven Stahlgitter verschlossen, nachdem es lange Zeit von der Stadt nur mit einer Holzplatte überdeckt worden war.

Angefangen hatten die ehrenamtlichen Helfer um 10 Uhr morgens und arbeiteten dann in zwei Schichten bis in den späten Nachmittag hinein. Schubkarre um Schubkarre und Sack um Sack wurden der Müll und das Laub aus den Gebüschen entfernt und die Büsche, Hecken und Sträucher radikal gestutzt. Und langsam, aber sicher lichtete sich das zugewachsene und verwilderte Gelände rund um den Bahnhof.

Organisator dieser Reinigungsaktion war der Verein Stadtteiloffensive Hiltrup. Die Mitglieder waren sich einig, dass es in Hiltrup den einen oder anderen nicht wirklich schön anzusehenden Platz gab. Doch man wollte nicht lange darüber reden oder sich beschweren, sondern entschloss sich, die Sache in die Hand zu nehmen und selbst etwas zu unternehmen. Dass die Wahl auf den Hiltruper Bahnhof fiel, war relativ schnell klar: „Der Bahnhof ist die Visitenkarte einer jeden Stadt, und es ist das erste, was die Leute von Hiltrup sehen, wenn sie aus dem Zug steigen", erklärten Karl Franke, Klaus Kauther, Peter Mirsemann und Jürgen Ohm von der Stadtteiloffensive.

Diese Aktion sollte unter anderem als eine Art Impuls dienen, um die Leute aufmerksam zu machen und den Stellenwert der ehrenamtlichen Arbeit für den Stadtteil zu unterstreichen.

Unterstützt wurden die fleißigen Müllsammler von den Abfallwirtschaftsbetrieben Münster, die zwei große Müllcontainer zur Verfügung stellten - die aber den Massen von Müll nicht gewachsen waren. Auch einige Bürger Hiltrups und besonders die Jugendlichen halfen tatkräftig mit. Insgesamt waren es rund 50 Schüler der beiden Hiltruper Gymnasien und der Johannes-Gutenberg-Realschule, die mit Besen, Schaufel und Laubharke bewaffnet in die Büsche zogen, um für Ordnung zu sorgen. Manche Bürger entschlossen sich sogar spontan, noch mitzuhelfen, und so lichteten sich die undurchdringlichen Gebüsche und Beete rund um den Bahnhof. Ein besonderer Dank der Stadtteiloffensive geht an alle Helfer und besonders an die Jugendlichen, die so zahlreich erschienen waren.

Dominik Loroch, Westfälische Nachrichten 10. 11. 2008