Ameland
Ameland
Ameland 1991
mit dem KvG

Es begab sich kurz nach den Sommerferien: Wie immer hieß es für die Stufe 8: Aufbruch gen Ameland! Diesmal wurden wir begleitet von unseren Klassenlehrern Franz-Josef Lütke Schelhowe (8a), Ruth Krüger (8b), Franz-Josef Ruwe (8c) sowie vom Ameland-Organisator Heinz Braunsmann, Uli Walters, Pater Norbert, Bruder Joachim und der Ex-Abiturientin Anne-Meike Hassel. Für ein Wochenende fand auch noch Rudolf Deneke samt Ehefrau den Weg auf die Insel.

Erste Turbulenzen gab es bereits kurz vor der Abreise, da Anne-Meike irrtümlicherweise zwei Tage in der Vergangenheit lebte. Doch unser Schulseelsorger reagierte blitzschnell, sprang in sein Auto, klingelte die schlaftrunkende Anne-Meike aus dem Bett, stopfte wahllos Klamotten aus dem Schrank in eine Tüte und brauste den bereits gestarteten Bussen hinterher. Doch damit nicht genug: An einer Autobahnraststätte eignete sich Heinz B. Pater Norberts einzigen Autoschlüssel an und fuhr im Bulli davon. Was tun? Dank eines vorbei-„fliegenden Holländers“ fand Pater N. einen Weg, Heinz B. zwar nicht einzuholen, ihn aber immerhin an der Fähre abzufangen. Jetzt folgte nur noch die Rückfahrt zum Auto, bei dem Anne-Meike und Bruder Joachim tapfer ausharrten, und der erneute Weg zur Fähre.

Trotz dieser Hindernisse konnte man sich schließlich über die Ankunft in den Unterkünften „De Witte Reep“ und „De Kuul“ freuen. Doch auch hier war das Leben kein Zuckerschlecken, obwohl die Kochmütter uns aufs Beste verwöhnten. Nicht nur der Schont-, sondern auch der Küchendienst war sehr unbeliebt und wurde möglichst eilig erledigt.

Während die Schüler sich mit diesen Problemen herumschlugen, hatte die Lehrer ganz andere Sorgen mit gerade mal 0,9%!!! Shandy hieß diese Einstiegsdroge und war nur im Supermarkt erhältlich. Genau dies war auch der Ort, wo Kaufhausdetektiv Pater N. und Shandy-Sheriff Franz-Josef R. ihren Dienst schoben, aus moralischen Gründen aber nur die Jungen nach den begehrten 0,2-1-Fläschchen absuchten. Daher konnte die heiße Ware nur durch weibliche Komplizen aus dem Supermarkt geschmuggelt werden. Das hochprozentige (!) Getränk war auch die Ursache, daß die „Feten" richtig gut abgingen. Es wurde gepogt und geschwoft - unter den wachsamen Augen der Lehrer, versteht sich. Höhepunkte des Abends waren u.a. gekonnte Tanzeinlagen von Franz-Josef R. und Uli W. Anschließend saßen sie wie jeden Abend erschöpft auf dem Gang zwischen Mädchen- und Jungenzimmern und kontrollierten das 22.30 Uhr-Nachtruhe-Gebot.

Der Aufenthalt auf der Insel war angefüllt mit Aktivitäten wie Strand-Olympiade, Fahrrad-Ralley, diversen Projekten, Kutterfahrt sowie dem traditionellen Fußballspiel zwischen Schülern und Lehrern. Am besten blieb uns jedoch die Wattwanderung mit Käpt'n Hans im Gedächtnis, da dieser ecklige, glibberige, schleimige Muscheln und Würmer bei lebendigem Leib verspeiste. Natürlich konnten die pubertierenden Jungen es auch nicht lassen, die Mädchen mit Schlamm zu bewerfen. […]

Wieder zu Hause angekommen, stachen die Ameländer - wie jedes Jahr - aus dem Schülergetümmel heraus. Kreative Haarfrisuren und -farben sowie zufriedene Gesichter erzählten von einer aufregenden Fahrt.

PS: Grüße an die Ameländer „Killer-Igel"!!

Astrid Tewes/Kerstin Berkemeier, Abiturzeitung 1997