23. 10. 2006: Rückkehr


Um 10:15 Uhr teffen sich alle Reisebusse auf dem Parkplatz der Raststätte Lichtendorf an der A1. Um 10:30 Uhr geht es gemeinsam weiter in Richtung Münster-Hiltrup, wo alle Busgruppen mit insgesamt fast 1.000 Personen gesund und munter, müde und erschöpft, aber auch erfüllt und zufrieden um cirka 11:15 Uhr eintreffen.
Eine schöne und erlebnisreiche Schulreise des KvG-Gymnasiums Hiltrup geht zu Ende. Eine Jubiläumsreise der Superlative ist vorbei!
Gerhard Doliesen, www.hoeffmann-reisen.de
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Fotos: Philipp Ennen, Dirk Tabbert, Ulrich Kaspar

Nicht nur in Rom - auch in Münster eine Jubiläumswoche des KvG


Für insgesamt 136 KvGler, die zu Hause geblieben waren, hieß es nach der Verabschiedung der Romfahrer in Richtung Süden: Wir feiern die Jubiläumswoche unserer Schule in Münster und Umgebung! Gesagt, getan, und zwar mit einem für die jeweiligen Gruppen vorbereiteten Programm. Begleitet und betreut von 10 Kolleginnen und Kollegen erlebten 100 Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen und 26 der Jahrgänge 6 bis13 eine interessante und ereignisreiche Woche.

Schon die Jüngsten auf den Spuren des Kardinals
Für die große Gruppe der Jüngsten, die erst seit sechs Wochen das KvG besuchten, gab es ein eigenes Programm. Klassenweise wurden die einzelnen Tage im Wechsel gestaltet: In Münsters Innenstadt war man mit Fragebogen bewaffnet auf den Spuren Kardinal von Galens unterwegs, im Allwetterzoo wurde der Zooschule ein Besuch abgestattet, und alle nahmen an dem Projekt „Lernen lernen“ teil. Auch ein Sport- und Kunsttag fand zusammen mit allen Mitschülern am Donnerstag statt. Hierbei nahmen die 5er-Klassen an einem Kunstwettbewerb der Städtischen Bühnen zum Thema „Dschungelbuch“ teil. Als Einstimmung hierfür haben alle zusammen am ersten Tag diesen Film in der Aula angesehen. Bei der künstlerischen Realisierung der Werke standen neben den Lehrerinnen und Lehrern die 8er und 9er Schülerinnen und Schüler als Kunstberater den jüngeren Mitschülern mit Rat zur Seite. In der Sporthalle wurde schließlich zum Ausgleich des künstlerischen Schaffens ein Fußballturnier ausgetragen, das von den Oberstufenschülern organisiert und durchgeführt wurde. So versorgt, konnte es den jüngsten Daheimgebliebenen nicht langweilig werden. Außerdem war es auch ein Spaß, mal einmal die Schule und vor allem den Schulhof ganz für sich allein zu haben.

Zu Besuch beim „Chemie-Riesen“ BASF-Coatings in der Nachbarschaft
Die übrigen Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 6-13 bildeten eine eigene kleine Gruppe. Am Dienstag stand bei der BASF-Coatings AG eine eigens für unsere Gruppe angesetzte Werksführung auf dem Programm. Nach der Verteilung von orangenen Sicherheitshelmen und der Unterweisung über diverse Sicherheitsregeln erhielten wir u. a. Einblicke in die Organisation einer Lackfabrik, stellten fest, dass das Gelände sehr weitläufig ist und dass fleißige Bakterien in der werkseigenen Kläranlage für sauberes Wasser sorgen. Schließlich wurden wir am Schluss noch in der VIP-Kantine - der Abteilung mit Tischdecken und Bedienung - zum leckeren Mittagessen eingeladen, und zwei junge Mitarbeiter in der Ausbildung standen unseren Fragen Rede und Antwort. Am Tor 1 entließ uns der Pförtner, nachdem wir alle Schutzhelme wieder abgegeben und unsere Handys wieder in Empfang genommen hatten.

Auf den Spuren des Kardinals von Galen in Telgte
Der Wallfahrtsort Telgte war am Mittwoch unser nächstes Ziel. Zunächst gab es im Krippenmuseum eine Führung durch eine Ausstellung zum Thema „Wetter - verhext - gedeutet - erforscht“, bei der die Entwicklung vom mittelalterlichen Donnerkeil bis zur neuzeitlichen modernen Satellitenbeobachtung nachvollzogen werden konnte. Im Heimathaus gegenüber schloss sich danach eine kurze Führung zu Ausstellungsstücken des Kardinal von Galen an. Wir haben z. B. seine Totenmaske gesehen, konnten erstaunt feststellen, dass er vermutlich ganz anders aussah, als wir ihn von Bildern kennen, bei denen schon die Verehrung seiner Person mit eingeflossen ist. Auf jeden Fall steht fest, dass er ungefähr so groß war wie Herr Müller, der sich zum Größenvergleich neben ein lebensgroßes Foto des Kardinals gestellt hat. Und dann war da noch die Sache mit dem Fingerknochen. Wenn jemand in der katholischen Kirche selig gesprochen wird, so wie unser Kardinal von Galen, dann gibt es auch immer die Verehrung von Reliquien. In diesem Fall hörten wir mit gemischten Gefühlen zu, wie uns erklärt wurde, dass man 2005 das Grab des Bischofs im Dom zu Münster geöffnet habe, um von der rechten Hand Knochen zu entnehmen. Wir konnten uns einen Ringfingerknochen der rechten Hand, an dem der Kardinal seinen Bischofsring getragen hat, in der Gnadenkapelle in Telgte als Reliquie ausgestellt ansehen. Etwas merkwürdig war dies für die meisten schon.

Gottesdienst in St. Lamberti - Wirkungsstätte unseres Namensgebers
Freitag hieß es dann: Auf die Fahrräder und per Leeze nach Münster. Dort haben wir zunächst in der Lambertikirche am Werktagsgottesdienst um 9.00 Uhr teilgenommen und nach Rücksprache mit Pfarrer Michael Scharf auch den Gottesdienst mitgestaltet. Wir haben z. B. genau die gleichen Fürbitten, die die „Römer“ am Tag zuvor in der Peterskirche gebetet hatten, vorgetragen und so zu unseren Mitschülerinnen und Mitschülern in Rom eine Brücke geschlagen. In der Predigt griff Pfarrer Scharf unser Schuljubiläum auf und verwies auf die Vorbildfunktion unseres Namensgebers Kardinal von Galen, der in St. Lamberti seine unerschrockenen Predigten gegen nationalsozialistisches Gedankengut gehalten hat. Drei Instrumentalisten aus der Bläserklasse haben außerdem den Gottesdienst mit einem Musikstück bereichert, das der Organist dann zur großen Überraschung - ganz ohne Absprache - beim Auszug laut vernehmlich mit allen Tasten und Orgelpedalen aufgegriffen hat.
Nach dem Gottesdienst erwarteten uns bereits draußen vor der Kirche zwei sehr nette Stadtführerinnen, und es begann in zwei altershomogenen Gruppen eine Stadtführung der ganz besonderen Art: „Auf dem Rad durch Münster“! Nach zwei Stunden hatten wir, die wir Münster vermeintlich gut kannten, sehr viel Neues zu Gesicht bekommen und unsere Stadt ein bisschen näher kennen gelernt. Selbstverständlich trafen wir uns alle um 12 Uhr am Ende der Führung im Dom an der astronomischen Uhr und haben auch das Grab unseres Namensgebers besucht. Zum Abschluss hatten wir im Kulturzentrum in der Frauenstraße gegenüber dem Schloss einen Tisch bestellt und haben fürstlich und gemütlich an einer großen Tafel zu Mittag gegessen - gewissermaßen das Jubiläumsessen zur Jubiläumswoche.
Montag, am Rückreisetag der „Römer“, stand nach einem gemeinsamen Frühstück noch ein Besuch im Venner Moor auf dem Plan, bei dem in einer Art „Waldschule“ dem Moor als besonderem Lebens- und Naturraum auf den Grund gegangen werden konnte. Schließlich musste zum Aufbruch gedrängt werden, denn viele wollten ihre größeren Geschwister oder Freundinnen und Freunde am Parkplatz Hohe Ward wieder willkommen heißen.
Diese Woche ist als Jubiläumswoche sicher nicht mit der Romwoche vergleichbar, doch den Geburtstag der Schule haben die „Nicht-Römer“ auch hier in Hiltrup mit einer außergewöhnlichen Zeit gebührend feiern können. Allen Kolleginnen, Kollegen und Eltern, die an der Planung und Durchführung mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt!
Christa Chrobak, KvG-Jahrbuch 2006/07