21. 10. 2006: Besondere Sehenswürdigkeiten


Am heutigen Samstag steht zunächst „Rom - besondere Sehenswürdigkeiten“ auf dem Programm des KvG, und wieder machen sich die einzelnen Interessensgruppen auf den Weg in die Ewige Stadt, um Rom für sich zu erschließen.
Der Tag wird mit einem großen Grillabend beendet und findet letztendlich seinen Höhepunkt und Abschluss mit einem großen Feuerwerk. Sowohl die Verantwortlichen der Wohnanlage als auch der Reiseveranstalter Höffmann Reisen bedanken sich so bei den vielen Schülerinnen und Schülern, Lehrern und Betreuern für eine erstklassige Disziplin und ein großartiges Miteinander. Der Erzbischof bezeichnete das Verhalten der vielen Jugendlichen des KvG als beispielhaft und sagte: „Mitglieder des Priesterseminars hätten sich nicht besser benehmen können!“
In der Tat ist die Jubiläumsreise des Kardinal von Galen Gymnasiums Hiltrup erstklassig verlaufen. Der Schulleitung, den Schülerinnen und Schülern, sowie den begleitenden Lehrpersonen und Betreuern ein großes Lob und ein herzliches „DANKESCHÖN“ dafür!
Gerhard Doliesen, www.hoeffmann-reisen.de

Rauschende Abschlussparty

KvG-Fahrt nach Rom: Schülerschaft und Lehrerkollegium komplett begeistert

HILTRUP. Jubel und tosender Applaus: Bei einem furiosen Feuerwerk und einer rauschenden Abschlussparty zeigten sich die Schüler des KvG restlos begeistert von der Fahrt nach Rom. Sieben Tage in der ewigen Stadt - ein gewagtes Unternehmen mit rund 1000 Mitfahrern ging gestern zu Ende.
Auch Schulleiter Paul Thelosen ist „sehr zufrieden“. „Und in kurzer Zeit hat man so viel gesehen“, freut sich auch sein Stellvertreter Arno Fischedick. Man habe außerdem viel Einmaliges unternommen, ergänzte Thelosen - wie etwa die Highlights - die Teilnahme der Schüler an der Papstaudienz mit Begrüßung durch den Papst und den extra für die Schule gefeierten Gottesdienst im Petersdom.
Seine größte Sorge, erklärte Fischedick - die Überforderung der Schüler durch die große Stadt - habe sich nicht bewahrheitet: Alle, auch die Jüngsten seien „unglaublich interessiert“ gewesen.
Auch Thelosens schlimmste Befürchtung trat nicht ein: „Wir hatten echtes Glück mit dem Wetter“, kann der Schulleiter im Nachhinein erleichtert berichten. Auch sonst sei alles gut gelaufen: Bis auf eine Blinddarmentzündung habe es keine ernsteren Zwischenfälle gegeben. Das betroffene Mädchen sei schon in Rom operiert worden und dürfe ebenfalls heute mit einer der mitgefahrenen Ärztinnen zurückfliegen, so Thelosen. Besonders das Gemeinschaftsgefühl untereinander sei durch die Reise gestärkt worden. Sehr habe ihm die durchgehend gute Stimmung der Schüler gefallen. Die KvGler wohnten auf dem Campingplatz an der Via Aurelia - sie lernten so auf dieser einzigartigen Schulfahrt ihre Mitschüler und Lehrer ganz neu kennen.
Und auch die Lehrer seien zufrieden, so Fischedick. Die Schüler hätten sich gut an Absprachen gehalten und angemessen verhalten. Das kann auch Organisator Hans Höffmann bestätigen. Er lobte die Gymnasiasten, die sich „prima benommen“ hätten.
Als außerordentlich große Pilgergruppe war das KvG natürlich auch in Rom aufgefallen: Mit Schulshirts und Romschals traf man eine Woche lang an fast jeder Ecke auf die Hiltruper: Schnell war die große Gruppe auch unter deutschen Touristen in Rom bekannt, die sich von dem Riesenunternehmen beeindruckt zeigten.
Stefanie Witte, Münstersche Zeitung 23. 10. 2006
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Das Tagesprogramm: Spezielle Ziele werden noch einmal unter die Lupe genommen
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Warten auf den Bus
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Diesmal wird das Abendessen zu einem Wasserschlacht-Hindernislauf-Biathlon
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... aber eine Stunde später hat das Wetter sich schon wieder beruhigt, und unsere Abschlussfete kann steigen!
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Leuchtende Augen beim Feuerwerk
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Die Abschlussparty beginnt mit kleinen Sketchen...
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... und steigert sich zu einem gewaltigen Stimmungs-Furioso: Ein schöner Abschluss unseres Rom-Aufenthaltes!
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Fotos: Philipp Ennen, Dirk Tabbert, Ulrich Kaspar

Per aspera ad astra!


Nun waren wir also in Rom, mit 1000 Schülern, einer Woche Zeit und viel zu viel Programm. Ein Teil davon, und sicher nicht der Un­wichtigste, war unser Video-Dreh; gequetscht zwischen frühes Aufstehen und der letzten Gelegenheit noch einmal am letzten Tag vor der Abreise die letzten Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Ob es da - bei so viel Stress - Probleme gab?
Nun gut, erst einmal musste man einen der achtzehn Busse, die zur Verfügung standen, haben, um unseren gesamten, sonst immer auf verschiedene Busse verteilten Lateinkurs zum Palatin, unserer aus­erkorenen Kulisse, zu schaffen. Bei 1000 Schülern ist solch ein Unterfangen nicht zu unterschätzen, denn nicht jede Klasse hat ihren eigenen Bus, und natürlich durfte auch keiner irgendwo ver­gessen werden. Ferner muss man bedenken, dass alle gleichzeitig abfuhren, nicht aber um wie wir ein lateinisches Video über einen gewissen Plinius zu drehen oder sich gar über die Szenen in Tunika zu amüsieren, nein, sie zogen los, um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden. Also musste viel hin und her geplant werden, bis wir end­lich einen Bus hatten. Zwei tapfere Schauspieler und eine tapfere Schauspielerin aus der „a“ ereilte aber ein einsames Schicksal: Sie mussten zu dritt die Wartezeit im Bus überbrücken, stießen später aber trotzdem wohlbehalten zu den anderen.
Am Palatin angekommen, streikte dann das Lesegerät für die Eintrittskarten, und es dauerte, bis wir überhaupt auf das Gelände konnten, doch das war im Vergleich dazu, dass wir dann noch einen Platz suchen mussten, an dem nicht andauernd Touristen durch das Bild liefen, ein eher kleines Problem. So machten wir uns also auf die Socken und hatten nach circa 30 Minuten langer, anstrengender Suche auch endlich das gefunden, was wir uns unter einer geeigneten Kulisse für ein antikes Theaterstück vorstellten. Die Suche aber war ähnlich entspannend wie ein stark entzündetes Nagelbett in einer erwärmten Kernseifenlösung, da einige Schauspieler sich bereits komplett umgezogen hatten und dement­sprechend ohne Schuhe über scharfkantige Steinchen der Lehrerin rasch zu folgen versuchten.
Hierbei ist es sicherlich nicht weit hergeholt, dass die müllpolitisch strategisch ausgeklügelt aufgestellten Abfallbehälter selbst die sanftmütigsten Darsteller immer stärker zu Misslaunigkeit verführten. Absperrungen mit rot-weißem Flatterband und den dazugehörigen italienischen Hinweis- und Warnschildern machten das Maß dann voll.
Sollte es uns nach so langer Vorbereitungszeit, nach der intensiven Studie des Plinianischen Werkes und seinem Lebensstil, der Auseinandersetzung mit dem Theaterstück, der Aufführung in der Schule, den edlen Kostümen, dem Fleiß beim Auswendiglernen, der langen Busfahrt nach Rom etwa verwehrt bleiben, unser Projekt zu einem glorreichen Abschluss auf einem der sieben Hügel Roms zu bringen?
Es blieb uns nicht verwehrt - wir fanden doch eine große Wiese mit umgestürzten, zerbrochenen Säulen, die aber spezifisch für diesen Hügel waren. Dachten wir. Zuerst machten uns Geräusche, dann aber auch eine visuelle Wahrnehmung darauf aufmerksam, dass wir uns wohl genau unter einer beliebten Flugschneise für lautstarke Helikopter und Flugzeuge befanden: keine Klangoptimierung! Aber das war ja noch nicht alles!
Da es in den Tagen vor dem Dreh ordentlich geregnet hatte, schwebte über der Wiese, auf der wir standen, eine regelrechte Mückenplage. Offensichtlich mag die gemeine Blutsaugerin ein sol­ches Biotop, um sich dann, wie ihre Vorgenerationen, auf ahnungslose Touristen zu stürzen, die gerade bei der Nahrungsaufnahme, beim Lächeln für ein Familienfoto oder anderweitig beschäftigt sind. Wieso sollte diese blutgeile Meute sich nicht ebenso auf die jungen Münsteraner und Münsteranerinnen stürzen? Dafür gab es keine Gründe, und so geschah das, was geschehen musste: die zart gebauten, schlanken Insekten mit langen dünnen Beinen machten sich ebenso elegant auf den Weg durch die Lüfte und... - lassen wir den unappetitlichen und äußerst schmerzhaften Teil, um diesen Bericht für alle Altersstufen lesbar zu lassen.
Da diese Plage (man vergleiche die Heuschreckenplage aus biblischer Überlieferung in Ägypten) nach kurzer Zeit verständlicherweise wirklich nicht mehr zu ertragen war, schnappten wir uns ein Sprühdeo, erzeugten mit einem Feuerzeug eine exotherme Reaktion mit einer Flammenerscheinung von 50 cm Länge und gingen mit dieser auf die Viecher los, teilweise erfolgreich.
So verbrachten wir dann ungefähr zwei Stunden auf dem Palatin, bis wir alle Szenen im Kasten hatten und waren nach all den Strapazen doch recht froh, als wir Rom anschließend noch auf eigene Faust erkunden konnten.
Wer beim Ansehen des Films genau hinsieht, kann die Probleme, mit denen wir zu kämpfen hatten, im Film wiedererkennen.
Peter Kluth und Sarah Meeßen (10), KvG-Jahrbuch 2006/07