Wildschönau 2006

35 Jahre KvG-Skikurs

Man nehme 106 Schülerinnen und Schüler, 10 Skibetreuer sowie deren Skiausrüstungen und Gepäck, packe sie an einem Januarabend (26. 01. 06) gutgelaunt in Busse und lasse die Vorfreude wirken, bis man bei strahlendem Sonnenschein in Mühltal ankommt.
Dort sortiere man nach Pistenaccessoires und Après-Gepäck, würze die Hauptzutaten nochmals mit einem österreichischen Mittagessen und stelle sie dann auf eine Anfängerwiese, im Fachjargon auch „Idiotenhügel“ genannt. Bei diesem Schritt muss man darauf achten, dass die Mischung gut durchgehoben wird, sonst bekommt man möglicherweise Skisalat als unerwünschtes Nebenprodukt. Nach einer entsprechenden Einwirkzeit lockere man die Menge durch eine ausgewogene Zugabe von Besinnung und Unterhaltung auf.
Nach erneutem Reifungsprozess portioniere man die Masse in mundgerechte Häppchen, gebe zuvor für alle noch eine Prise Kultur bei. Die Denkfrüchte, die als Garnierung dienen sollen, werden vorbereitet und sorgfältig untergemischt. Nun sollte man noch kurz überprüfen, ob die nötigen Voraussetzungen für das Servieren bereit stehen. Und tatsächlich, wenn die Köche, manchmal auch Lehrer genannt, das Menü servieren, dann steht dem Hochgenuss „Skiallerlei an pulvrigen Skipisten mit strahlendem Sonnenschein“ eigentlich nichts mehr im Weg.
Dr. Anja Stiglic, KvG-Jahrbuch 2005/06
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Die Ankunft
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Erkundungen Das Gerät steht bereit... Also los! Die Taktik ist auch klar
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In der Unterkunft
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Gehversuche - vom verhaltenen Gleiten bis zur perfekten Schussfahrt
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Skigruppen, eingerahmt von ihren Betreuern
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Lernen mit Gemeinschafts- und Landschaftserlebnis

Feuer, Eis und Zipfer-Bier


Wer am 26. Januar durch einem dummen Zufall am Hallenbad Hiltrup vorbeikam, der wünschte sich vermutlich, es nicht getan zu haben. 120 völlig hysterische Schüler einer benachbarten Schule und ihre nicht weniger aufgeregten Verwandten, von denen jeder Schüler nach Schätzungen unabhängiger Medien mindestens einen Kleinbus voll dabei hatte, verstopften den gesamten Parkplatz und die angrenzende Westfalenstraße so gründlich, dass manche Minute im Stau verbracht werden musste.

Was war geschehen?
Wir, der Abiturjahrgang 2008, hatten uns von den vier vorhergehenden 11er Stufen inspirieren lassen, eine Woche Skifreizeit in der wunderschönen Wildschönau in Österreich zu verbringen. Unterstützt durch ein hochqualifiziertes, motiviertes Team, bestehend aus 10 der besten und kompetentesten Lehrer, die das Kollegium des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums jemals zu bieten hatte, machten wir uns an jenem schicksalsvollen Tag auf den Weg.

Wie war das möglich?
[...] Die Ausrüstung, bestehend aus Skiern, Skischuhen und Skistöcken, galt es am Abend vor der Fahrt aus den Katakomben des KvG zu bergen und in dem gesicherten Anhänger des zweiten Busses zu verstauen.

Was passierte dann?
Ohne große Verzögerung konnte somit der Auftakt zu unserer Fahrt stattfinden.
Mit das erste, was wir von der großen weiten Welt sahen, war das goldene „M“ mit dem dazugehörigen Schnellrestaurant. Nach 12stündiger Fahrt sahen wir am Morgen des 27. Januar zum ersten Mal Schnee. Österreich begrüßte uns erwartungsgemäß mit kaltem Wetter! Endlich kam nach einer der zahlreichen Serpentinen das „Bergkristall“ in Sicht, in dem wir für die nächsten Tage logieren sollten. Ganz so nobel wie der Name war es nicht, dennoch waren wir mit der Unterkunft sehr zufrieden.

Passierte am ersten Tag sonst noch etwas?
Klar! Nachdem die Vierbettzimmer mit angegliedertem Balkon (und Feuerleiter!) bezogen waren und die Umgebung ausgekundschaftet war, gab es die erste der rund 20 schmackhaften, ausgewogenen und reichhaltigen Mahlzeiten. Auf diese Weise gestärkt, konnten wir mit dem Skifahren beginnen!

Wo war der Haken?
Wegen eines fehlenden Hausberges musste die gesamte Truppe sich zunächst samt Skiausrüstung wieder zurück in die ultraspacigen 4-Sterne-deluxe-Raumschiff-Gefährte der Firma Höffmann Reisen begeben, die dank Busfahrer Andy auch als „Entertainment-Center“ hätten durchgehen können, um den Idiotenhügel in etwa 5 km Entfernung zu erreichen. Außerdem bestand noch das nichtige Problem, dass nur etwa 20% der Stufe in der Lage waren, samt Brettern einen Hang heile und ohne Knochenbrüche hinunter zu kommen. Hier begann nun die große Aufgabe unserer 10 kompetenten Lehrkräfte. Trotz zwischenzeitlicher Verzweiflung brachten sie es fertig, den Schülern, die oft am Rande der Resignation standen, einen angemessenen Umgang mit den merkwürdigen Sportgeräten beizubringen.

Und nach der Arbeit? [...]
Das Highlight stellte mit Sicherheit die von den Stufensprechern organisierte Mottoparty dar. Das Thema „Gangster“, das frei interpretierbar und bewusst offen gehalten war, hatte schon in Vorfeld für durchaus kontroverse Diskussionen gcsorgt. Nur wenige Gestalten hielten an dem Abend zwanghaft am Alternativmotto „Rock’n’Roll“ fest, sodass sich ein durchaus buntes, aber homogenes Bild aus allerlei Gangsterrappern und Mafiosi bildete.[...]

War da nicht noch mehr?
Nein! Sämtliche Versammlungen von Schülern zu später Stunde wurden von der pädagogischen Exekutive aufgelöst. Oder auch nicht...

Wollte man nicht eigentlich Ski fahren?
Ach ja! Fast vergessen! Trotz dieser bisher einseitigen Berichterstattung wurde selbstverständlich auch Ski gefahren. Und das nicht zu knapp. Nach wenigen Tagen konnten selbst die größten Abfahr-„Nerds“ die blauen Pisten in Angriff nehmen. Sobald also der Idiotenhügel abgegrast war, konnte das nächste Skiebiet unsicher gemacht werden. Der Schatzberg, dessen Spitze auf 1903 m ü. NN. liegt, erfüllte alle unsere bescheidenen Skifahrerwünsche. Mit einer Vielzahl an roten Pisten und der berüchtigten „Schwarzen 7“ wartete das Bergmassiv darauf, von uns befahren zu werden. Dort lud uns die Gipfelalm zu leckeren Germknödeln und einer 60-minütigen Verschnaufpause inclusive Schneeballschlacht auf dem sonnenbeschienenen Südhang der Piste ein.

Haben die Schüler auch etwas gelernt?
Der Schock kam am Abend und saß tief. Sowohl die FIS-Regeln als auch sämtliches theoretisches Unterrichtsmaterial zum Thema Skifahren sollte in einer schriftlichen Überprüfung abgefragt werden. Der Test selbst, mit Fragen wie „Was ist ein Skihase?“, entpuppte sich glücklicherweise as Beweis des Vorhandenseins von Humor innerhalb des K ollegiums. Für diesen Schreck wurde die Schülerschaft dann im Verlauf des Abends durch ein heiteres Unterhaltungsprogramm von Seiten der Lehrer entschädigt.

War’s das?
Ja, fast. Zu erwähnen bleibt auf jeden Fall noch der Ausflug nach Innsbruck [...] und natürlich der letzte Abfahrtstag, den wir tatsächlich in Eigenregie gestalten durften und an dem wir natürlich noch einmal richtig die Pisten runterheizten.

Schon vorbei?
Irgendwann mussten wir erkennen, dass auch die schönste Schulfahrt einmal zu Ende geht, und so packten wir an Freitagmorgen nach einem wie immer sehr reichhaltigen Frühstück inklusive Lunchpaket die Koffer und verabschiedeten uns vom herrlichen Weiß der Berge. Nach einer ebenfalls 12 Stunden langen Rückfahrt kamen wir zwar erschöpft von den Strapazen der letzten Woche, aber dennoch rundum glücklich im heimischen Münsterland, von den Eltern empfangen, an.
Stefan Reitzke & Christoph Drepper, Abiturzeitung 2008
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Pater Norbert - Schulseelsorger am KvG bis 2001 - ist von seiner jetztigen Wirkungsstätte Steinerskirchen hergekommen
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Lifterlebnisse
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Aussichts- und...
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... Fahrvergnügen
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Die verdiente Pause
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Jahrgangsstufe 11 komplett  
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Trotz des anstrengenden Skifahrens bleibt noch genügend Energie, um - mehr oder weniger - liebevoll miteinander umzugehen
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Die wunderschöne Landschaft
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Auch das ist zu absolvieren: Ein Test!
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Ausflug nach Innsbruck
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Stadterkundung
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Sehenswürdigkeiten und das faszinierende Panorama einer Großstadt im Hochgebirge
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Bombenstimmung auf der Abschlussfete
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