Erzbischof Kabongo spricht in seiner Predigt vom heiligen Petrus und dem seligen Kardinal von Galen. Die Schülerinnen und Schüler bezeichnet er als Salz der Erde, das Vereistes zum Schmelzen bringt, und als Licht der Welt, das die Dunkelheit vertreibt. Er ermutigt die große Schulgemeinschaft, dem Namensgeber der Schule nachzueifern und bringt seine Überzeugung zum Ausdruck, dass die Schülerinnen und Schüler von heute der Fels von morgen sind, auf der Gott seine Kirche weiter bauen wird. „Ihr seid die Hoffnung unserer Zukunft“.Es gibt unzählige Dinge, die in der Vorbereitung und Durchführung der Romfahrt auch spirituell und liturgisch prägend und prägnant waren. Die große Jubiläumsmesse im Petersdom wird vielen unvergesslich bleiben. Der Gottesdienst mit Erzbischof Emery Kabongo bildete das Zentrum der gottesdienstlichen Feiern und weiteren Beiträge der Schulpastoral vor, während und nach der Jubiläumsfahrt. Vieles ist gelungen, so manches war ins Wasser gefallen - man denke an die vielen „arbeitslosen“ Ministranten. Das kann man bedauern und beklagen - oder mit einem Augenzwinkern satirisch aufbereiten. Das nachfolgende Lexikon möchte dies versuchen. Rom. Liturgisch. Von A bis Z.
A |
Audienz [von lat. audientia, „Gehör“, „Aufmerksamkeit“], offizieller Empfang bei hohen kirchlichen oder politischen Würdenträgern. Heute wird der Begriff meist im Zusammenhang mit einem Besuch beim Papst gebraucht. Je nach Teilnehmerzahl werden bei der Papstaudienz drei Arten unterschieden: Etwa wöchentlich gibt der Papst eine Generalaudienz, meist auf dem Petersplatz vor dem Petersdom, größere Gruppen empfängt er im Apostolischen Palast (Gruppenaudienz), während Einzelpersonen oder Kleingruppen Zutritt zur Privatbibliothek des Papstes erhalten (Privataudienz). Die A. an sich ist ein Gottesdienst in mehreren Sprachen. Kreuzzeichen, Schriftlesung, Auslegung durch den Papst, Gruß und Segensworte bilden den Rahmen einer A. Die Schulgemeinde des KvG nahm am 18. Oktober an einer General-A. teil. Papst Benedikt XVI. begrüßte besonders die „große Gruppe des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums aus Münster“. Er gab den KvG'lern den Wunsch mit, dass sie dem Geist Gottes immer wieder von neuem Raum geben mögen.
C |
Credo (von lat.: „ich glaube“): In der Tradition der Kirchen gesprochenes Bekenntnis zu den wesentlichen Inhalten des Glaubens. Das heutige Apostolische Glaubensbekenntnis ist Ergebnis einer kirchengeschichtlichen Entwicklung. Es umfasst heute das Bekenntnis zu dem dreieinigen Gott in der Person des Vaters als Schöpfer der Welt, in der Person des Sohnes als Erlöser der Welt und in Person des Heiligen Geistes als Basis der kirchlichen Gemeinschaften und Konfessionen. Das C. der evangelischen und katholischen Konfessionen unterscheidet sich in einem Wort: „katholische Kirche“ wird im evangelischen C. mit „christliche Kirche“ wiedergegeben. Letztere Version war auf merkwürdige Weise im Rom-Reiseführer abgedruckt und wurde sogar arglos von Erzbischof Kabongo im Petersdom mit allen KvG'lern gesprochen. Der Petersdom blieb unversehrt.
Ceremoniar, ist ein Zeremonienmeister bei Gottesdiensten. Bischöfe haben oftmals einen eigenen C., der für den reibungslosen und würdevollen Ablauf bischöflicher Liturgie Sorge trägt. Dome und Kathedralen unterhalten i. d. R. eigene C.e (C. major und C. minor), zumeist Priester, die für die gesamten Gottesdienste verantwortlich sind. Das Amt des päpstlichen C. wird von einem Bischof ausgeführt. Die Aufgaben eines C. sind nicht zu verwechseln mit den Aufgaben eines Sakristans. Der Dienst des C. kann auch von Laien ausgeführt werden, wenn diese über umfangreiches Wissen und große Sensibilität für liturgische Abläufe verfügen. Mit Christian Gerlach und Claus Lütke Lengerich verfügte das KvG über zwei ausgezeichnete C.e, die die Liturgieproben der → Ministranten in der →Dreifachsporthalle im Vorfeld der Romfahrt betreuten. Im Petersdom betreuten sie die Ministranten, indem sie für zahlreiche Fragen Rede und Antwort standen und mit großer Flexibilität die Änderungen gestalteten.
D |
Dalmatik (lat. „vestis dalmatica“ = aus Dalmatien stammendes Gewand), Gewand des Diakons in gottesdienstlichen Feiern. Während hierzulande D.en wohl zur Standardausstattung einer Sakristei gehören, sind sie in Rom praktisch unbekannt. Offensichtlich verfügt der Petersdom nicht über D.en - obwohl sie zum Kanon liturgischer Kleidung gehören. Herr Wirth musste sein eigenes Gewand überstreifen.
Dreifachsporthalle: Kubisches Nutzgebäude für sportliche Betätigung, die fast ausschließlich in einer Halle stattfinden, wie Badminton, Bodenturnen, Gymnastik. D'n sind primär dadurch gekennzeichnet, dass das Gebäudeinnere durch herunterfahrbare Vorhangsysteme teilbar ist. Je nach Bedarf kann der komplette Raum genutzt werden oder jeweils ein Drittel. Jedes Drittel ist für sich nutzbar, so dass eine größere Flexibilät in der Nutzung durch unterschiedliche Sportgruppen möglich ist. Dabei verfügt jedes Hallendrittel über eigene, getrennte Umkleideräume. Die Dreifachhalle des KvG's ist in das ehemalige klösterliche Schwimmbecken eingebaut worden, so dass die Außenhöhe der Halle recht niedrig ausfällt. Für die Vorbereitung und das Einüben der Ministrantendienste wurde an einem Nachmittag in der gesamten Halle die Apsis des Petersdoms nachgebaut, damit die Zeitläufe, Wegstrecken und Abläufe realitätsnah geprobt werden konnten. Der Zelebrationsaltar wurde durch einen Kastenwagen imitiert. Lederhocker bildeten die Sedilien, zwei Böcke dienten als Lesepult für den Erzbischof bzw. als Ambo, einfache Turnbänke ahmten die Kommunionbank nach. Knapp 50 Schülerinnen und Schüler probten unter Anleitung des Schulseelsorgers, der → Ceremoniare und des Sportlehrers Herrn Eggersmann einen Nachmittag die liturgischen Abläufe. Dabei war es mit einer solch großen Gruppe in der Dreifachhalle „noch nie so ruhig wie heute“, so Herr Eggersmann.
E |
Einlasskontrollband, gewebtes Stoffband aus Kunstfaser sowie einer „Plombe“ aus Metall, meist Aluminium. Mittels einer Spezialzange wird die Plombe zusammengedrückt und das Stoffband geschlossen, so dass dieses nicht mehr übertragbar ist. Das E. kann in mehreren Farben mit vielen Details gewebt und in großer Stückzahl kostengünstig hergestellt werden. Sehr gut geeignet für mehrtägige Festivals wie Rock am Ring, da es sehr strapazierfähig und angenehm zu tragen ist. Es dient der Einlass- bzw. Zugangskontrolle für ein gesamtes Areal als auch für ausgewählte Bereiche (bspw. VIP-Bereiche). Auch wird dieses Band noch gerne als Erinnerung am Handgelenk behalten oder als Werbeträger eingesetzt. Für die Romfahrt des KvG wurden 1000 E-bänder in Auftrag gegeben. Es besteht aus einem dunkelblauen Stoffband, auf dem umlaufend in hellblau „Rom 2006“ gewebt ist. Weiß hevorgehoben ist der Schriftzug „Kardinal-von-GalenGymasium“. Das Leitwort der Fahrt → „grenzenlos!“ ist sowohl in weiß als auch in orange eingewebt.
F |
Freibad Hiltrup, eines der größten Außenbäder in der Bäderlandschaft der Stadt Münster. Es ist südlich des Ortsteils Hiltrup (ca. 25.000 Einwohner) in der Nähe des Dortmund-Ems-Kanals gelegen und bietet mit einem Hauptschwimmbecken (50m) und einigen weiteren Becken in den Sommermonaten viele Möglichkeiten der sportlichen Freizeitgestaltung. Auf der Hauptliegewiese des Freibades gibt es eine große Bühnenanlage, die im Sommer auch für musikalische Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden kann. Auf bzw. vor dieser Bühne fanden sich vor Abfahrt der Busse die ca. 1000 teilnehmenden Schüler und Lehrer mit ihren Eltern ein, um gemeinsam einen Aussendungsgottesdienst zu feiern. Dabei wurde die → Rom-Kerze entzündet, ein Schrifttext gelesen, sowie ein Fürbitt- und Segensgebet gesprochen. Ebenfalls wurden die Buspakete mit Rom-Armbändern (→ Einlasskontrollband), Kartenspielen, Kneifzangen und Reiseführern bepackt. Der Aussendungsgottesdienst im Freibad Hiltrup und die anschließende Abreise sind u. a. dokumentiert in der Fernsehsendung „Lokalzeit Westmünsterland“ sowie der Radiosendung „Lauschangriff“ des Westdeutschen Rundfunks.
G |
Grenzenlos - Leitwort für die Romfahrt (aus der Apostelgeschichte
1,8)
H |
Hof, Matthias, WDR-Reporter und Bruder unseres Lehrers Stefan Hof. Er begleitete die Schulgemeinde und erstellte eine Reportage für Eins live.
Höffmann, Hans, Reiseveranstalter und Romkenner
K |
Kabongo Kanundowi, Dr. Emery, Erzbischof, emeritierter Bischof von Luebo (* 22.07.1940 Bena-Kazadi-Tshikul, Priesterweihe 1969, Bischofsweihe 1988, emeritiert 2003), nominell Erzbischof, Privatsekretär von Papst Johannes Paul II, vatikanischer Diplomat in Brasilien und Asien, heute Kanoniker in der St. Peters-Basilika in Rom. K. ist eng befreundet mit dem Reiseunternehmer →Hans Höffmann aus Vechta. Im Rahmen dieser Freundschaft feiert K. zahlreiche Gottesdienste im Petersdom mit unterschiedlichen Reisegruppen der Firma Höffmann. Kabongo zeichnet sich im weltlichen Bereich durch ein Faible für pünktliche Essenszeiten aus, was ihn dazu anhält, gottesdienstliche Feiern rechtzeitig beenden zu wollen (→ Magnificat; → Suppe).
Kommunionhelfer-/in, nach dem 2. Vatikanischen Konzil eine Aufgabe, die vor allem im deutschsprachigen Raum von ehrenamtlichen Laien wahrgenommen wird. Damit unterstützen sie die Aufgabe des Priesters, gerade in stark besuchten Eucharistiefeiern eine zeitlich angemessene und würdevolle Kommunion der Gottesdienstfeiernden zu gewährleisten. Diese Entwicklung ist in Rom gänzlich unbekannt. „Only Priests“ war die klare Ansage des Erzbischofs auf die Frage, wo und wie die Kommunionhelfer (es hatten sich einige LehrerInnen bereit erklärt) ihren Dienst tun können. Kabongo versuchte dann arglos, der Menge von über 1000 Teilnehmern und zahlreichen weiteren Gläubigen, die den Gottesdienst mitfeierten, zusammen mit zwei weiteren Amtsträgern die Kommunion zu spenden. Damit verzögerte sich auch dadurch der zeitliche Ablauf der Messe (→ Suppe).
Kerze - Romkerze: Zentrales Element der liturgischen Feiern vor und während der Schulfahrt. Als Rohling wurde die ungestaltete Kerze beim Schulanfangsgottesdienst der Bestimmung übergeben. Die Klasse 8a hat dann unter Anleitung von Herrn Voß und Herrn Stelzer die Kerze mit Motiven des Durchzugs durch das Rote Meer gestaltet. Die entsprechende Textstelle aus dem Buch Exodus sollte einen alttestamentlich-biblischen Bezug zum Leitwort „Grenzenlos“ darstellen. Fünf Wachsnägel einer alten Osterkerze dienten als weiterer Schmuck. Trotz dieser Merkmale schien die Rom-Kerze zu profan, als dass sie in den Chorraum auf einen passenden Leuchter brennen durfte. Dennoch leuchtete sie zuverlässig den Weg des großen und festlichen Einzugs von Messdienern und dem Erzbischof in den Petersdom.
L |
Lauschangriff. Mit dem Relaunch des Senders Eins live am
5. Januar 2007 und dem neuen Programmschema fiel das Format „Lauschangriff“.
M |
Magnificat. Mit dem Wort M. [lat. Es preist (meine Seele)] beginnt der Lobgesang Marias, mit der sie im Lukasevangelium auf die Ankündigung ihrer Schwangerschaft mit Jesus Gott als den Retter der Armen, Machtlosen und Verfolgten preist (Lk 1,46-55). Das M. ist in der römisch-katholischen Liturgie elementarer bwz. abschließender Bestandteil der Vesper, dem Abendgebet der Kirche. Darüber hinaus kann das M. Bestandteil einer nachmittäglichen Eucharistiefeier sein in der Verknüpfung von Eucharistiefeier und Vesper-Gottesdienst. In beiden Feierformen wird das M. im Wechselgesang gesungen und mit einer Antiphon eingeleitet. Eine Choralgruppe unter Anleitung von Herrn Bennemann sang das Magnificat im Anschluss an die Kommunion im Jubiläumsgottesdienst. Als Antiphon hatte Herr Bennemann den Liedruf „Tu es Petrus“ eingeübt. Jedoch konnte aufgrund des Zeitverzugs nur knapp die Hälfte des Magnificats gesungen werden.
„Meins sieht ganz anders aus als die anderen!!!“ - Erregter und etwas ängstlicher Ausspruch eines Messdieners aus der Klasse 6 nach dem Anlegen der Gewänder im Petersdom, als er feststellte, dass seine Ministrantenalbe (→ Albe) aus ganz anderem Stoff gewebt war als die der übrigen Ministranten. Hierbei handelt es sich um einen einzelnen Messdiener der St. Bernhard-Pfarrei in Münster-Angelmodde, der sich dadurch von den übrigen Messdienern deutlich abhob. Die teilnehmenden Schüler aus St. Regina (Drensteinfurt), St. Marien (Hiltrup) und St. Sebastian (Amelsbüren) trugen jeweils Talar und Rochett aus ihren eigenen Pfarreien. Die Ministranten aus St. Pankratius (Rinkerode) und St. Clemens hatten jeweils Messdieneralben mitgebracht. Alle Gewänder wiesen in Farbe und Stoff Unterschiede auf und sollten so die Vielfalt der Gemeinden auch in den Petersdom tragen. Diese Begründung reichte dem kleinen Messdiener dann auch, um einigermaßen beruhigt seinen Dienst zu tun.
Messdiener (lat. Ministrant, „Dienst“). In langer Tradition entwickelten sich unterschiedliche Ämter innerhalb der christlichen Gottesdienste. Lektoren, Akoluthen, Diakone etc. Heute sind Messdiener unverzichtbar, um stellvertretend für die Gemeinde ihren Dienst am Altar zu tun. Seit Anfang der 1990er dürfen dies offiziell auch Mädchen und Frauen. Für den besonderen Anlass des Jubiläumsgottesdienstes im Petersdom konnten 45 Mädchen und Jungen aus den unterschiedlichen Gemeinden des Schulgebietes gewonnen werden. Die umfangreicheren Dienste (Weihrauch, Altardienst) wurden geteilt, so dass alle etwas zu tun hatten. Leider ging die Rechnung nicht ganz auf, weil Erzbischof Kabongo und die Sicherheitsbeamten des Doms maximal 12 Ministranten in den Altarraum zuließen. Es hätten eigentlich alle einen Platz und einen Dienst gehabt. Die Kerzenträger waren resolut genug, um zur Gabenbereitung aus den Kirchenbänken um den Altar zu ziehen. Niemand hat sie aufgehalten. Prägend für die Messdiener-Aktion war vorab der Übungsnachmittag in der Turnhalle zusammen mit Herrn Eggersmann.
O |
Orgel. Nur unter Aufsicht des Domkapellmeisters zu nutzen, der zugleich auch einen stetigen Blick auf die Notenblätter hat, damit im Petersdom nur würdige und angemessene Orgelliteratur gespielt wird. Entgegen der deutschen und niederländischen Orgelbautraditionen, die konfessionsübergreifend überaus große Orgelinstrumente hervorbrachte, zeichnet sich das mediterrane und römische Orgelbauwesen durch eine eher pragmatische Linie aus. Demnach ist die Orgel im Petersdom weniger großartig in Bauweise und Klang. Ein Klangbeispiel hierfür war das als „Midi-Gedudel“ kritisierte Begleitspiel zu Beginn der Papstaudienz (→ Audienz) am Vortag auf dem Petersplatz. Herr Bennemann und Frau Traud übernahmen das Amt des „Domorganisten“ in Kooperation mit Herrn Klomfaß, der die große Bläsergruppe der Schule dirigierte. Besonders eindrucksvoll war das finale Orgelsolo von Frau Traud zum Auszug bzw. Abschluss der Jubiläumsmesse. Dieses Orgelspiel war nur dadurch getrübt, dass unmittelbar nach dem Auszug des Erzbischofs und der gesamten Assistenz einige Ordensschwestern und weitere Bedienstete des Domes den Altar abräumten, Kerzen ausbliesen, da der Zeitrahmen des Gottesdienstes schon arg überschritten war (→ Suppe) und der Raum für die nächste liturgische Feier hergerichtet werden musste.
R |
Realpräsenz, Begriff aus der Systematischen Theologie, der die wesensgleiche und dauerhafte Präsenz Jesu aus Leib und Blut im konsekrierten Brot und Wein der Eucharistiefeier umschreibt. Durch das Hochgebet über Brot und Wein, die der Priester in Person Jesu stellvertretend für die feiernde Gemeinde spricht, werden die Gaben in Leib und Blut Jesu gewandelt. Nach den aktuellen liturgischen Normen und Ordnungen sind in jeder Eucharistiefeier angemessen viele Brothostien zu konsekrieren. Die Bevorratung von konsekrierten Hostien im Tabernakel ist nur in geringer Anzahl für die Krankenkommunion vorgesehen. Diese Hostien werden im Tabernakel in der Sakramentskapelle einer Kirche aufbewahrt. In der Apsis des Petersdomes unmittelbar an der → Kathedra Petri fehlt eine solche Kapelle. Allerdings wurden hier mehrere Ziborien (große goldene Schalen) mit zahlreichen vorkonsekrierten Hostien aufbewahrt. In der Jubiläumsmesse wurden lediglich einige wenige neu konsekriert (→ Menagerie). Dies entspricht in keinem Fall den pastoralen und liturigschen Vorgaben der Kirche.
Rom-Schal, kennzeichnendes Accessoire der Teilnehmer der Jubiläumsfahrt, entwickelt und produziert vom Förderverein des KvG. Sowohl während der Besichtigungstermine als auch während der liturgischen Feiern wie →Audienz oder der Jubiläumsmesse diente der R. als Erkennungszeichen und in Notfällen auch als „Ausweis“ der Gruppenzugehörigkeit gegenüber Sicherheitsbeamten.
S |
Suppe. Zubereitete Mahlzeit in fest-flüssiger Form. Zu unterscheiden ist unter klaren S.n (Rinderkraftbrühe, Gemüsebrühe) und gebundenen S.n (Cremesuppen aus unterschiedlichen Gemüsen). Eine S. wird zumeist als Vorspeise gereicht, kann aber mit entsprechendem Gehalt als Hauptmahlzeit dienen. Mitunter wird sie als Beigabe zum Abendessen gereicht. Der Begriff S. wurde durch den Ceremoniar Claus Lütke Lengerich geprägt. S. avancierte so zum Synonym für ein stets pünklich um 18.15 Uhr einzunehmendes Abendessen des römischen Klerus, so dass gottesdienstliche Feiern zu Punkt 18 Uhr beendet zu sein haben. Mit den Elementen der ausgeprägten Fürbitten und des Gesangs der Choralschola nach der Kommunion haben wir die zulässige Zeit des Gottesdienstes großzügig um 20 Minuten überschritten. „Der Kabongo wurde echt ungehalten,“ wusste P. Norbert Becker zu berichten, der direkt neben ihm saß. Vielleicht, weil seine S. kalt wurde.
T |
„Tanti auguri a teeeeeee, tanti auguri a teeeeee, tanti auguuurii felllinaaaa, tanti auguri a teeeeeeee!!!!“ Weltbekanntes Geburtstagslied in italienischer Sprache; zu deutsch: Zum Geburtstag viel Glück / Zum Geburtstag viel Glück / Zum Geburtstag liebe/r N.N., zum Geburtstag viel Glück. Weltweite Aufmerksamkeit erregte die US-amerikanische Künstlerin Marilyn Monroe, als sie auf Englisch diesen Geburtstagsschlager dem US-Präsidenten John F. Kennedy widmete und zärtlich ins Mikrofon hauchte. Auf der Romfahrt gab es ebenfalls mehrere Geburtstagsanlässe. Allerdings wurde das Lied weder von Marilyn Monroe angestimmt noch ins Mikrofon gehaucht, sondern von Reiseleiter → Höffmann persönlich angestimmt und fast schon in liturgischer Qualität dirigiert und gesungen.
U |
„Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn“. Im deutschsprachigen Raum übliches Wort der gesamten Assistenz in der Sakristei vor dem feierlichen Einzug in die Kirche. Der Vorsteher sagt das Wort an und die gesamte Assistenz einschließlich der Ministranten antworten mit „Der Himmel und Erde erschaffen hat“. Dieser Wortwechsel prägt ebenfalls den großen Schlusssegen am Ende einer Eucharistiefeier. Die Worte gehen zurück auf Psalm 121,2 und Psalm 124,8. Ein schöner Nebeneffekt dieses Wortwechsels in der Sakristei ist die Förderung der Ruhe und Andacht unter den Ministranten unmittelbar vor Beginn der Liturgie. „U.H.i.i.N.d.H.“ ist gleichfalls ein Startpunkt unmittelbar vor dem Einzug und signalisiert, dass es nun ernst wird und ums Ganze geht. Die Psalmworte haben auch in der Sakristei des Petersdoms ihre Wirkung nicht verfehlt - gaben sie doch den Messdienern eine gewisse Vertrautheit mit der gewohnten Situation in den heimischen Sakristeien.
W |
Weihrauch. „We don't need it“, Aussprache von Erzbischof → Kabongo in der Sakristei des Petersdoms gegenüber den Messdienern, die als Thuriferar (Weihrauchkesselhalter) und Navicular (Schiffchenhalter) für den Weihrauchdienst verantwortlich zeichneten. Ca. 20 Minuten vor Gottesdienstbeginn fragten sie nach dem Zubehör für den Weihrauchdienst, der vom Erzbischof gar nicht vorgesehen war. Die Gründe sind wahrscheinlich darin zu suchen, dass der Jubiläumsgottesdienst innerhalb der Schulgemeinschaft wohl als ein Hochamt empfunden wurde, von Seiten des Petersdoms jedoch als einfacher Wochentagsgottesdienst an einem Donnerstagabend. Mit „W.d.n.i“ machte Kabongo unmissverständlich klar, dass eben der W.-Dienst nicht vorgesehen war.
Marius Stelzer, KvG-Jahrbuch 2006/07