01
Die Schülerinnen und Schüler, die den dritten Platz im Fremdsprachen-Wettbewerb holten

Cavete potiones magicas

oder: Wie die Götter einen Dopingskandal verhinderten

Die Schule voller weißer, zitternder Gestalten, verbotener Drogenhandel in der Pausenhalle, ein wüstes Wagenrennen auf dem Sportplatz, ein verliebter Gott in Raum 71, Blitze aus heiterem Himmel über dem Pausenhof - es war schon ein seltsames Treiben, das sich an jenem Samstag im Dezember auf dem Gelände des KvG abspielte, als Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 (Lateinkurs Bitter) nach langer Vorbereitung den Film „Cavete potiones magicas - Wie die Götter einen Dopingskandal verhinderten“ drehten - alles in lateinischer Sprache!
Und wie kommt man nach etwas über einem Jahr Lateinunterricht dazu, einen lateinischen Film von zwanzig Minuten Länge zu drehen?
Die Idee zu diesem Projekt kam kurz nach den Sommerferien, als die Einladung zum diesjährigen Bundeswettbewerb Fremdsprachen - Latein eintraf. Die Schülerinnen und Schülern fassten den Entschluss, selbst einen Beitrag für diesen Wettbewerb zu erarbeiten. Grundlage für die Themenfindung bildete unser neues Lehrbuch ACTIO, in dem wir zum Zeitpunkt unserer Überlegungen bis Lektion 14 gekommen waren. Als lohnend für einen Film erwies sich der Inhalt einer Lektion über den Circus Maximus und die dortigen Wagenrennen (Romfahrer mit Langzeitgedächtnis werden sich noch an die riesige Grünfläche hinter dem Palatin erinnern), zumal wir uns auch die berühmte Wagenrennszene aus dem Film „Ben Hur“ angesehen hatten. In Ermangelung von Rennpferden wurden die für das Projekt notwendigen Tiere durch die ortsüblichen Fahrräder ersetzt. Ein reines Fahrradrennen erschien den Schülerinnen und Schülern aber zu langweilig (zumal ich aus Sicherheitsgründen Bedenken gegen eingebaute Unfallszenen und Notoperationen hatte). So kamen wir auf die Idee, Götter in das Geschehen einzubauen. Hier bot sich der oberste Gott Iuppiter und sein mehrfach in den Lektionen des Lehrbuchs thematisierter Hang zu irdischen Frauen an, wir entschieden uns für eine Kombination aus Lektion 12 (Wagenrennen) und 4 (Iuppiter und Europa), vermischt mit der aktuellen Dopingproblematik und einer Anleihe bei „Asterix“…
Und das ist die Geschichte: Iuppiter sitzt im Olymp und überlegt ebenso sehnsüchtig wie vergeblich, wie er sich an die schöne Europa heranmachen kann, ohne dass seine Frau Iuno es merkt. Da kommt sein Sohn Merkur, der Gott der Händler und Diebe, und lädt ihn ein, mit ihm zu einem römischen Wagenrennen zu kommen. Dort werde er seine Sorgen vergessen und vielleicht auch eine andere schöne Frau finden. Iuppiter lehnt ab, will aber, dass Merkur ihn über das Rennen auf dem Laufenden hält. Dafür gibt er ihm ein geradezu „göttliches“ Gerät - ein Handy.

Jupiter kämpft gegen Doping

KvG-Schüler drehten Latein-Film

Hiltrup. Latein - eine tote Sprache? Von wegen! Die Siebtklässler des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasiums haben mit einem Filmprojekt das Gegenteil bewiesen. Verdienter Lohn: Der dritte Platz beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen in Nordrhein-Westfalen.
Erst seit einem Jahr lernen die Jungen und Mädchen Latein. Berührungsängste haben sie nicht. In ihrem 20-minütigen Streifen sprechen die 25 Schüler fast ausschließlich Lateinisch. Die Idee zum Film stammt aus dem Schulbuch, wurde aber mit aktuellen Bezügen gewürzt.
Im September des vergangenen Jahres begannen die Vorbereitungen: Drehbuch verfassen, Kostüme und Kulissen basteln und vor allem Dialoge schreiben. Lehrerin Santa Bitter leistete Hilfestellung. Über den Enthusiasmus ihrer Schützlinge kann sie nur staunen: „Alle haben sich beteiligt. Das hat sich wirklich zu einem Gemeinschaftsprojekt entwickelt.“ Eine Fortsetzung im nächsten Schuljahr sei gut möglich.
Gedreht wurde an einem eiskalten Dezembertag. Die Schüler zitterten in ihren knappen Togas, hielten aber tapfer durch. Stefan Jankord aus der Jahrgangsstufe 13 unterstützte die Siebtklässler beim Dreh.
Der Film mit dem Titel „Cavete potiones magicas - Wie die Götter einen Dopingskandal verhinderten“ behandelt ein aktuelles Thema: In Rom findet ein Wagenrennen statt. Das Problem: Fast alle Teilnehmer sind gedopt. Da können nur die Götter helfen. Jupiter sorgt dafür, dass der einzige ehrliche Fahrer gewinnt, obwohl er krasser Außenseiter ist.
Die Übergabe des Geldpreises für den dritten Platz findet am 3. Juni in Soest statt. Die Schüler haben noch einen Grund, sich auf diesen Tag zu freuen: Sie bekommen von der Schulleitung natürlich unterrichtsfrei.
gg, Münstersche Zeitung 29. 04. 2008
In Rom melden sich derweil die Teilnehmer unter starker Beteiligung der Fans zum Rennen an. Sie kommen aus Rom, Britannien, Germanien, Polen und sind alle sehr von sich überzeugt - bis auf den bescheidenen Verlierertyp Titus Probus. Am Tag vor dem Rennen taucht plötzlich der dubiose Händler Rasinius Droga auf, der mit Hilfe eines geheimnisvollen Zaubertranks aus einem kleinen Dorf in Gallien versucht, die Sklaven der Rennfahrer zu bestechen. Es gelingt ihm, allen Sklaven - außer dem des Titus Probus- das Wundermittel zu verkaufen. Ihre Herren sollen es vor dem Rennen trinken: Dann werden sie siegen. Merkur hat all dies beobachtet und meldet es entsetzt seinem Vater. Wie können Sportler nur so unfair sein. Aber Iuppiter beruhigt ihn. Er selbst wird dafür sorgen, dass Titus Probus gewinnt.
Beim Wagenrennen scheint zunächst alles wie erwartet zu laufen: Die vier gedopten Fahrer kämpfen um die Spitze, Titus Probus schleicht „wie eine Schnecke“ hinterher, die Zuschauer jubeln den Siegertypen zu. Doch plötzlich fällt ein Fahrer nach dem anderen aus unerfindlichen Gründen zurück, schließlich sind nur noch der arrogante Lucius Birota und Titus Probus im Rennen, fast gleichzeitig überqueren sie die Ziellinie. Der Senator C. Caecilius Metellus, der Veranstalter des Rennens, kann nicht feststellen, wer gewonnen hat, schon bezichtigt der Schuft Birota den armen Titus Probus des Betruges. Da erscheint plötzlich in einem Blitz Iuppiter. Mit einem Zielfoto, das er vom Olymp aus geschossen hat, erklärt er Titus Probus zum Sieger und überführt Birota des Betruges und Dopings. Der Senator ruft die ehrfürchtig zu Boden gesunkenen Zuschauer auf, mit ihm zum Tempel des Iuppiter zu gehen und einen weißen Stier für den Gott zu opfern. Während die Menschen abziehen, bleiben Iuppiter und sein Sohn Merkur allein zurück und Merkur ruft plötzlich: „Weißer Stier, weißer Stier? Verwandle dich doch in einen weißen Stier, Vater! Dann kannst du dich problemlos Europa nähern, ohne dass es deine Frau merkt.“ So kann schließlich auch Iuppiter geholfen werden.
Übrigens: Ohne die Hilfe von Stefan Jankord, der die Dreharbeiten und die Herstellung des Films übernahm, wäre aus unserem Projekt wohl nie ein so guter Film geworden!
Santa Bitter

Doping beim Wagenrennen

Ein 3. Preis im Lateinwettbewerb für Schülerinnen und Schüler der Stufe 7 des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums

Erst seit einem Jahr lernten die 25 Schülerinnen und Schüler der Lateingruppe der Stufe 7 am KvG Latein, als sie sich schon daran wagten, einen Film in lateinischer Sprache zu drehen. Die Ideen zu diesem Film nahmen sie aus ihrem Lateinbuch, doch bekam der ganze Stoff auch hochaktuelle Bezüge. Nach langer und intensiver Arbeit unter Anleitung ihrer Lehrerin, Frau Bitter und einen eiskalten Drehtag im Dezember unter Mithilfe eines sehr engagierten Schülers der Stufe 13 (Stefan Jankord) entstand ein zwanzigminütiger Film, in dem fast ausschließlich Latein gesprochen wird.
Und worum geht es in dem Film „Cavete potiones magicas - Wie die Götter einen Dopingskandal verhinderten“?
In Rom findet ein Wagenrennen der Extraklasse statt. Leider sind fast alle Teilnehmer gedopt - ein Händler aus Gallien hat ihnen einen Zaubertrank verkauft. Da können nur noch die Götter helfen. Jupiter persönlich sorgt dafür, dass der einzige ehrliche Fahrer gewinnt, obwohl er ein krasser Außenseiter ist. Und für Jupiter springt bei der Sache auch etwas heraus: Er bekommt einen wertvollen Hinweis, wie er sich seiner neuen Freundin Europa nähern kann, ohne dass seine Frau Juno etwas davon merkt.
Und nicht nur Titus Probus hat einen Sieg errungen! Etwas nicht ganz Unwichtiges ist noch zu erwähnen: „Cavete potiones magicas - Wie die Götter einen Dopingskandal verhinderten“ erhielt beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen Latein einen 3. Preis. Am 3. Juni begaben sich die Götter, Senatoren, Wagenlenker, Wagenlenker-Fans, Drogenhändler und Sklaven der Stufe 7 in Begleitung von Herrn Ruwe und Frau Bitter auf die Reise nach Soest, das sie noch am selben Tag erreichten. Dort wurde ihnen im Archigymnasium im Rahmen einer eindrucksvollen Feier der Preis verliehen. Herzlichen Glückwunsch!
Santa Bitter

Frieren für den Dreh - wie wir am 15.12.07 den Lateinfilm drehten

02 03 04
Nach viel Arbeit von der Idee zum Film bis zu den Proben war es endlich soweit: Morgens früh in aller Kälte fuhr die ganze Lateinklasse zur Schule, wo auch schon Frau Bitter und Stefan, der den Film drehen sollte, auf uns warteten. Sie hatten schon etwas vorbereitet, und beim Rest halfen wir noch alle mit. Danach zogen wir noch unsere Kostüme an und bewunderten gegenseitig die Nähkünste unserer Mütter. Zum Glück war die Pausenhalle, wo wir drehten, gut beheizt, und so dachte noch niemand an später... Dann endlich fingen wir mit Stefan an zu drehen. Einmal, zweimal, dreimal, dann war die erste Szene „im Kasten“. Nun drehten wir die 2., 3.und 4. Szene, und nach und nach dachten wir an die eisige Kälte, die draußen herrschte...
Tatsächlich, als wir aus der Pausenhalle nach draußen gingen, um die nächsten Szenen auf dem Sportplatz zu drehen, bekamen wir alle eine Gänsehaut und zitterten am ganzen Körper. Leider mussten wir die Szenen, die draußen spielten, zweimal oder öfter drehen. Das hieß: noch länger frieren. Man kann es im Film sehen: Als Iuppiter erscheint und alle vor ihm knien, zittern wir nicht wirklich aus Angst vor Iuppiter, sondern vor Kälte. Nach einiger Zeit kam dann auch Frau Richter mit ihrem Mann dazu und lächelte über unser Frieren, und so half sie einigen von uns, nicht ganz zu erfrieren. Die, die beim Drehen gerade nicht gebraucht wurden, liefen schnell zu den Jacken, um sich aufzuwärmen. Das sah manchmal ganz schön komisch aus, vor allem, wenn die Wagenlenker in den Pausen Handschuhe anzogen. Nach einer dreiviertel Stunde waren wir endlich erlöst. Wir durften wieder in die Pausenhalle gehen und uns mit warmem Kakao oder Tee aufwärmen. Jetzt räumten wir noch schnell die Pausenhalle auf und zogen uns unsere warmen Sachen an: fertig! Nun konnten wir nach Hause fahren!
Sophia Pankoke, Lea Schröder