Studienfahrten 1980


Sommerski? Mal was anderes!

Bericht über die Studienfahrt des Sport-LK in das Stubaital

Ich sehe sie noch vor mir, die Leute, die uns mit unverständlichen Blicken musterten, als wir Ende September Hiltrup mit Skiern durchkreuzten. Sie ertappten uns bei den Vorbereitungen zu unserer Studienfahrt, einem Ski-„Urlaub“ im Stubaital. Zugegeben, der Gedanke an das Skifahren im Spätsommer ist etwas ungewöhnlich, war es doch gerade 14 Tage her, daß wir unseren Windsurfingkurs am Dümmer durchgeführt hatten.
Doch unser Projekt sollte am 2. Oktober steigen, im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir mußten schon hoch hinaus, wollten wir schneebedeckte Hänge vorfinden. Damit schien der Stubai-Gletscher in Österreich für unser Vorhaben geeignet, zumal Herr Agel vor ein paar Jahren schon einmal eine Gruppe in unsere Pension Monika begleitet hatte. Dieses Haus in Telfes nah bei Innsbruck war dann ideal als Unterkunft, von der wir täglich mit unserem Bus zur Stubaier Gletscherbahn gebracht wurden. Uns betreuten verständnisvolle Hauseltern, wenn es einmal (oder öfter) etwas lauter herging, Kost und Logis waren einwandfrei.
Herr Richter und Herr Agel wiesen uns dann auch sofort darauf hin, daß wir keinen Skiurlaub veranstalteten, sondern eine fachbezogene Studienfahrt, bei der Sport im Vordergrund stehe, die Freizeit aber nicht zu kurz kommen müsse.
So gestaltete sich auch der Ablauf der Tage nach dem Prinzip: morgens und nachmittags Ski, nach dem gemeinsamen Abendessen Freizeit im Haus oder Ort bis 22.00 Uhr (Es wurde auch mal später). So stürzten wir uns auch schon vom 2. Tag an in das Skivergnügen, wir waren ja konditionell in der Lage, die Höhe zu verkraften.
Wer von uns in Telfes bereits Schnee erwartete, sah sich enttäuscht, warme spätsommerliche Tage mit blühendem Hängen vermochten es noch nicht, uns auf den Zweck dieser Fahrt einzustimmen. Selbst an der Talstation der Gletscherbahn kam man sich noch etwas dumm vor, mit Skiern in der Armen auf einer grünen Alm. Doch die Bahn beförderte die Leute auf 2800 m, wo uns dann auch die weiße Pracht erwartete. Lifte führten weiter bis auf 3200 m.
Bereits nach ein paar Schwüngen konnte man auf die Grundkenntnisse aus La Villa zurückgreifen. Erfreute sich Herrn Richters Gruppe des Skifahrens, durften die Sprößlinge des Herrn Agel freudestrahlend einen Hang hinaufklettern, um das herrliche Gebirgspanorama zu bewundern. Dort merkte man auch das erste Mal, wie dünn die Luft dort droben ist.
Zur zünftigen Brotzeit mit freiem Oberkörper lud das herrliche Wetter ein, bereits nach 30 Min. zeichneten sich erste Spuren eines Sonnenbrandes ab.
Von insgesamt 7 reinen Skitagen herrschte an 5 Tagen Sonnenwetter, so daß die Eitlen voll auf ihre Kosten kamen. […]
Wer sich nach ein paar Tagen an das Wechselspiel von Sommer und hinter gewöhnt hatte, wurde am letzten Tag überrascht. Ein nächtlicher Temperatursturz bescherte dem Ort eine Schneedecke und uns 10 cm Neuschnee auf dem Gletscher. Nun galt es für die Übriggebliebenen, das Gelernte unter den neuen Bedingungen anzuwenden, wobei wir auch mit dem natürlichen Darwinismus Bekanntschaft machten. Den letzten Nachmittag verbrachte Herr Agel mit 3-4 Skischülern, dem Rest von 21 Sportlern.
Eines muß wohl gesagt werden, soviel wie wir auf dem Stubai-Gletscher gelernt haben, bekommt der Normalbürger in 3 Skikursen beigebracht, ein Dank an unsere Ski-Lehrer. Diesbezüglich waren die Kritiken der Schüler auch durchweg positiv, mit einer Einschränkung: Bei der obligatorischen Buspanne auf dem Heimweg konnten wir nur durch Streichhölzer und Feuerzeuge vor dem Erfrierungstod bewahrt werden.
Eine letzte Freude bereitete uns die Ankunft am KvG während der Schulzeit und damit das vorsätzliche Stören des Unterrichtes.
Uwe Schwarzer und Thomas Wünnemann, Abiturzeitung 1981

Studienfahrt des LK Biologie nach Prag


[…] Unser erster Eindruck von Prag: Sehr imponierende Gebäude auf der einen Seite und große Armut in der Bevölkerung auf der anderen Seite. Dieser Eindruck wurde bei Führungen unserer zugeteilten Reisebegleiterin Eva, die auf Grund ihrer orangegelockten Haare selbst bei großen Menschenaufläufen nicht zu verlieren war und häufig durch Abwesenheit glänzte, bestätigt. Dem großen Einsatz von Herrn Klaaßen und dem Pragveteran Eisenhawer war es zu verdanken, daß wir an Veranstaltungen in der Laterna Magica, sowie im Theater (geboten wurden Carmen und Schwanensee) teilnehmen konnten. Ihre Tips verhalfen uns zu exklusiven Mahlzeiten, zu waghalsigen Tauschgeschäften sowie zu günstigen Einkäufen von Kupferstichen und Krimsekt, der natürlich bei regelmäßig stattfindenden Meetings ausgiebig gekostet wurde. Die Besichtigung des Hradvany, des Judenviertels, des Naturkundlichen Museums sowie ein Tagesausflug zur Burg Karlstein zählten zu den Höhepunkten der Veranstaltung.
Insgesamt war dies ein Beweis dafür, daß entgegen der den Schüler isolierenden Tendenz der differenzierten Oberstufe doch eine Kursgemeinschaft zustande kommen kann.
Gerhard Keller, Abiturzeitung 1981

Studienfahrt des LK Englisch nach Salzburg


[…] In den ersten Tagen besichtigten wir die Sehenswürdigkeiten in Salzburg (Getreidegasse, Glockenturm, Mozarthaus, Dom, usw.), kletterten zur Festung Hohensalzburg und nachten eine Spaziergang zum Schloß Hellbrunn.
Unser erster größerer Ausflug ging zum Salzbergwerk in Hallein. Nach der Auffahrt in der Kabinenbahn machten wir auf dem Berg ein Picknick bei „Postkartenwetter“. Vor dem Start ins Bergwerk wurden wir alle fachmännisch eingekleidet.
Mit einer Bahn fuhren wir ins Innere des Bergwerkes, und auf einer 40 Meter langen Rutsche ging es dann in tiefer gelegene Stollen bis zum Salzsee.
In Hallein hatten wir so viel Spaß, daß sogar ein paar Wanderfans zu einer ausgiebigen Wanderung dorthin zurückkehrten.
Auf unserer Tour zum Wolfgangsee wurden wir vom Salzburger Schnürlregen begleitet, der unsere Gruppe bereits auf dem Weg von der Jugendherberge zur Bushaltestelle von 18 auf 7 Mann schrumpfen ließ. Da wir aber zu Hause bereits vor den berühmt-berüchtigten Salzburger Wolkenbrüchen gewarnt worden waren, ließ sich der Rest der Mannschaft durch den Regen den schönen Tag am Wolfgangsee nicht vermiesen.
All in all we had a wonderful time in Salzburg. We are no experts but now we have got a lot of impressions of this town.
Bettina Holtmann und Monika Beermann, Abiturzeitung 1981