20. 10. 2006: Roms Umgebung


Heute Morgen sind alle wohlbehalten aus dem Schlaf erwacht und haben sich auf dem Weg zu besonderen Sehenswürdigkeiten in der näheren und weiteren Umgebung gemacht.
Am frühen Morgen um 4:30 Uhr haben sich die Schleusen des Himmels geschlossen, so dass alle bei trockenem Wetter frühstücken können. Jetzt scheint sogar wieder die Sonne, und bei italienischem Wetter verläuft auch dieser Ausflugstag erfolgreich.
Der größte Teil der Schulgemeinschaft hat sich auf den Weg nach Pompeji gemacht. Hier kann man die Ausgrabungen der damals vom Ausbruch des Vesuvs verschütteten Stadt besichtigen und sie sich durch den professionellen Tourguide erklären lassen.
Die Strecke führt die Busse an Monte Cassino vorbei, wo einige Gruppen halt machen, um sich das auf dem Berg gelegene Benedektinerkloster näher anzuschauen.
Ein weiteres Ausflugsziel ist Terracina und Castel Gandolfo. Terracina ist eine sehr idyllische Hafenstadt und bietet vom Jupitertempel einen atemberaubenden Blick über den Strand und die Stadt. Im Anschluss fahren die Busse nach Castel Gandolfo, wo sich die Sommerresidenz des Papstes befindet.
Einige Schülerinnen und Schüler haben sich entschieden, einen weiteren Tag in der Innenstadt von Rom zu verbringen.
Gerhard Doliesen, www.hoeffmann-reisen.de

Andruck


Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen - wie schön, dass gleich vier Mitarbeiterinnen der MZ mit dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium nach Rom gefahren sind. Da lag's natürlich - dank moderner Technik - nahe, sich jeden Tag einen Bericht für die Daheimgebliebenen schicken zu lassen.
Echter Stress für die Mädchen: Tagsüber volles Programm mit Papst und Pizza, nachts fröhliche Party und zwischendurch fotografieren und schreiben. Stress auch für die Redaktion, kamen die Beiträge doch stets kurz vor „Ladenschluss“. So wechselten denn auch teils recht kuriose SMS, das sind per Handy geschriebene Mitteilungen, zwischen Rom und Hiltrup hin und her. „Wann kommt der Text?“ wurde beispielsweise mit einem lässigen „Vorhin“ beantwortet. Und derweil die Drucker langsam, aber sicher klamme Finger bekamen, mussten eben noch einmal eine ganze Menge Bilder gesichtet und bearbeitet werden, Texte wollten redigiert werden, und es mussten Überschriften gemacht werden, derweil die Marktallee bereits in schlummerigen Schlaf verfiel.
Donnerstag Nacht wurde es dann richtig hektisch - die E-Mail aus Rom mochte sich nicht auf den Weg nach Münster machen. „Wann ist denn Andruck?“ kam die besorgte Frage aus der ewigen Stadt. Die Antwort, „Vor zehn Minuten“, deutete den Mitarbeiterinnen an, die Mail möglichst ein zweites Mal in die Leitung zu jagen. Und während die anderen Gymnasiasten schon ausgelassen auf der Spanischen Treppe tanzten, versuchte Steffi erneut ihr Glück.
Am Ende hat's nun doch immer gepasst, und die Mädels dürfen sich auf eine Extraportion Eis freuen. Und, das ist versprochen: Diesmal bekommt jede eine eigene Kugel Eis, und das KvG-Kleeblatt muss nicht teilen...
Wolfram Linke, Münstersche Zeitung 21. 10. 2006
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Terracina
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Der imposante Aufgang zum Kloster Monte Cassino
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Im Innenhof... ...des Klosters
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Der wunderschöne Fernblick... ... bei gutem Wetter
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Wasserspiele
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Impressionen: Fotojagd
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Die barocke Klosterkapelle mit dem Grab des heiligen Benedikt
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Warten auf den Bus - und ein Blick auf die Stadt Cassino
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Unser weitestes Ziel: Pompeji
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Kundige Führer begleiten uns
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Die Erlebniswelt in der großen Ruinenstadt
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Die Gebäude und Einrichtungen der einst verschütteten Stadt
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Für einige Zeit ist Pompeji fest in KvG-Hand
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Wir haben viel gesehen!
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Kleine Pause nach der anstrengenden Besichtigung
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... und am Abend in der Unterkunft: die verdiente Pizza! - Fotos: Philipp Ennen, Dirk Tabbert, Ulrich Kaspar

Rom aus dem Küchenfenster


Sie wird uns allen ewig in Erinnerung bleiben: die Romfahrt 2006 mit 807 Schüler/innen in Begleitung von 48 Lehrer/innen und 15 Kocheltern bzw. Medizinern.
Am 16.10. trafen wir uns zur Beladung der 19 Busse, und nach dem Reisesegen ging es los. Kaum ein Teilnehmer hatte eine solche Busfahrt bisher unternommen. Entsprechend aufgeregt und mit Bedenken ob der langen strapaziösen Fahrt setzte sich unsere Kolonne in Bewegung. Hätten wir uns nicht doch lieber um einen Flug bemühen sollen? - Doch es war alles halb so tragisch. Es gab etwa alle 2-3 Stunden eine (Zwangs-) Pause, wobei mancher Stopp sogar hätte entfallen können. Die Busse waren nämlich durchweg komfortabler als erwartet und bequemer als der eine oder andere PKW.
24 Stunden später trafen wir alle etwas müde in Rom ein. Zunächst bezogen wir die Quartiere und erkundeten bei schönstem Wetter die nähere Umgebung. Für uns 10 Kocheltern hieß es am späteren Nachmittag unsere zukünftige „Arbeitsstätte“ kennen zu lernen. Die siebenköpfige Küchenmannschaft des Reiseveranstalters erwartete uns freundlich und wies uns in die Regeln der Küche ein. Für uns unerwartet war das Tragen von „höchst vorteilhafter“ Arbeitskleidung mit Häubchen und Handschuhen. Doch daran gewöhnten wir uns schnell, ebenso wie an die veränderten Größen und Mengen im Vergleich zur heimischen Küche. Um die hungrige Schar von ca. 920 Personen satt zu bekommen, war eine mobile Industrieküche aufgebaut. Es standen mehrere Kochtöpfe mit einem Fassungsvermögen von 160 Litern und 2 Dampfkochöfen bereit. Die mitgebrachten Lebensmittel lagerten in Kühl- bzw. Tiefkühl-LKWs.
Alle Mahlzeiten wurden in Form eines Buffets ausgeteilt. Dafür mussten jeden Morgen ca. 75 Liter Kaffee und ca. 80 Liter Milch für Kakao gekocht werden. Als Belag für die täglich 3200 aufzubackenden Brötchen standen jeweils 25 kg Käse und Aufschnitt neben Nutella und Konfitüre bereit. Als eine gute Grundlage für die Ausflüge gab es noch gefüllte Pfannekuchen und Müsli. Die etwa 45 Liter Rührei wurden mit Hilfe eines Quirls mit Bohrmaschinenantrieb zuvor angerührt. Um dieses tägliche Frühstück anbieten zu können, hieß es für das Kochteam früh aus den Federn zu kommen. In Abhängigkeit zum geplanten Tagesablauf (mal eher, mal etwas später) ging der Wecker gleich am ersten Morgen schon um 3.30 Uhr. Dies war glücklicherweise nur eine Ausnahme (was tut man nicht alles, um einen guten Platz bei der Audienz zu bekommen...). An allen anderen Tagen „durften“ wir Kocheltern jedoch bis ca. 5 Uhr schlafen, so dass es mit kleinen Augen, aber guter Laune in die Küche ging.
Anders als erhofft war es uns nicht möglich, die Kinder auf ihren Unternehmungen zu begleiten, denn kurzfristig waren 5 Küchenhelfer von Höffmann ausgefallen. So blieben wir mit den 7 anderen „Höffmännern“ für die Aufräumungsarbeiten zurück und starteten stattdessen auf eigene Faust ab 11 Uhr in Richtung Rom-City. Zum Glück hielt der Linienbus direkt am Campingplatz, und dank des römischen Strasßenverkehrs waren wir innerhalb von 45 Minuten am Vatikan. Von hieraus eroberten wir in kleinen Gruppen Rom. Spätestens um 15 Uhr hieß es, die Heimreise Richtung Küche wieder anzutreten. Das Abendessen musste ab 16 Uhr vorbereitet werden. Schließlich galt es entweder 1400 Hamburger zu braten oder 100 kg Sauerkraut und 50 kg Kartoffelpüree anzurichten oder aber 1200 Bratwürstchen und ca. 700 Steaks zu grillen. Der Abwasch der Küchengeräte erfolgte wieder in gemeinsamer Handarbeit durch das Küchenteam.
Ab ca. 22 Uhr war unser Tagewerk eigentlich vollbracht, nur für einige Kochmütter gab es noch die „abendliche Sprechstunde mit den Heimwehkranken“, die sich als sehr hilfreich erwies. Noch ein gemeinsamer Schlummertrunk, und wir fielen für immerhin 4-5 Stunden Schlaf ins Bett.
Dies klingt für viele vielleicht anstrengend. - Das trifft zu! Aber: Keiner von uns möchte diese Erfahrungen in Rom missen. Wir Kocheltern kannten uns untereinander kaum, als die Reise startete. Niemand wusste, was auf ihn zu kommen würde. Weder vom Aufgabenumfang, noch hinsichtlich des Zusammenhalts im Kochteam (Eltern und Höffmann-Mitarbeiter). Der Arbeitsaufwand wäre sicher um ein Vielfaches stärker und vor allem unangenehmer empfunden worden, wenn nicht der Teamgeist so großartig gewesen wäre. Alle zogen an einem Strang, und keiner setzte sich auf Kosten der anderen ab.
Eine tolle Erfahrung, die man jedem wünscht, der mit dem Gedanken spielt, sich in Zukunft als Begleiter von Schulfahrten zur Verfügung zu stellen.
K. Niemann und C. Egtermeyer, KvG-Jahrbuch 2006/07