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Mathematikunterricht | Lehrerwunschtraum: eine fulminante Beteiligung |
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Thomas als Lehrer | "Wir kommen ins Endspiel!" |
Thomas Pierchalla, Damongo/Ghana, Februar 2006
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Arbeiten am Sportplatz |
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Betonglattstrich - auch ohne Maschine |
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Der Pfosten steht! |
Liebe KvG-ler,
die neuen Tore aus Metall für den Fußballplatz sind endlich betoniert, und der Platz wurde mit einem großen Fußballspiel Lehrer gegen Schüler eingeweiht. Mit viel Glück und mit einem total unparteiischen Schiedsrichter haben wir Lehrer 3:2 gewonnen. Übrigens spielen fast alle hier barfuß, nur einige wenige haben überhaupt Sportschuhe, und der Platz ist durch die viele Beanspruchung, aber vor allem durch die Niederschläge in der Regenzeit und die lange Trockenzeit danach, in bedauernswertem Zustand. Aber das nimmt niemandem den Spaß. Die Ghanaer glauben ziemlich fest daran, dass sie bei der Weltmeisterschaft Brasilien, Tschechien und Italien besiegen und vielleicht im Endspiel auf Deutschland treffen werden.Wir haben auch schon die beiden Pfosten für ein Volleyballfeld betoniert,
es fehlt uns aber noch ein Netz, das nicht so leicht zu besorgen ist. Ich
habe einige Volleybälle gekauft, die es nur in der Hauptstadt Accra gibt.
Als besondere Attraktion konnten wir aus den Spendengeldern noch einen Sportplatz
mit Betonboden finanzieren, der jetzt für alles mögliche geeignet
ist. In der Regenzeit ist alles andere hier unbespielbar, und der neue Platz
wäre auch zum Basketballspielen geeignet. Wir haben aus Osnabrück
und Münster Fußbälle und Basketbälle geschenkt bekommen,
es kann also losgehen.
Der Bau des Betonplatzes war übrigens toll, die Schüler mussten
statt Unterricht alle beim Bauen mithelfen, das heißt insbesondere
beim Wasserholen. Fließendes Wasser gibt es ja sowieso nicht, die nächste
Wasserstelle liegt ca. 800 m entfernt von der Schule, also mussten alle Schüler
und Schülerinnen mit Eimern und Schüsseln auf dem Kopf das
Wasser heranschaffen. Jeder musste fünf mal gehen, es wurde von den Schülern
eine Strichliste geführt, aber alle hatten irgendwie auch ihren Spaß
an der Sache. Andere halfen beim Betonmischen, es wurde ja alles mit der Hand
gemacht und der frisch gerührte Beton musste dann verteilt und glatt
gestrichen werden. Diesen Part hat Herr Kovi, unser Techniklehrer, zwei Tage
lang ununterbrochen übernommen, und tatsächlich ist der Platz wirklich
perfekt geworden.
Unser nächstes Projekt soll eine Bücherei werden, d. h. ein großer
Raum, in dem die Schüler lesen und schreiben können. Kaum jemand hat
zu Hause überhaupt eine Möglichkeit Hausaufgaben zu machen, die wenigsten
Familien besitzen auch nur einen Stuhl oder einen Tisch, und fast nirgendwo
gibt es Strom und somit elektrisches Licht. Und hier in Damongo ist es
abends ab 18.30 h stockdunkel. Allerdings würde elektrisches Licht auch
regelmäßige Stromkosten verursachen, und davor haben die Lehrer etwas
Angst, aber vielleicht findet sich ja ein Stromsponsor für ein Jahr. Ich
werde Euch später mehr berichten.
Auch die Anschaffung von Büchern wäre ein großer Segen, denn
ohne Bücher ist ein vernünftiger Unterricht nur sehr schwer möglich.
Aber man kann auch nicht mal eben Bücher bestellen, da ist noch einiges
zu überlegen.
Vielleicht interessiert es einige, dass jetzt die heißeste Zeit des
Jahres und natürlich die Trockenzeit angefangen hat. Tagsüber ist
es im Schatten über 45 Grad, erst nach Sonnenuntergang fällt
die Temperatur unter 35 Grad. Selbst den Moskitos ist es jetzt zu heiß,
das ist der einzige Trost.
Vielen Dank für Eure große Hilfsbereitschaft, wir konnten mit den
Spenden hier so viel Sinnvolles erreichen, und wir haben noch viele gute Ideen.
Zur Sicherheit gebe ich Euch nochmal mein Spendenkonto an, vielleicht möchte
uns ja noch jemand außerhalb der Weihnachtszeit unterstützen.
Viele Grüße aus dem viel zu heißen Damongo schickt Euch
Thomas