Poetry-Slam-AG 2015


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Chiara Oldach bewegt Publikum bei U20-Poetry Slam


Der U20-Poetry Slam im Münsteraner Cuba Nova wurde nach seinem Debüt im Frühjahr des Jahres von Insider hoch gelobt. Beim zweiten Mal stürzte sich auch ein Nachwuchstalent in Sachen Wortakrobatik vom KvG in den lyrischen Wettstreit: Chiara Oldach. Schon durch den Sieg beim Rotary-Wettbewerb zeigte sie ihre philosophischen Künste und hinterließ damit eine hohe Erwartungshaltung. Aber auch diejenigen, die von ihrem Können bereits eine Kostprobe erlangen durften, waren beim Poetry Slam mehr als beeindruckt. Ihr erster Text „Weltwärts“, der sich mit der tiefgründigen Frage nach dem Leid in der Welt und insbesondere mit der aktuellen Flüchtlingsthematik auseinandersetzt, hinterließ beim Publikum Sprachlosigkeit, ehe sie von tosendem Applaus von der Bühne begleitet wurde. Treffende Formulierungen, die ausnahmslos jeden im Raum zum Reflektieren und Nachdenken zwangen: Gänsehautfeeling pur. Selbstverständlich wurde Chiara nach dieser Leistung von der Publikumsjury ins Halbfinale gewählt. Dort punktete sie weiterhin mit äußerst kritischen und reflektierten Texten – diesmal zum Thema Technik. Mit den beiden etwas kürzeren Texten „Wenn ich fliegen könnte“ sowie „Smartphone“ parodierte sie gekonnt den zunehmend dominierenden Einfluss der Technik und schaffte es auch diesmal wieder, dass sich jeder Einzelne angesprochen fühlte. Trotz der Unterstützung durch die ehemaligen Lehrer Frau Kruse und Herrn Sure verpasste sie das Finale leider um Haaresbreite, was aber an der extrem starken Konkurrenz der fünf weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern lag und daran, dass es sozusagen Chiaras Poetry Slam-Premiere war.
Generell zeichnete sich dieser Abend durch ein extrem breites Themenspektrum und einzigartige Charaktere aus, darunter auch der ehemalige KvG-Schüler Jonas Dirker, der mit seinen Texten ebenfalls das Halbfinale erreichte. Lachkrämpfe wurden von Tränen in den Augen abgelöst. Tolle Kandidaten, tolle Texte und eine einmalige Atmosphäre – auf jeden Fall empfehlenswert! Und beim nächsten Mal nimmt sicherlich Chiara den Preis (übrigens ein Lehrbuch über Stochastik) mit nach Hause.
Natalie

02

Curse ist zurück und wir waren dabei!


14.12.2015 Nachdem sich Curse, bürgerlich Michael Sebastian Kurth, nach einem längeren Rückzug aus dem Musikbusiness bereits im Januar 2015 mit seiner neuen Platte „Uns“ und einem Paukenschlag zurückgemeldet hat, kehrte er nun am Freitag, den 04. Dezember 2015 in den Skaters Palace zurück – dieses Ereignis ließen wir uns als Rap- und Poetry-Slam-AG des KvG natürlich nicht entgehen, zumal es nach der ersten tollen Erfahrung im Januar schon so etwas wie eine kleine AG-Tradition geworden ist. Anlässlich des fünfzehnjährigen Bestehens seines ersten Albums „Feuerwasser“ tourt er nun durch Deutschland und entfacht besonders bei den Fans der ersten Stunde nostalgische Erinnerungen an seinen Karriereanfang als Rapper: Hip Hop in seiner reinsten Form, krasse Beats und ein Publikum, das mitgeht und Curse für seine Kunst feiert. „Glaubt ihr an die wahre Liebe? Ich glaub‘ euch erst, wenn ich alle eure Arme sehe!“ – Und die hat er auf jeden Fall gesehen.
Da ist es natürlich schwierig, sich vorzustellen, dass unser persönliches Highlight dem Konzert noch vorausging: Wir als AG hatten die Möglichkeit, Curse vor der Show backstage für ein Interview zu treffen und ihn einmal hautnah abseits vom Rampenlicht zu erleben.
Mit vielen Fragen im Gepäck trafen wir den Rapper in einer Sofaecke des gemütlichen Backstagebereiches, der dazu einlud, auch gerne länger als die 30 Minuten dort zu verweilen. Nachdem er sich uns als „Mike“ vorgestellt hatte, starteten wir in einer lockeren Atmosphäre, die uns die Aufregung ein bisschen nahm, mit den ersten Fragen. Curse gab sich sehr authentisch und ehrlich und antwortete selbst auf persönliche Fragen, wie auf die nach seiner Religion (Buddhismus), offen und mit großer Ausführlichkeit – von Starallüren keine Spur. Dieses Gespräch war kein bloßer „Frage-Antwort-Austausch“: Oftmals definierte und relativierte der Rapper unsere Fragen auf Basis seiner Erfahrungen, bevor er auf seine weise Art darauf antwortete. Das, was er sagte, war bis aufs kleinste Wort reflektiert und eine wahre Inspiration für junge Dichter, Denker und Schreiber wie uns. Egal ob groß oder klein, auch Tom und Pascal hingen durchgehend an seinen Lippen und jeder konnte von dem Gespräch etwas für sich mitnehmen – und zwar in Form von ideellem Gedankengut, das uns Curse mit auf den Weg gegeben hat. Pascal hat die Gunst der Stunde sinnvoll genutzt und den Rapper zum Schluss noch mit seinen Beatbox-Fähigkeiten begeistert, bevor wir alle mit tollem Input den Backstagebereich verließen und uns auf ein tolles Konzert freuen konnten.
Besonders bemerkenswert finden wir im Nachhinein Curse‘ musikalische und geistige Entwicklung, die besonders in den Texten seines aktuellsten Albums „Uns“ hörbar ist und eine schöne Ergänzung zu den weisen Worten darstellt, die wir an diesem Freitag persönlich von ihm hören durften.
An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön für das Engagement von Julian Sure, der als treibende Kraft hinter diesen Erlebnissen wirkte, sich mit dem Veranstalter in Verbindung gesetzt hat und uns so das Interview und Konzert ermöglichte.
Ein starker Abend, der nicht in Vergessenheit geraten wird!
Chiara Oldach und Sarah Plutat