Geschichtswettbewerb 2006/07:

„Alt und Jung in der Geschichte“


Zwei Landes- und drei Förderpreise

Unsere Gewinner:


Janis Eschert, Tizian Heitger, Janis Ostermann, Niko Wilmer (6b) Und wenn die Fahne hoch flattert im Wind, dann weiß ich, dass wir deutsche Jungen sind. Jugend in der Napola Landespreis
Sarah Gindera, Kristina Kintzinger (6c) Einer trage des anderen Last. Wie sich Eltern und Kinder geholfen haben: Die Familien unserer Großeltern während der Vertreibung Landespreis
Alina Többen (8a) Stadt – Land – Kind. Wie wird ein Kind durch seine Umgebung geprägt? Förderpreis
Johannes Rüttermann (8c) Paddle your own canoe. Erziehung zu einem selbstbestimmten Leben in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg Förderpreis
Janine Bonnekoh, Vanessa Höne (9c) Münsters Platz an der Sonne. Der Kaiserbesuch von 1907 Förderpreis


01
Die Wettbewerbsteilnehmer mit ihren fertigen Arbeiten

Reiche Ernte

Beim Geschichtswettbewerb der Körber-Stiftung wurden KvG-Schüler zweimal Landessieger

Münster-Hiltrup. Sie haben es freiwillig gemacht. Eine Arbeit angefertigt, die etwas mit der familiären oder regionalen Geschichte zu tun hat. Schüler und Schülerinnen der sechsten, achten und neunten Klassen des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums haben sich an dem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb „Miteinander-gegeneinander. Jung und Alt in der Geschichte“ der Körber-Stiftung beteiligt, und waren wie auch in den Jahren zuvor sehr erfolgreich.
Während der halbjährigen Vorbereitungszeit konnten die Schüler auf Unterstützung von Eltern und Lehrern hoffen, die Tipps zur Recherche und zur Interviewführung gaben. So stand bei den meisten eingereichten Arbeiten, die his zu 50 Seiten umfassten, die Befragung von Zeitzeugen im Vordergrund. Die Themen haben die Geschichtsschreiber selbst ausgesucht und recherchiert. Dabei kamen wichtige Dokumentationen heraus, die zuvor noch nie veröffentlicht wurden. So beleuchtete Alina Többen aus der Klasse 8a das Thema „Stadt-Land-Kind. Wie wird ein Kind durch seine Umgebung geprägt?“ Johannes Rüttermann, Klasse 8c, untersuchte die Erziehung zu einem selbst bestimmten Leben in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg und betitelte sie „Paddle your own canoe“. „Münsters Platz an der Sonne. Der Kaiserbesuch von 1907“ dokumentierte Janine Bonnekoh der Klasse 9c. Für diese Arbeiten erhielten die Schüler jeweils einen Förderpreis, der in Nordrhein-Westfalen 33 mal vergeben wurde.
Auf die beiden Landessieger darf man besonders stolz sein. So arbeiteten Janis Eschert, Tizian Heitger, Janis Ostermann und Niko Wilmer der Klasse 66 an dem Gemeinschaftswerk „Und wenn die Fahne hoch flattert im Wind, dann weiß ich, dass wir deutsche Jungen sind. Jugend in der Napola“. Aus dem familiären Hintergrund heraus ist eine sehr persönliche Dokumentation aus der Zeit des Dritten Reiches entstanden, die mit zahlreichen Fotos belegt wurde.
Ebenfalls aus persönlich erlebter Geschichte heraus entstand die Arbeit „Einer trage des anderen Last. Wie Eltern und Kinder geholfen haben. Die Familien unserer Großeltern während der Vertreibung.“ Zeitzeugen sagten aus. Sarah Gindera und Kristina Kintzinger der Klasse 6c sind die Autoren.
Nun haben die Preisträger die Möglichkeit, an einem Akademieprogramm der Körber-Stiftung teilzunehmen. Die Landessieger nehmen an der Auswahl auf Bundesebene teil. Im Oktober wird dann Bundespräsident Horst Köhler in Berlin die Bundessieger bekannt geben.
hk, Westfälische Nachrichten 15. 06. 2007

Abschlussfeier

02 03 04
05 06 07

Wir haben fertig!


Am Donnerstag, den 10.05.2007 trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Geschichts-AG zu einem kleinen Festakt, um ihre fertiggestellten Projekte zu würdigen, die zugleich als Beiträge für den Wettbewerb um den Preis des Bundespräsidenten an die ausrichtende Körberstiftung in Hamburg geschickt worden waren.
Das diesjährige Thema des bundesweiten Wettbewerbs lautete „Miteinander - gegeneinander? Alt und Jung in der Geschichte“. Unter dieser Fragestellung hatten die Schülerinnen und Schüler seit September letzten Jahres in Archiven recherchiert, Interviews und Korrespondenzen geführt und nicht zuletzt stapelweise Bücher gewälzt, um dann ihre Ergebnisse zu verschriftlichen. Fristgerecht wurden 10 Arbeiten, die zum Teil in Einzel- zum Teil in Gruppenarbeit entstanden waren, fertiggestellt.
Herr Thelosen eröffnete den Festakt, zu dem nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sondern auch deren Eltern und wichtigsten Zeitzeugen gekommen waren, indem er die Ausdauer und Ergebnisse der jungen Forscher würdigte. Danach stellten die Teilnehmer ihre zum Teil recht umfangreichen Arbeiten in Kurzvorträgen vor. So wurde dem interessierten Publikum vor Augen geführt, wie vielfältig man das vorgegebene Oberthema inhaltlich füllen konnte:
„Schulerfahrungen früher und heute“ war das Thema, mit dem sich Christina Dartmann, Eliane Holle, Sabrina Martin sowie Eileen Pannott beschäftigt haben und zu dem Ergebnis kamen, dass sie die heutige Schule doch besser finden als die Schule mit Prügelstock etc.
Janis Eschert, Tizian Heitger, Janis Ostermann und Niko Wilmer grenzten diese Fragestellung auf ein konkretes Beispiel ein, nämlich die Erziehung in einer Napola. Angeregt durch einen Zeitzeugen, der die vier mit Erinnerungen und Fotos ausstattete, verglichen sie ihren Schulalltag mit dem der Jungen in der Napola. Sarah Gindera und Kristina Kintzinger stellten sich die Frage, inwiefern sich Eltern und Kinder geholfen haben und gingen auf Antwortsuche an den Beispielen der Familien ihrer Großeltern während der Vertreibung.
Unter dem Titel „Angst, Spaß, Spiel in Allenstein“ beschreibt Nicole Kupczik die Kindheitserlebnisse ihrer Großmutter, und Alina Többen zog nach einer vergleichenden Untersuchung der Kindheitserlebnisse ihrer Eltern das Fazit, dass ein Kind durch seine Umgebung stark geprägt wird.
Auch das eigene Freizeitverhalten wurde in mehreren Arbeiten auf den Prüfstand gestellt: Während David Kintzinger der Frage nachging, wie Kinder im Wandel der Zeit spielten und durch Spielzeug geprägt und erzogen wurden, stellt Johannes Rüttermann am Beispiel der DPSG den Grundsatz der Erziehung zu einem selbstbestimmten Leben vor, und Lea Brüggemann und Sophia Hippen reflektierten die Motivationen für das Ministrantentum im Laufe der Geschichte.
Etwas ausgefallener in Bezug auf das Oberthema war Vera Betz' Untersuchung, die sich mit Frisuren, deren Trägern und Motivationen in der Geschichte beschäftigte, sowie eine Lokalstudie, die versuchte, die Beteiligung am und Wahrnehmung vom Besuch des Kaisers in Münster 1907 bei Alt und Jung zu differenzieren. Janine Bonnekoh und Vanessa Höne äußern in ihrem Fazit Unverständnis für solch eine Reaktion bei Teenagern, die heute sicherlich keinem Politiker mehr entgegengebracht würde, allenfalls - so die beiden Autorinnen - Tokio Hotel.
Bevor der Abend nach diesen interessanten und unterhaltsamen Vorträgen bei Pizza und Pasta gemütlich ausklang, wurde das Rahmenprogramm beendet, indem die Tutoren Santa Bitter, Gregor Osthues, Anja Stiglic, Mechthild Theilmeier-Wahner und Birgitta Vey den Schülerinnen und Schülern ein kleines Präsent und eine anerkennende Urkunde mit den besten Wünschen für das Wettbewerbsverfahren in Hamburg überreichten.
Die Preisträger der Landesrunde werden von der Körberstiftung im Juni/Juli bekannt gegeben. Bis dahin heißt es: Daumen drücken!
Dr. Anja Stiglic, KvG-Jahrbuch 2006/07

Geschichts-"Workshop": Der lange, aber interessante Weg bis zur Vollendung der Arbeit

08 09 10
11 12 13
14 15 16