Ameland
Ameland
Ameland 2000
mit dem KvG
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Leben und Treiben auf dem Hof "De Kuul"
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Die Wattwanderung

Endlich, es war soweit: Die von manchen schon mit Spannung erwartete Wattwanderung stand vor der Tür, und auch das Wetter schien wieder besser zu werden:
Um 9 Uhr standen die Schülerinnen und Schüler abmarschbereit, gut ausgerüstet mit Fotoapparat und Regenkleidung, vor der Unterkunft. Langsam marschierte der Trupp durch Hollum in Richtung Wattenmeer, wo wir uns vor dem Deich mit Kapitän Hans, unserem Wattführer, trafen. Nach einer kurzen Begrüßung erzählte er uns kurz, welche Tiere es im Watt gibt und wie sie leben.
Danach wurde es ernst. Zuerst mussten wir alle durch einen nicht allzu tiefen Priel waten, wobei wir alle trocken blieben. Nur Hans wurde nass, er hatte sich aber auch keine große Mühe gegeben! Als wir im Watt standen, meinte er, dass wir uns als erstes nach einem Mittagessen umschauen würden. Nein, keinen Wattwurm, sondern Queller. Queller, das ist eine Wattpflanze, die an Schnittlauch erinnert und einen sehr salzigen Geschmack hat. Während Hans uns weitere Informationen zu anderen Wattpflanzen lieferte, ging es immer tiefer ins Watt, wo wir u. a. auch für eines unserer nächsten Abendessen sorgten, indem wir Muscheln ausbuddelten und diese sammelten. Da einige es nicht erwarten konnten, gingen wir auf Suche nach einem besonders dicken Wattwurm. Hans führte ihn uns fachmännisch vor und erklärte, dass das Hinterteil des Wurmes fast nur aus Sand bestehe und wieder nachwachse, wenn der Wurm es mal verlieren sollte. Hans riss es dann mit der Begründung ab, dass es nicht besonders schmecke, säuberte zwei Wattwürmer und gab sie an unsere „Feinschmecker“ Yannick und Melanie weiter, die sie genüsslich verspeisten. Sie meinten allerdings, dass der Wurm nicht besonders gut schmecke und daher niemandem zu empfehlen sei.
Nun gingen wir zurück in Richtung Küste.
Aus der Amelandzeitung 2000
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Jungenzimmer-Idylle Eigene Salatkreationen Fahrradtour mit Hindernissen
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Auf dem Abenteuerspielplatz in Nes Kutterfahrt...
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... zu den Muschel- und Robbenbänken

Schlimmer als die Kinder! – oder: Wer hat zu viele Kartoffeln?


Beim Versuch, die Stimmung im Kochteam Ameland 2000 wiederzugeben, treibt einem der Anblick der Schnappschüsse ein Schmunzeln ins Gesicht. Durchwegs fröhliche, glückliche Gesichter, teilweise allerdings durch Erschöpfung gezeichnet. Diese entstand einerseits durch die wirklich nicht wenige Arbeit, ein allerdings „positiver Stress“ in überwiegender Harmonie, die nur leicht getrübt wurde, wenn die Küchen sich gegenseitig des „Hamsterns“ verdächtigten oder im Dorf die Kartoffeln ausgegangen zu sein schienen. Letztendlich fand sich alles wieder, und die Zusammenarbeit spielte sich erstaunlich gut ein. Eigentlich schade, dass die nach und nach erworbenen Tricks zur Arbeitserleichterung nach 12 Tagen nicht mehr genutzt werden konnten. Andererseits zeigten sich Zeichen der Müdigkeit durch die langgedehnten Abende. Manch einer, von Haus aus nicht zum Nachtmensch geboren, entwickelte erstaunliches Durchhaltevermögen.
Gut versorgt, u. a. durch die „Kamera“ auf dem Kaminsims (einer zapfbaren Weintüte im Pappkarton), saß das Kochteam abends mit der Lehrkörpermannschaft im Wohnzimmer der „Dependance“ („komfortable“ Unterkunft der Kocheltern) zusammen. Manch alberne Bemerkung führte zu derartigen Erheiterungsanfällen, dass Lehrer B. aus S. einwarf, man solle sich doch mal zusammenreißen, schließlich gäbe es doch auch einen Ausdruck innerer Freude.
Das scheinbar sportlichere Teil-Team vom Halfweg (Klasse d) gesellte sich manchmal dazu, die de Kuul-Truppe nahm die abendliche Fahrradfahrt zum Gegenbesuch zu selten auf sich. Dabei wäre man nicht nur freundlich empfangen worden, sondern hätte auch eine Kuriosität zu sehen bekommen. Das Sofa der dortigen Unterkunft war mit Plastiktüten abgedeckt, doch nicht zur Vorbeugung gegen allzu starke Lachsalven, wie man vielleicht jetzt vermuten könnte, sondern als Hygienemaßnahme. Geschützt werden musste hier nicht das Sofa. Staunte der Projektleiter schon nicht schlecht bei derartiger Kreativität, wurde er noch mehr zum Wundern gebracht, als beim nächsten Besuch am Halfweg ein blütenweißes, speziell erworbenes Laken das Sofa zierte. Herr B. allerdings verteidigte dieses fast schon antike Sitzmöbel vehement, so dass man überlegte, es ihm für seinen Neubau zur Verfügung zu stellen.
Bei der abendlichen Runde kam auch der pädagogische Aspekt nicht zu kurz: So lernte man z. B., was GmbH wirklich bedeutet (geh mal Bier holen) oder, dass jemand, der, um den Supermarkt zu finden, im Verkehrsverein nachfragen muss, unter einer psychischen Orientierungskrise leidet. Auch hatte man vorher nicht gewusst, was Zölibatsverstärker sind und dass die Insulaner entweder Nobel, te Huur oder te Koop heißen. Man bekam eine eindrucksvolle Stimmimitation der im Vorgarten liegenden Hängebauchschweine präsentiert und versuchte sich im Rätsel lösen. Doch hat man nie herausgefunden, welche Funktion die Gitter in der Wunderkiste der c-Klasse hatten, die zwar ihren Weg zurück zum KvG fanden, dort aber kurzerhand entsorgt wurden. Auch nicht, warum die Duschen teilweise durch den Kaltwasserknopf mit Warmwasser versorgt wurden, was in dem Paket war, welches Herrn Sch. zugestellt wurde, warum der Weg zum Leuchtturm verboten war und was der Titel PA bedeutete!
Zu fortgeschrittener Stunde bekam man Zweifel an der eigenen Kochkunst, da regelmäßig der Heißhunger auf einen kleinen Imbiss eintrat. So sorgte dann Pater Norbert mit seinen Kochkünsten zur praktischen Resteverwertung.
Draußen, im Schein des Leuchtturmes, bestaunte man den Sternenhimmel und brachte regelmäßige „Brandopfer“ in Form der weißen Glimmstengel.
Der Versuch, sich eher ins Bett zu flüchten, schlug teilweise fehl, weil die Erkenntnis, gar nicht eher einschlafen zu können, für albernes Gekicher oberhalb der Wohnzimmerdecke sorgte, was wiederum durch Klopfen an dieselbe durch die Übrigen nur verstärkt wurde. Trotz allem traf man sich morgens frisch und munter wieder, sah es auch einmal so aus, als hätten gewisse Personen, die in gestreiften und bunten Schlafanzügen herumschlichen, versäumt, sich anzukleiden. Nichteingeweihte wurden dann über das Pyjamafrühstück der a-Klasse aufgeklärt.
Gestählt durch Bodybuilding, welches durch das Heben der überdimensionalen Töpfe bewirkt wurde, konnte die Kochlöffel-Truppe dann auch geschlossen an der Fahrrad-Ralley teilnehmen. Auch die Kutterfahrt bei strahlendem Wetter und die Wattwanderung, bei der man hartgesottene Schüler Wattwürmer verspeisen sah, ließen die Arbeit vergessen.
Am Ende hatte man die Schüler und die Insel liebgewonnen, ein besonderes Erlebnis in dieser eigenen kleinen Welt gehabt und fuhr, trotz der Freude auf die Restfamilie, mit etwas Wehmut nach Hause.
Um mit der wohl am häufigsten gebrauchten Ameland-Vokabel der Lehrkörper (oder waren sie mittlerweile Leerkörper?) zu sprechen:
Es war einfach unglaublich!!!!
Petra Strecker, Amelandzeitung 2000
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Am StrandTreckerfahrt nach Het Oerd mit mindestens einem zufriedenen Teilnehmer

Pater Norbert


Pater Norbert ist - wie inzwischen jeder weiß - dieses Jahr das letzte Mal in seiner Funktion als Schulseelsorger mit nach Ameland gefahren. Das große Jammern und Klagen darüber, dass Norbert demnächst nicht mehr dabei sein wird, hob jedoch bereits vor der eigentlichen Fahrt an und hat bislang noch nicht aufgehört. Wenn man mit auf Ameland war, dann weiß man auch, warum. Pater Norbert war, wie man so sagt, das Salz in der Suppe. Er war nicht nur als Seelsorger „unterwegs“, sondern auch als Musikant und Tontechniker, Krankenpfleger und Arzt in einer Person, Inhaber eines fahrbaren Tatoostudios, Ratgeber in allen Lebensfragen, Koch und unvergessener Pfannkuchenbäcker, „Partylöwe“, Spielelieferant für die Strand-Olympiade und andere Gelegenheiten und vor allem als allzeit ansprechbarer Norbert Becker. (Sicherlich habe ich die ein oder andere „Rolle“ vergessen, und jeder kann die Liste für sich ergänzen...) Auch die Kinder haben festgestellt, wie sehr Pater Norbert am Gelingen dieser Jahrgangsstufenfahrt beteiligt gewesen ist:
Lieber Pater Norbert, wir wollen uns im Namen des 8. Jahrgangs bei Ihnen ganz herzlich für die schöne Zeit auf Ameland, das Verständnis für uns und dafür, dass wir uns immer an Sie wenden konnten, bedanken.
Aus der Amelandzeitung 2000
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Das Ameländer Volksfest: Ein Rettungsboot wird mit Pferden zum Strand transportiert und zu Wasser gelassen