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Eurobot und Cebit 2006


Mit „Cyclone3“ nach Sizilien

KvG-Schüler beim Roboterwettbewerb

HILTRUP. Völlig überraschend werden in diesem Jahr sechs Hiltruper Schüler Deutschland beim internationalen Eurobot-Wettbewerb vertreten.
Die Schülergruppe um Philipp Ennen hatte vor einigen Tagen beim deutschen Vorentscheid in Heidelberg den dritten Platz belegt und sich somit als eins von drei deutschen Teams für die Teilnahme am Eurobot, der in diesem Jahr auf Sizilien stattfindet, qualifiziert.
Eine Nummer größer Damit hatte keiner der Oberstufen-Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums gerechnet: Sie hatten eigentlich nur mal an einem Wettbewerb teilnehmen wollen - beim deutschen Roboking- Schülerwettbewerb hatte das nicht funktioniert, also versuchten sie es einfach mal eine Nummer größer.
Bei der Aufgabe „Funny Golf“ des Eurobot 2006 muss der Roboter eigenständig weiße Bälle in die eigenen und schwarze Bälle in die gegnerischen Löcher befördern.
Dabei setzte sich der Hiltruper Roboter „Cyclone3“ gegen sechs andere Teams, dabei hauptsächlich Studenten, durch. Das sei keineswegs sicher gewesen, so die Gruppe. So habe der Roboter erst beim vierten Anlauf überhaupt die Zulassung erhalten - er sei vorher immer gegen die Wand gefahren. Schließlich hat es aber doch funktioniert, und „Cyclone 3“ schaffte es auf den dritten Platz. Das sei auch überraschend, weil die Studenten ein Vielfaches an Geld zur Verfügung hätten. Und außerdem werden die Uni-Teams teilweise von Professoren betreut. Das Hiltruper Team besteht allein aus den sechs Autodidakten.
Jetzt geht es also zum weltweiten Eurobot nach Italien. Dahin fliegen drei der Jungs. Um die Flüge bezahlen zu können, hatten sie kurzerhand 1500 Euro Sponsorengelder aufgetrieben. Am Mittwoch (31. Mai) geht es los. Bis dahin arbeiten die Schüler noch intensiv an ihrem Roboter.
Normalerweise treffen sie sich zweimal pro Woche, jetzt wird jede freie Minute in die Perfektionierung von „Cyclone3“ gesteckt. Vor wenigen Tagen erst wurde er noch einmal ganz auseinander genommen und überarbeitet. Rund 1000 Arbeitsstunden von jedem der Schüler stecken in dem fast fertigen Roboter. Deswegen will die Gruppe auch vorläufig erst einmal keine größeren Wettbewerbe mehr in Angriff nehmen. Das Ganze sei außerordentlich viel Arbeit gewesen.
Das Finale des Eurobot ist am 3. Juni. Aus insgesamt 26 Ländern kommen jeweils drei Konkurrenzmannschaften. Allein in Frankreich haben sich rund 200 Teams beworben. Dennoch: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, so einer der Schüler.
Stefanie Witte, Münstersche Zeitung 27. 05. 2006
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Schüler schreiben Roboter-Geschichte

Gruppe des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums gewinnt in Hannover Wettbewerb auf der CeBit

Münster-Hiltrup. Erfolge vermeintlicher Außenseiter sind doch die schönsten. Sechs Schüler des Kardinalvon-Galen-Gymnasiums feierten im Rahmen der CeBit-Sonderschau „digital living“ in Hannover mit einem von ihnen konstruierten Roboter einen besonderen Triumph. Die „Eurobot-Freundschaftsspiele“ gegen deutsche Universitätsteams mit Studenten und Professoren waren schon vor dem ersten „Ballwechsel“ entschieden.
Große Freude herrschte auch bei der BASF Coatings, die den Erfindergeist der jungen Menschen mit einer Geldspende für die technische Entwicklung des Roboters unterstützt hatte. Der von den Münsteraner Schülern in mehr als 2 500 Arbeitsstunden entwickelte Roboter war bei dem Demonstrationswettbewerb der einzige voll funktionsfähige.
Erstmals gelang es, dass ein Roboter ohne Fernsteuerung schwarze und weiße Bälle, die auf einem Spielfeld liegen, einsammelte und diese dann in vorgegebene Löcher versenkte. Damit schrieb das EuroBot-Team Münster Geschichte. Der Gruppe gehören mit Thomas Berners, Philipp Ennen, Christian Gerlach, Martin Granzeier, Ferdinand Langer und Alexander Peuker sechs Schüler des elften und zwölften Jahrgangs des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums an.
Das geballte Wissen und die Roboter-Entwicklung aus Münster stieß bei den anderen Mannschaften auf großes Interesse. Die Schüler tauschten mit Studenten und Professoren ihre Erfahrungen auf dem sehr interdisziplinären Fachgebiet der Robotik aus. Aber auch das Arbeiten an dem Bot kam nicht zu kurz.
Ziel der Münsteraner ist nun das Finale der RoboterWeltmeisterschaft EuroBot open, das dieses Jahr im Juni auf Sizilien ausgetragen wird. Jedoch kommen nur die drei besten Teams aus Deutschland dorthin. Die Aufgabe dieses Wettbewerbs ist es, eine leicht veränderte Version des Golfsports gegen einen zweiten Roboter zu spielen.
Um diese Aufgabe zu lösen, haben sich die Gymnasiasten ein sehr ausgeklügeltes Kon zept überlegt. Im ersten Teil der Spielzeit wird sich der Roboter (Cyclone3) sehr de fensiv verhalten und die Bälle einzeln einlochen. Im zweiten Teil der Spielzeit schaltet der Roboter jedoch auf eine sehr aggressive Spielweise um: Er wird ganz dreist die Bälle aus den Löchern des Gegner mit seinem großen roten Rüssel „herausklauen“ und sie in seine eigenen Löcher bringen.
Doch bis der Roboter das Konzept so umsetzt, wie es sich die Mannschaft denkt, dauert es noch einige Arbeitsstunden.
Westfälische Nachrichten 17. 03. 2006
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Wir schaffen es - auch unter den kritischen Augen des Publikums! Bild rechts: Martin Granzeier, Christian Gerlach, Thomas Berners, Ferdinand Langer, Alexander Peuker und Philipp Ennen
Fotos: www.ms-eurobot.de

„Cyclone 3“ als Hoffnungsträger

Sextett vom KvG nimmt an Robotermeisterschaft auf CeBit teil

Münster-Hiltrup. Tüfteln, basteln, programmieren - für sechs Jugendliche aus Hiltrup gibt es zur Zeit kaum eine andere Freizeitbeschäftigung. Seit Wochen investieren die Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums viele Nachmittage für ihr großes Ziel: die europäischen Meisterschaften für autonome Roboter „Eurobot open“.
Ihr erster Schritt dorthin wird das Eurobot Freundschaftsspiel-Event sein, das im Rahmen der CeBit-Sonderschau „digital living“ vom 13. bis 15 März auf dem Messegelände Hannover stattfindet. Bei diesem Wettbewerb treten selbst gebaute Roboter im sportlichen Wettkampf gegeneinander an. Die Roboter müssen dabei völlig selbstständig agieren - ohne Einflussmöglichkeit von außen, ohne Fernsteuerung. Daher kommt es schon jetzt auf jede Stunde an, soll der Roboter eine Chance gegen die anderen Teams haben.
„Wir sind das einzige Schülerteam, das an dieser Veranstaltung teilnimmt“, sagt Philipp Ennen, 18-jähriges Mitglied des Teams. „Ansonsten nehmen eigentlich nur Universitäts-Teams teil, deren Mitglieder größtenteils ingenieurwissenschaftliche Studiengänge belegen.“ Auf dem Papier sind die sechs Schüler also nur Außenseiter, doch diesen vermeintlichen Nachteil wollen sie mit ihren vielen Ideen und einer gehörigen Portion Erfindungsreichtum wettmachen. Diese Lust am Tüfteln und Entdecken stieß bei der BASF Coatings auf offene Ohren, und Münsters größter industrieller Arbeitgeber unterstützte den Erfindergeist der sechs Schüler daher mit einer Geldspende für die technische Ausrüstung.
Der Roboter muss eine ganze Menge können: Schwarze und weiße Bälle, die auf einem Spielfeld liegen, sammelt er ein, muss sie unterscheiden können, um sie anschließend in den richtigen Löchern zu versenken. „Und das alles natürlich schneller als der Roboter unseres Gegners“, sagt Ennen. „Cyclone 3“, so heißt der Roboter, zieht auf dem Spielfeld wie ein Wirbelwind per Luftdruck die Kugeln ein, sortiert sie per Infrarot und findet die richtigen Löcher mit Hilfe von Ultraschallortung und GPS-Navigation. „Unsere Idee findet auch bei den gegnerischen Teams, mit denen wir uns im Internet austauschen, großen Anklang. Sie finden das Konzept ziemlich überzeugend“, freuen sich die Hiltruper. Und so wurde aus dem anfänglichen „Dabei sein ist alles“ nach und nach die Hoffnung, vielleicht am Ende auf dem Treppchen zu stehen.
In diesem Fall allerdings geht das Tüfteln praktisch von vorne los. Die drei besten deutschen Teams können sich im Rahmen eines weiteren Wettbewerbs für die europäische Meisterschaft, die Anfang Juni im italienischen Catania stattfindet, qualifizieren. So weit will das Team allerdings noch nicht vorausschauen. „Erst einmal gilt es, in Hannover zu zeigen, ob unser Roboter gegen die anderen bestehen kann“, dämpft Ennen die Erwartungen.
Westfälische Nachrichten 14. 03. 2006