Mathematikwettbewerbe am KvG
Ein Spiel oder eine Schule des Denkens?
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A-lympiade 2004 und 2005 |
„Anwendungen von Mathematik bleiben oft unsichtbar, die Mathematik verbirgt
sich hinter Drucktasten und 'Benutzeroberflächen'. Die Indirektheit und
Unüberschaubarkeit der Erfahrungen nimmt zu.“... „Damit wächst
der Bedarf an Durchblick, Kontrolle, an Einübung in kritischen Vernunftgebrauch“,
formulieren die Richtlinien des Landes Nordrhein-Westfalen für Mathematik
am Gymnasium. Und der Bielefelder Didaktiker Hans-Werner Heymann, der im Herbst
1995 mit seiner Habilitationsschrift zum Thema „Allgemeinbildung und Mathematik“
- nicht zur Freude aller Mathematiker - eine Diskussion um den Sinn des Mathematikunterrichts
entfachte, fordert: „Den Schülern sollte genügend Zeit und Gelegenheit
gegeben werden, den eigenen Verstand aktiv konstruierend und analysierend einzusetzen,
um Mathematik zu verstehen und sich ihrer zur Klärung fragwürdiger
Phänomene bedienen zu können - gleichsam als 'Verstärker' ihres
Alltagsdenkens.“
Unsere Mathe-AG, die auf Stadtebene durchgeführte „Mathe-Olympiade“,
die ursprünglich in den Niederlanden beheimatete „A-lympiade“
und der internationale „Känguru“-Wettbewerb können hier
einen kleinen Beitrag liefern: Sicherlich können sie nicht die ganze Mathematik
hinter den Drucktasten hervorholen. Sie werden auch nicht alle Schülerinnen
und Schüler ansprechen können. Sie können aber für diejenigen,
die sich beteiligen, das durch die begrenzte Unterrichtszeit gegebene starre
Schema durchbrechen, zum Denken anregen und Freude am „Knobeln“,
am Analysieren und Beweisführen entwickeln.
So kann „Spiel“ dasselbe wie „Schule“ sein (Die lateinische
Sprache hat ein Wort für beide Begriffe). Davon legen die vielen im Rahmen
der Wettbewerbe erbrachten, oft sehr interessanten und gut durchdachten Beiträge
der Schülerinnen und Schülern Zeugnis ab, die sich spielerisch zum
Denken „verführen“ lassen.
Ulrich Kaspar, 2002