KvG-Lehrer Ulrich Juhl freut sich über den Erfolg seiner Schützlinge
Lars Haußer und Marco Krabs, die den Landeswettbewerb
„Schüler experimentieren“ gewannen. MZ-Foto: Loroch

Jugend forscht 2002


„Alte Hasen“ im Metier

Lars Haußer und Marco Krabs gewannen Landeswettbewerb

HILTRUP. Den ersten Preis beim diesjährigen Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ gewannen die beiden Hiltruper Schüler Lars Haußer und Marco Krabs. Die beiden Jungchemiker besuchen die Klasse 9b des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, sind aber bereits „alte Hasen“ in diesem Metier: Das siegreiche Projekt war zwar ihre erste gemeinsame Arbeit, doch schon im Vorjahr hat Marco Krabs erfolgreich am Regionalwettbewerb teilgenommen, und Lars Haußer kann sogar auf seine fünfte Beteiligung an diesem wissenschaftlichen Wettstreit zurückblicken.

Seine Idee war es auch, ihre Untersuchungen auf die Herstellung, Zusammensetzung und die Eigenschaften eines leitfähigen Polymers, eines Kunstoffes auf Polypyrrol-Basis, zu konzentrieren. Im Rahmen der von der Schule angebotenen Chemie-AG unter der Leitung ihres Lehrers Ulrich Juhl experimentierten sie ein gutes halbes Jahr mit dem Stoff, probierten unterschiedliche Elektrolytverfahren aus, nahmen zahlreiche Messungen vor und konnten schließlich eine hohe Leitfähigkeit des Polymers nachweisen.

Präsentation bei BASF

01 02
Lars Haußer und Marco Krabs erhielten für ihren Beitrag über
leitfähige Polymere (“Elektroplastik“) den ersten Preis
03 04
Marcel Bogumil und Alexander Peuker stellten gleich zwei Projekte auf die Beine:
Mikroorganismen und Glasherstellung
05 06
Peter Mayenfels' Beitrag
über Coffein
Anke Bullinger testete die Pferdeflüsterer-Methode von Monty Roberts
07 08
Matthias Bruns, Matthias Efing und Bernhard Richard mit Abgasproben

Die Ergebnisse ihrer Arbeit reichten sie im November vergangenen Jahres bei dem von der Stiftung „Jugend forscht“ ausgelobten Regionalwettbewerb ein und qualifizierten sich ohne weiteres für die nächste Runde. Am 26./27. April fanden in Bochum die Ehrungen der jungen Forscher statt. Gemeinsam mit ihrem Lehrer reisten sie dort hin und nahmen den mit 150 Euro dotierten Landespreis entgegen. Zusätzlich heimsten die beiden Hiltruper für ihre interessanten und für die Praxis durchaus zukunftsweisenden Forschungen einen Sonderpreis der RWE ein. Denn dieses leitfähige Polymer, erklärte Lars Haußer, kann unter Umständen zumindest in bestimmten Bereichen als Ersatz für die wesentlich schwereren Metalle eingesetzt werden.

Stefanie Loroch, Münstersche Zeitung 03. 05. 2002

Erfolgreich experimentiert

KvG-Schüler gewinnen Landeswettbewerb und Sonderpreis

Münster-Hiltrup. Mehrere Monate lang beschäftigten sich zwei Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, Marco Krabs und Lars Haußer, einmal in der Woche nach Schulschluss mit der Leitfähigkeit des Kunststoffes Polypyrol. Für die beiden Neuntklässler hat sich diese ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung ausgezahlt: Nach dem Gewinn des Regionalwettbewerbes „Schüler experimentieren“ im Februar landeten sie am vergangenen Wochenende auch beim Wettbewerb auf Landesebene auf Platz eins.

„Der Kunststoff kann eventuell da eingesetzt werden, wo Metalle zu schwer sind“, erklärt Marco den möglichen Nutzen ihrer Experimente. „Ganz neu waren die Versuche aber nicht“, räumt der junge Forscher ein. Bei der Teilnahme an dem Wettbewerb ging es den beiden Schülern darum, Versuche aus der Literatur zusammenzutragen und beschriebene Messungen selbst durchzuführen. Das ist ihnen so gut gelungen, dass sie auch noch den Sonderpreis, den die RWE bei der Siegerehrung in Bochum vergab, einheimsten. Erste Gratulantin war die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Gabriele Behler. Sie überreichte den Hiltruper Schülern neben Urkunden auch einen Geldpreis in Höhe von 225 Euro.
Die Idee, die Leitfähigkeit des Kunststoffes zu erforschen, hatte Lars Haußer, als er vor einem Jahr auf einen Zeitungsartikel zum Thema gestoßen war. In der Chemie-AG ihrer Schule hatten Lars und Marco die Gelegenheit, die notwendigen Experimente durchzuführen. „Die beiden haben selbstständig die Idee entwickelt und gearbeitet“, beschreibt Chemielehrer Ulrich Juhl die Arbeitsweise seiner Schüler. „Ich musste nur wenig Hilfestellungen geben.“

Was die Teilnahme an dem Wettbewerb „Schüler experimentieren“ , dem Junior-Wettbewerb von „Jugend forscht“ angeht, sind Lars und Marco bereits alte Hasen. Marco war zum zweiten Mal dabei, für Lars war es bereits die fünfte Teilnahme.

kus, Westfälische Nachrichten, 03. 05. 2002

Forscher heimsten Lorbeeren ein

KvG schickte sieben Teams ins Rennen / Duo nimmt am Landesentscheid teil

Münster-Hiltrup. Sieben Gruppen auf einen Streich schickte das Kardinal-von-Galen-Gymnasium ins Rennen um die Platzierungen in den Wettbewerben Jugend forscht und Schüler experimentieren. Und da bekanntlich aller guten Dinge drei sind, heimsten die zehn Schüler, darunter eine Schülerin, beim Regionalentscheid vergangene Woche bei der BASF Coatings AG drei Preise ein. Marco Krabs und Lars Haußer lösten mit ihrem ersten Preis in der Gruppe Chemie sogar das Ticket für den Landeswettbewerb Schüler experimentieren, der Ende April in Bochum stattfindet.

Gestern stellten die Schüler noch einmal kurz ihre Projekte in der Schule vor. Die beiden siegreichen Chemie-Asse Marco und Lars hatten sich in ihrem Wettbewerbsbeitrag mit modernen Halbleiterverfahren befasst. Einen zweiten Preis in der Sparte Chemie sicherten sich Alexander Peuker und Marcel Bogumil, die ebenfalls im Wettbewerb Schüler experimentieren, der Ausscheidung für Schüler unter 16 Jahren, antraten. Sie hatten Glas zum Schmelzen gebracht und selbst mit Hilfe einer Mikrowelle, eines Bunsen- und eines Gebläsebrenners hergestellt. Mit einem eigens erstellten Film gelang ihnen eine besonders gelungene Präsentation ihrer Experimente. Peter Mayenfels, der ebenfalls im Wettbewerb der Unter-16-Jährigen antrat, untersuchte den Gehalt von Coffein in Tee, Cola und drei EnergyDrinks und verglich seine Ergebnisse mit den Herstellerangaben.

Sind stolz auf ihre Beiträge zum Regionalwettbewerb Jugend forscht und Schüler experimentieren: Zehn KvG-Schüler mit Chemielehrer Ulrich Juhl (6.v.l.), Biolehrerin Astrid Köhnsen (r.) und Schulleiter Paul Thelosen (4.v.l.) Foto: -beg

Im Wettbewerb Jugend forscht trat aus der Jahrgangsstufe 11 das Trio Matthias Bruns, Matthias Efing und Bernhard Richard an. Sie untersuchten Kraftstoffe und die entsprechenden Autoabgase auf ihre Inhaltsstoffe und forschten nach dem Einfluss von Abgasen auf die Entwicklung von Kressesamen. In der Sparte Biologie beteiligte sich Anke Bullinger (Jahrgangsstufe 13) mit einer Arbeit über die Auswirkungen der Pferdeflüsterer-Methode des Amerikaners Monty Roberts auf das Verhalten von Pferden. Ihre Arbeit wurde mit einem zweiten Preis belohnt.

Das erfolgreiche ChemieDuo Alexander Peuker und Marcel Bogumil trat auch in der Sparte Biologie mit einem Projekt an. Die beiden Schüler hatten Mikroorganismen gezüchtet und an ihnen getestet, mit welchen Haushaltsmitteln ihnen erfolgreich zu Leibe gerückt werden kann. Für die Präsentation hatten sie extra ein Computerprogramm geschrieben. Als einziger nahm der Achtklässler Philipp Ennen in der Sparte Technik an dem Wettbewerb teil. Er hatte mit Hilfe eines Bohrmaschinenmotors eine Müllpresse konstruiert, mit deren Hilfe sich das Volumen des Hausmülls um gut ein Drittel reduzieren lässt.

Die Chemie-Projekte waren aus der von Lehrer Ulrich Juhl geleiteten Chemie-AG heraus entstanden. Darüber hinaus setzten die Schüler ihre Experimente und Forschungen zu Hause fort. Astrid Köhnsen betreute die Schüler, die mit Biologie-Projekten am Wettbewerb teilnahmen. Bis zum Landesentscheid Ende April in Bochum haben die KvG-Schüler nun Gelegenheit, ihren Präsentationen noch den letzten Schliff zu geben.

beg, Westfälische Nachrichten 27. 02. 2002

Praktisch denken mit Philipp Ennen (14): Der von-Galen-Gymnasiast lässt mit seinem Gerät lästige Verpackungsberge schrumpfen.
Foto: Felgner, MZ 20. 2. 02
Anke Bullinger (18) testete die Join-Up-Methode bei Pferden. Dafür erhielt sie den Sonderpreis Zoo.
Foto: Felgner, MZ 20. 2. 02

Sieg mit „Elektro-Plastik“

Kardinal-von-Galen-Gymnasium ehrte seine Nachwuchsforscher

Hiltrup Ein besonderes Lob vom Schulleiter Paul Thelosen erhielten am Dienstagmorgen jene zehn Schüler und Schülerinnen des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums (KvG), die am regionalen Wettbewerb „Jugend forscht - Schüler experimentieren“ teilgenommen hatten (die MZ berichtete). „Insgesamt hatten wir sieben Gruppen aus den Bereichen Chemie, Biologie und Technik“, so Ulrich Juhl, der als Chemielehrer vier Gruppen betreute. Sehr erfreulich war vor allem der große Erfolg dieser Chemiegruppen. So gewannen Lars Haußer und Marco Krabs aus der Klasse 9b den regionalen Wettbewerb mit einem Versuch, Kunststoffe herzustellen, die elektrischen Strom leiten. Dieses „Elektro-Plastik“ könnte später eine große Rolle im Computerbereich spielen und dort schwere Metallteile ersetzen. Dies überzeugte auch die Preisrichter: Es gab eine Siegerurkunde und ein Preisgeld von 40 Euro.
Den 2. Platz belegten ebenfalls zwei KvGler. Alexander Peuker und Marcel Bogumil aus der Klasse 7 c, die bei diesem Wettbewerb mit zwei Projekten an den Start gingen, hatten farbloses und farbiges Glas mit Hilfe einer Mikrowelle sowie Bunsen- und Gebläsebrenner geschmolzen und teilweise auch selbst hergestellt. In ihrer Präsentation auf dem Betriebsgelände der BASF Coatings AG hatten sie ausserdem einen kurzen Film über die verschiedenen Experimente vorgestellt. Erfreulich war schließlich auch der 3. Preis des Schülers Peter Mayenfels, der verschiedene Getränke wie Tee, Cola und Energie-Drinks auf ihren Koffeingehalt überprüft hatte. Die Oberstufenschüler Matthias Efing, Bernhard Richard und Matthias Bruns waren im Wettbewerb „Jugend forscht“ mit einem Experiment zur Abgasuntersuchung angetreten. Sie überprüften Abgasproben auf ihre Inhaltsstoffe.
Im Bereich Biologie, den die Biologie- und Chemielehrerin Astrid Köhnsen betreute, hatten sich zwei Gruppen gefunden, die beim Wettbewerb ihre Projekte' vorstellten. Besonders erfreulich war hierbei der 2. Platz von Anke Bullinger aus der Jahrgangsstufe 13, die die Preisrichter mit einem Versuch zur Kommunikation mit Pferden überzeugte. Nach der „Join Up“-Theorie von Monty Roberts versuchte die Pferdeliebhaberin anhand von Körpersprache mit verschiedenen Pferden zu kommunizieren. Alexander Peuker und Marcel Bogumil stellten außerdem ihr zweites Projekt, dass sich mit Hefekulturen und Mikrobiobgie beschäftigte, vor.
Im Bereich Technik glänzte der Schüler Philipp Ennen aus der Klasse 8a mit einer selbst entwickelten Müllpresse, die den Umfang des Mülls um 32 Prozent verringern kann und dadurch so manchen Weg zur Mülltonne sparen könnte.
Nach dem regionalen Wettbewerb wird im April dann der Landeswettbewerb in Bochum folgen, bei dem die jetzigen Gewinner natürlich wieder teilnehmen dürfen.

Kirsten Große Gehling, Münstersche Zeitung 27. 02. 2002