"Reisegesicht" oder ein Kurs auf kultureller Entdeckungsreise


Eine gemeinsame Fahrt nach Athen - das war schon von vornherein ein großer Traum unseres Kurses, der schulübergreifend am Schillergymnasium in Münster stattfindet. Obwohl wir ja nur Alt-Griechisch lernen und somit des Neu-Griechischen so gut wie gar nicht mächtig sind, wollten wir unbedingt die Bauten sehen, von denen wir so viel erfahren. Sogar eine Unterrichtseinheit Neu-Griechisch ließen wir über uns ergehen, um zumindest ja, nein, bitte und danke auf die Reihe zu bekommen. Finanziert wurde diese Reise von den beiden Stiftungen "Hans-Kuhrau" und "Alte Sprachen für junge Leute"; ohne diese beiden wäre es uns nie möglich gewesen, diese tollen Tage zu erleben.
Los ging es dann also am 4.April morgens um 1:15 Uhr ab Münster Hbf mit einem IC nach Köln/Bonn, wo unser Flugzeug um 6 Uhr startete. Nach der Zeitumstellung landeten wir gegen 10:15 Uhr bei blauem Himmel und warmen 20°C. Und nach einer einstündigen Busfahrt durch Athen konnten wir schon bald unsere Zimmer beziehen, in denen wir jeweils zu viert einquartiert waren. Doch trotz unserer Müdigkeit ging es dann sofort wieder los und zwar zur Akropolis und zum Areopag. Beim Laufen, Reden und - ganz wichtig - beim Fotoschießen verloren wir schnell alle Müdigkeit und waren begeistert von der tollen Aussicht auf Athen, die sich uns von oben bot. Referate wurden gehalten, um auch jeden von uns über Hintergründe und geschichtliche Fakten aufzuklären. Dann hatten wir genügend Zeit, um uns dort oben (ca. 80m über Athen) gründlichst umzusehen und zahlreiche Fotos zu schießen. Abends gab es dann das erste griechische Essen, welches wir in einem Restaurant gemeinsam zu uns nahmen. Zurück ins Hotel ging es dann per U-Bahn.

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Landung in Athen Das Odeon des Herodes Atticus Korai auf der Akropolis Das Parthenon
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Unser Maskottchen "Lili" Der Turm der Winde Ausblick auf die Agora Sprung über Athen

Am nächsten Tag stand keineswegs Erholung auf dem Plan, sondern die griechische Agora und das römische Forum sollten besichtigt werden. Hier machten wir dann auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit den griechischen Wächtern, die es gar nicht gerne sehen, wenn man sich auf einen antiken Stein oder eine alte Säule stellt. Mit lautem "Keep off there, please!" wurden wir so manches Mal verscheucht. Im angrenzenden Museum der Stoa sahen wir uns um, bevor es erneut durch die kleinen verwinkelten Gässchen ging. Dieses Mal waren wir auf Nahrungssuche und fanden diese in einem der unzähligen Pitaläden an der Straße. Nach dem Essen suchten wir den Turm der Winde und die Pnyx  auf und von dort ging es zum Philopappo-Hügel, bei dem gelegen auch das Gefängnis des Sokrates' gewesen sein soll. Doch heute spielte das Wetter nicht ganz so gut mit wie am Tage zuvor, denn jetzt stürzten Regenbäche auf uns nieder und wir waren trotz der anhaltenden Wärme froh, uns abends wieder gemeinsam in einem Restaurant wieder zu finden.
Dieses eher nasse Wetter hielt auch am nächsten Tag noch an, so dass wir statt zum Kerameikos in zwei Museen gingen. Dort bestaunten wir einen Abriss der griechischen Geschichte und die berühmten Kykladen. Nachmittags gab es dann den von der Stiftung "Alte Sprachen für junge Leute" gesponserten Ausflug zum Poseidontempel auf dem Kap Sounion. Zwar fielen hier und da noch ein paar Regentropfen, doch es war trotzdem sehr schön und wir waren wie berauscht von dem schönen Panorama, das sich dort vor uns erstreckte.

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vor der Akropolis "Reisegesicht, bitte!" ein kykladischer Sternengucker beim Kap Sounion
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Obstmarkt im National-Museum Zeus/Poseidon-Statue auf dem Lykavittos Die Reise war SUPER!

Der Kerameikos stand dann am letzten Tag in Athen auf dem Plan, und somit besahen wir uns diesen alten Friedhof, wo auch das Grab von Pythagoras zu finden ist. Im Anschluss daran stand der Besuch des Marktes, auf dem Fleisch und Fisch preisgeboten wurden. Bei dessen Anblick wurde einigen von uns schlecht, und sie beschlossen, wenigstens für heute Vegetarier zu werden. Und auch der Nachmittag stand wieder im Zeichen der Kunst, als das National-Museum unser Ziel war. Hier wurden wir vollkommen überfordert mit so viel Geschichte und konnten gar nicht jedes so interessante Ausstellungsstück aufnehmen. Dafür reichte es vor allen Dingen nicht mehr an der Zeit. Denn danach ging es noch zum Lykavittos, von wo wir ein allerletztes Mal den Blick über Athen werfen konnten. Es war einfach herrlich. Und wir waren sehr traurig, als wir abends ein letztes Mal gemeinsam Essen waren. Doch dann war der Tag noch lange nicht zu Ende, und wir saßen noch bis spät in die Nacht zusammen, um einiges Revue passieren zu lassen und noch mal auf unsere Gemeinschaft anzustoßen. Wir waren in diesen paar Tagen ziemlich zusammengewachsen und beschlossen auch in Zukunft noch einiges zusammen zu unternehmen. Ein Ausflug nach London ins British Museum zu den Elgin Marbles steht übrigens noch aus..
Am Mittwoch, den 8. April war schon alles wieder vorbei. Nach einem frühen Frühstück um 6:30 Uhr ging es zum Flughafen, wo wir ab 10:50 Uhr in den athenischen Luftraum eintraten. Die drei Flugstunden waren nun allerdings von eifrigem Fotogucken begleitet, und wir landeten wegen der Zeitverschiebung gegen 13 Uhr. Insgesamt war die Reise ein voller Erfolg, und jeder hat eine ganze Menge an Eindrücken mit nach Hause nehmen können. Von den vielen kulturellen Impressionen und den zusammen erlebten Momenten bleiben uns viele Fotos, die auch bezeugen können, was für ein toller Kurs wir doch eigentlich sind ("Reisegesicht, bitte!"). Es waren wundervolle Tage!!!!!
Julia Tacke (JgSt. 12)