Wiener Geschichten - Wienfahrt 2002


Am Sonntag, dem 15. September, um 19:30 Uhr ging es also los, mit Sack und Pack machten sich der Geschichts-LK, der Mathe-LK und ein paar „Tutorlose“ auf den Weg nach Wien. „Sack und Pack“ war in diesem Falle durchaus wörtlich gemeint, denn für die nächsten Tage sollten einige Bungalows, im Nachhinein auch liebevoll unsere „Garagen“ genannt, auf dem Campingplatz Wien-West unser Zuhause sein – und wer konnte schon wissen, was uns dort erwartete?
Doch bis wir dort ankamen, galt es erst mal die nächtliche Busfahrt zu überstehen. Schon bald begann die Rätselei, wieso der Busfahrer so lange brauchte: Obwohl wir weder in Stau gerieten noch übermäßig Pausen machten, dauerte die Busfahrt länger als erwartet. Doch schließlich erreichten wir am Morgen des 16. September wohlbehalten den Campingplatz. Leider konnten wir nur noch nicht in die Bungalows, und so machten wir uns erst mal auf, ein wenig die Stadt zu erkunden. Dies sollte auch in den nächsten Tagen eine unserer Hauptbeschäftigungen werden, denn bei aller Gemütlichkeit unserer „Garagen“ war der Campingplatz nicht gerade der schönste Aufenthaltsort, den man sich vorstellen konnte.
Doch wir blieben nicht lange auf österreichischem Boden, denn schon am Dienstag kehrten wir in die „Heimat“ zurück oder, genauer gesagt, wir statteten der Deutschen Botschaft in Wien einen Besuch ab. Dort erwarteten uns ein freundlicher Empfang (zu unserem Glück gab es sogar eine Pause mit Kaffee!) sowie einige Vorträge bzw. Berichte über den Alltag in einer Botschaft. Da die Kursfahrt ursprünglich von dem Geschichts-LK geplant bzw. angeregt worden war, war das Programm, das Frau Dr. Stiglic und Herr Forch mit Hilfe von Herrn Ditté (dessen Kontakten wir manchen interessanten Programmpunkt verdankten) für uns vorbereitet hatten, natürlich entsprechend geschichts- und politiklastig. Auch die nächsten Tage waren somit in dieser Richtung geprägt.

01 02 03 04
05 06 07 08
09 10 11 12
13 14 15 16

Am Mittwoch erfreuten wir dann das Parlament mit unserem Besuch. Dort durften wir die großen Säle und Hallen bewundern. Sogar zwei Politiker stellten sich mehr oder weniger unseren Fragen – auch wenn einen zeitweise das Gefühl beschlich, dass sie eher versuchten, Wahlkampf zu betreiben. Überhaupt wurde bei den Programmpunkten immer wieder von unseren Gesprächspartnern betont, wie wichtig die deutschen Bundestagswahlen für die österreichischen Wahlen seien – und wie gespannt man deshalb auf deren Ausgang sei.
Bei unserem Besuch in der OSZE, der am Donnerstag folgte, durften wir sogar in den großen Tagungsraum schauen und einmal auf den Stühlen Platz nehmen, die sonst von den Vertretern der Länder eingenommen werden. Zum Abschluss konnten wir am Freitag noch eine Führung durch die UNO genießen. Zur Erleichterung einiger Teilnehmer fand diese Führung auf Deutsch statt, nachdem zunächst eine englische Führung angekündigt (oder auch angedroht) worden war.
Natürlich beschränkten sich unsere Aktivitäten während der Kursfahrt nicht auf die erwähnten Programmpunkte. Zu unserer Freude war es in Wien möglich, Theater- oder Opern- und Musicalkarten an bestimmten Tagen oder kurz vor der entsprechenden Vorstellung wirklich günstig zu erwerben. Und so füllte sich unser Abendprogramm mit Besuchen von „Viel Lärm um Nichts“, dem Musical „Jekyll & Hyde“ oder der Oper.
Aber selbstverständlich durfte auch der Besuch in einem Heurigen-Lokal nicht fehlen.
Nachdem man dann am Freitagnachmittag noch ein letztes Mal durch die Wiener Innenstadt gestreift war oder versucht hatte, sich aufgrund des schlechten Wetters auf dem Campingplatz die Zeit zu vertreiben, traten wir also am Abend schon unsere Heimreise an, erneut mit dem Bus. So ging am Samstagmorgen dann eine ereignisreiche und in vielerlei Hinsicht anstrengende Kursfahrt zu Ende.
Vera Schemann
17 18 19 20
21 22 23 24
25 26 27 28