Berlin ist eine Reise wert
Fahrt der Leistungskurse Deutsch und Biologie nach Berlin 16. 09. - 20. 09. 2002
Das neue Schuljahr hatte kaum begonnen, da traf sich der LK Deutsch mit
dem LK Biologie und Herrn Witthaut und Frau Richter am Hauptbahnhof Münster,
um sich per Zug nach Berlin zu begeben. Schon die Fahrt war sehr lustig
mit fetziger Musik und selbstgebackenem Kuchen für alle; man freute
sich schon sehr auf die Tage in dieser tollen Stadt. Bei der Ankunft am
Berliner Hauptbahnhof konnte man schon erste Eindrücke über
das „Großstadtleben“ sammeln. Viele waren von der Größe
der Stadt überwältigt!
Schon der Bahnhof war überdimensional, so dass wir nur mit Mühe
und Nachfragen den Haupteingang fanden. Gott sei Dank erwarteten uns dort
Claudia, unsere Leiterin vom Jugendbildungswerk in Aachen, ihre Assistentin
Jurina und Johannes, ein „Zivi“ der fürs Kochen zuständig
war, und begleiteten uns in die Jugendherberge am Tiergarten, die für
eine Woche unser Zuhause werden sollte.
Ein dichtgedrängtes Programm erwartete uns in den folgenden Tagen.
Eiskalt war es schon am ersten Abend auf der Bootsfahrt durch Berlin
rund um die Museumsinsel und das Regierungsviertel. Auf Deck fröstelte
und zitterte jeder fürchterlich, und unter Deck war man zwar in
Sicherheit vor den niedrigen Brücken, doch man konnte den Ausblick
nicht genießen. („und bitte wieder Vorsicht auf dem Oberdeck!“
hörte man den Bootsführer und wusste, dass man auf Deck den
Kopf einziehen musste.)
Ein Besuch im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Niederschönhausen brachte
die Geschichte Deutschlands erschreckend nahe. Von Zeitzeugen durch die schmalen
Gänge und fensterlosen Räume des Gefängnisses geführt, konnte
man die organisierte Allmacht der damaligen Führer schmerzlich erleben.
Der abendliche Besuch im Checkpoint Charlie war ebenfalls sehr interessant und
aufschlussreich. Im Gegensatz zum Museum des deutschen Widerstandes hatte man
hier auch mal das Gefühl: Hey, das wusste ich ja noch gar nicht!
Aus der Vergangenheit wieder zurück in die Gegenwart: Wir erhielten Einblick
in das aktuelle Leben der Berliner, wahlweise im Multi-Kulti-Kiez Kreuzberg
oder im Prenzlauer Berg.
Besonders interessant war auch der Besuch im Reichstag. Nachdem wir die hohen
Sicherheitsvorkehrungen überwunden hatten, genossen wir den Ausblick von
der Kuppel und staunten nicht schlecht über das riesige Appartement von
Schröders Hausmeister...
Zum Essen fanden wir uns regelmäßig in der so genannten „Kiezküche“
zusammen. Dies sind Einrichtungen in sozialen Brennpunkten von Berlin,
in denen jugendlichen Arbeitslosen die Chance gegeben wird, Gastronomiefachmann
oder -frau zu werden. Jedes Essen war ein wahrer Gaumenschmaus. Die Gastfreundlichkeit
der Berliner suchte ihresgleichen; und dies alles zu einem Preis, der
günstiger war als für das Essen in der Mensa der Humboldt-Universität.
Zuletzt galt es noch einmal Berlin auf einer abschließenden Shoppingtour
zu erkunden und den letzten Abend, nach der Schlussbesprechung, zu genießen.
Dieses Mal machte das Aufschließen der Haustür keine Probleme
da eine große Gruppe in gemütlicher Runde im Haus geblieben
war.
Die Heimfahrt verlief gemütlich und sehr ruhig, denn alle waren noch
etwas müde von den erlebnisreichen Tagen in Berlin. Wieder einmal
hat sich gezeigt: Berlin ist eine Reise wert!
Leistungskurs Deutsch