Geschichtswettbewerb 2000/01:

„Tiere in unserer Geschichte“


KvG bundesweit auf dem 5. Platz

Unsere Gewinner:


Natali Borges (10a) Wo die Pullover wachsen ...: Wanderschafhaltung in Westfalen und Portugal 3. Preis: 1000 €
Anke Bullinger (13) „Born to be wild“? Die Einwirkung des Menschen auf die Entwicklung der westfälischen Pferde im Vergleich zwischen Pferden in freier Wildbahn und in Landgestüten 4. Preis: 500 €
Verena Hutten, Greta Pierchalla, Christine Riedel (8c) Alle „Feriengäste“ sind „so gut wie stubenrein“. Aprilscherze, Anteilnahme, unerfüllte Wünsche - Das Verhältnis der Münsteraner zu ihren Zootieren 4. Preis: 500 €
Maike Breuker, Julia Holtkötter, Christine Preuß (13) „Du schreibst, ich trinke.“ Der Goldene Hahn - Kunstobjekt, Symbol und Repräsentant der Stadt Münster 5. Preis: 300 €
Vivian Alfes, Lena Sandfort (10b) Auf den Spuren von Thon Thai & Co: Die Münsteraner und ihre Rüsselträger im Zoo Förderpreis: 100 €
Theresa Hakenes (9c) Delphine - Attraktion, Therapeuten, Opfer Förderpreis: 100 €
Katrin Ruwe (7a), Dominique Vielhauer (7c), Christina Winter (7d) Der letzte Wolf in Westfalen Anerkennungspreis


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Platz 5 des Schulpreises ging an das Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasium. Tutorin Mechthild Theilmeier-Wahner freut sich mit den Schülerinnen.

Bestens platziert

Münstersche Preisträger / Thema „Tiere in unserer Geschichte“

Münster/Berlin. Viel Mühe, viel Ehre: Am gestrigen Mittwoch wurden im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten die zehn bestplatzierten Schulen ausgezeichnet. Aus Münster wurden die Marienschule (Platz 3), das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium (Platz 4) sowie das Kardinal-von-Galen-Gymnasium (Platz 5) ausgezeichnet. Im Schloss Bellevue übergab Bundespräsident Johannes Rau den Vertretern der drei münsterschen Schulen ihre Urkunden.
In seiner Rede setzte sich Rau vor allem mit dem Thema des Geschichtswettbewerbs auseinander: „Genutzt - geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte". Dabei stimmte er nachdenkliche Töne an: „Wir haben Tiere über lange Zeit zum Inbegriff all dessen gemacht, was uns an uns selbst und in der Natur Angst und Schrecken einflößt." Er mahnte die Verantwortung des Menschen für seine Mitgeschöpfe an. Er selbst habe, erklärte Rau, die prämierten Arbeiten gründlich studiert. Er wünsche sich, dass dies mehr Menschen tun würden: „Sie würden etwas lernen über die Geschichte unserer Anschaüungen, über manche Irrtümer und Irrwege, aber auch über manches Schöne."
Dr. Wolf Schmidt, Vorstandsmitglied der Körber-Stiftung, die den Geschichtspreis auslobt, erinnerte daran, dass das Thema Tiere im vergangenen Jahr an Brisanz gewonnen habe: Als Stichworte dafür nannte er die Kampfhunddebatte, die Angst vor BSE und die Fälle der Maul- und Klauenseuche.
Nach den Ansprachen übergaben Rau und Schmidt zunächst die Preise für Einzelarbeiten und anschließend die Schulpreise. „Münster ist in diesem Jahr die am besten vertretene Stadt bei den Schulpreisen", erklärte ein Sprecher des Bundespräsidialamtes. Nach der Preisübergabe nahm Carola Dahrenmöller vom Hittorf-Gymansium an einer Diskussion mit dem Chef des Bundespräsidialamtes, Staatssekretär Rüdiger Frohn, teil. Auch hierbei stand die Rolle der Tiere in der Gesellschaft im Mittelpunkt. Nach so viel Anspannung traten die Schüler am Mittwochnachmittag erleichtert die Heimfahrt an. Burkhard Jungkamp, Schulleiter des Hittorf-Gymnasiums: „Die Schüler sind sehr stolz auf ihre Arbeit - und das mit Recht!"
Johannes Sturm in: Münstersche Zeitung, 11. 10. 2001
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Ein großer Tag für zahlreiche Schüler aus Münster: Im Schloss Bellevue überreichte ihnen gestern Johannes Rau die Schulpreise des Geschichtswettbewerbs.

Eine große Ehre

Preisverleihung des Geschichtswettbewerbs bei Johannes Rau im Schloss Bellevue

Berlin. "Ja", sagt Anke Bullinger, "ich fühle mich geehrt." Die 18-jährige Schülerin des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums strahlt übers ganze Gesicht. Kurz zuvor hat sie Bundespräsident Johannes Rau die Hand geschüttelt. Ganz vorn stand sie im Großen Saal von Schloss Bellevue. Zusammen mit Schülern jener münsterscher Schulen, die sich beim Schülerwettbewerb „Deutsche Geschichte" im Spitzenfeld der Preisträger platziert haben. Gestern nahmen sie zusammen mit ihren Lehrern im Amtssitz des Bundesräsidenten die Preise entgegen.
Anke Bullinger hat vermutlich das ausgesprochen, was alle ihre Mitschüler gedacht haben, als Johannes Rau ihnen persönlich gratulierte. „Es ist schon etwas Besonderes." Und es ist Ansporn. Ansporn dafür, weiterzumachen, sagt die Preisträgerin aus Münster. „Der Wettbewerb hat mich in meinem Ziel, Zoologie zu studieren, bestärkt."
Insgesamt drei der zehn Schulpreise hat Rau Abgesandten münsterischer Schulen überreicht. Bestes Ergebnis unter den 13 teilnehmenden Schulen der Westfalenmetropole erzielte die Marienschule mit Platz drei. Gefolgt vom Wilhelm-Hittorf-Gymnasium, das damit seine Tradition erfolgreicher Teilnahmen fortsetzte. Ebenfalls ins Vorderfeld gelangte das Kardinal-von-Galen-Gymnasium. Die Jury würdigte dessen Arbeit mit dem fünften Platz.
„Mit dem Wettbewerb wollen wir das forschende Lernen fördern", erläuterte Dr. Wolf Schmidt den geladenen Schülern und Lehrern. Am eigenen Wohnort, so die Idee, „sollen Kinder und Jugendliche vergessene un verdrängte Seiten der Vergangenheit ins historische Bewusstsein bringen."
Bundesweit haben rund 7000 Schüler “Geschichte live“, wie sie es nennen würden, erlebt. Ihr Fazit: Tiere dürfen nicht allein Mittel zum Zweck sein, nämlich dem der Nahrungsproduktion. Vielmehr hätten auch sie ein Recht auf ein würdiges Leben vor dem Schlachthof. Mit ihren Forschungen, so Schmidt, haben die Schüler ihren Verstand dafür geschärft, dass sich hinter den Folien der industriellen Fleischportionen echte Tiere verbergen. Die Schüler verlangten deshalb Auflagen von den Gesetzgebern, individuell verantwortliche Kaufentscheidungen sowie mehr Bewusstsein im Umgang mit Fleisch. Und sie hoffen - darauf, dass sie die Menschen mit ihren Arbeiten nicht nur herausgefordert, sondern auch ein wenig verunsichert haben.

Katja Niemeyer in: Westfälische Nachrichten, 11. 10. 2001

Erfolgreiche Schreibtischtäter

KvG-Schülerinnen für Geschichtsaufsätze prämiert /Arbeiten bis zu 200 Seiten lang

Münster-Hiltrup. Westfälische Pferde, portugiesische Schafe und der Goldene Hahn von Münster - im Kardinal-von-Galen-Gymnasium ging es in den vergangenen Monaten recht „tierisch" zu. Das Thema „Tiere in unserer Geschichte" beschäftigte 14 Schülerinnen, die am Geschichtswettbewerb der Körber-Stiftung teilnahmen. Geschrieben und recherchiert wurde außerhalb der Unterrichtszeiten - Schreibtisch und Bücher wälzen anstatt Schwimmbad oder Jugendzentrum. Aber der Aufwand hat sich gelohnt: Alle sieben Aufsätze vom KvG bekamen einen Preis der Jury; das Hiltruper Gymnasium belegte in der Gesamtwertung aller Schulen den fünften Rang.
Kein Wunder, dass Schulleiter Paul Thelosen und Betreuungslehrerin Mechtild Theilmeier-Wahner mächtig stolz auf ihre Schützlinge sind. „Es ist einer der anspruchsvollsten Wettbewerbe für Schulen", berichtete Thelosen. Da sei der fünfte Platz ein großer Erfolg. Auch wenn fünf Pädagogen der Schule als „helfende Hände" mit Rat und Tat zur Seite standen: Das Lob gebührt den Nachwuchsautorinnen. Zwischen 80 und fast 200 Seiten dick sind die Werke geworden. Verständlich, dass bei allem Eifer auch den fleißigsten Hobbyhistorikerinnen mal die Lust am Schreiben vergangen ist. „Zwischendurch war es echt ätzend", berichtet eine Autorin von den Mühen. Zu dritt haben Maike Breuker, Julia Holtkötter und Christine Preuß an ihrer Arbeit über den Goldenen Hahn von Münster geschrieben. Meinungsverschiedenheiten gehörten zur Tagesordnung - “unsereGruppe war sehr diskussionsfreudig“, charakterisieren die Drei ihr Team diplomatisch.
Viel Spaß hatten die Schülerinnen bei der Recherche: Archive wurden durchforstet, Zeitungsausgaben durchgeblättert und Zeitzeugen interviewt. Anke Bullinger, deren Arbeit über Pferdezucht mit 500 Euro prämiert wurde, bekam sogar eine Urkunde aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. „Auf der konnte ich leider nichts lesen", gesteht Anke Bullinger ihre Probleme mit der Altdeutschen Schrift. Jetzt, wo die Preise vergeben und eine gute Note in Geschichte fürs Erste gesichert ist, gelten die Autorinnen als echte Expertinnen auf ihrem Gebiet. So hat Anke Bullinger schon eine Anfrage vom Westfälischen Pferdemuseum bekommen. „Erfahrungsgemäß greifen auch Studenten später gerne auf die Arbeiten zurück", weiß Mechthild Theilmeier-Wahner aus vergangenen Wettbewerben.

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Lohn für den Fleiß: Gestern präsentierten die Schülerinnen des Kardinal von Galen-Gymnasiums die Siegerurkunde des Bundespräsidenten, die sie mit ihren Arbeiten für den Geschichtswettbewerb gewannen. Foto: Linke
abo, Westfälische Nachrichten, 23. 10. 2001

Auf den Spuren der Tiere

KvG-Schülerinnen belegten beim Geschichtswettbewerb vordere Plätze

Hiltrup. Verjuxen wollen die KvG-Schülerinnen das Geld nicht, das sie beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten gewonnen haben. Ein dritter, zwei vierte, ein fünfter, zwei Förderpreise sowie ein Anerkennungspreis bescherte den 14 Mädchen (Natali Borges, Anke Bullinger, Verena Hutten, Greta Pierchalla, Christine Riedel, Maike Breuker, Julia Holtkötter, Christine Preuß, Vivian Alfes, Lena Sandfort, Theresa Rakenes, Katrin Ruwe, Dominique Vielhauer und Christina Winter) des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasiums einen warmen Euroregen, den sie sinnvoll anlegen wollen.
„Genutzt - geliebt - getötet - Tiere in unserer Geschichte" hieß das ausgeschriebene Thema (die MZ berichtete), das die Teilnehmerinnen gestern näher vorstellten. In diesem Rahmen beschäftigten sich die Schülerinnen - jenseits des Schulunterrichts - mit unterschiedlichen Themen: Westfälische Pferde, das Verhältnis der Münsteraner zu ihren Zootieren, der letzte Wolf in Westfalen oder auch der Goldene Hahn von Münster waren Gegenstand wissenschaftlicher Nachwuchsforschung. Dabei kamen Arbeiten zustande, die laut KvG-Direktor Paul Thelosen teils durchaus wissenschaftlichem Standard entsprechen.
Vier Lehrerinnen, Santa Bitter, Dr: Ilona Ruschmeier, Dr. Anja Stiglic und Mechthild Theilmeier-Wahner betreuten die KvGlerinnen aus den Klassen 7 bis hin zur Jahrgangsstufe 13. „In einem Workshop wurden technische Fragen wie etwa die Gliederung oder das Verarbeiten von Zitaten geklärt", gewährte Mechthild Theilmeier-Wahner einen Einblick. Die Begleitung durch die Lehrerschaft wurde unter anderem vom Förderverein des KvG bezuschusst. Sonst waren die Teilnehmerinnen auf sich gestellt, durchforsteten die münsterschen Archive und machten sich aber auch in der weiteren Umgebung schlau. Zeitzeugen wurden befragt, und im Internet surften die Hiltruperinnen nach Informationen. Am Ende kamen Arbeiten mit einem Umfang bis zu 200 Seiten dabei heraus.
Dabei war's nicht immer ganz leicht: „Am Anfang haben wir ein bisschen geklüngelt, und zum Schluss drängte dann die Zeit", meinte etwa eine der Schülerinnen. Ein Problem sei auch die Absprache untereinander gewesen - „viele Diskussionen waren anstrengend“, erinnerten sie sich. Umso beachtlicher das Ergebnis - immerhin beteiligten sich über 1000 Schulen mit rund 6000 Arbeiten, 250 davon wurden prämiert. „Es ist einer der anspruchvollsten Wettbewerbe überhaupt", stellte Paul Thelosen denn auch anerkennend fest.
Die Arbeiten werden zudem dem Stadtarchiv zur Verfügung gestellt. Die Preisträger können nun an einem Akademieprogramm teilnehmen, das von der ausrichtenden Stiftung finanziert wird. Die im Wettbewerb erfolgreichen Schüler können zu bestimmten Themenschwerpunkten direkt vor Ort recherchieren. So kann beispielsweise in Istanbul das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei unter die Lupe genommen werden.
Wolfram Linke in: Münstersche Zeitung., 23. 10. 2001

Etwas fürs Leben gelernt

Drei Gymnasien unter den Preisträgern beim Bundeswettbewerb „Deutsche Geschichte"

Münster. Münster ist seit jeher eine Hochburg, wenn es um den bundesweiten Schüler-Wettbewerb „Deutsche Geschichte" geht. In den vergangenen Jahren kamen zahlreiche Preisträger aus der Domstadt, mehrere münstersche Schulen belegten vordere Plätze des vom Bundespräsidenten ausgeschriebenen Wettbewerbs. Auch vergangenes Jahr rief Johannes Rau unter Mitarbeit der Körber-Stiftung die Pennäler wieder dazu auf, geschichtliche Beiträge zu recherchieren. Thema: „Genutzt - geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte." 57 Schüler aus Münster beteiligten sich. Am kommenden Mittwoch findet die Siegerehrung in Berlin statt.
Erfreulich aus heimischer Sicht: Mit dem Wilhelm-Hittorf-Gymnasium, dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium und der Marienschule haben sich drei münstersche Gymnasien beim Schulpreis offenbar vordere Plätze gesichert. Mitte September des vergangenen Jahres fiel der Startschuss, machten sich die Schüler an die Auswertung von Quellen und befragten Zeitzeugen. „Ich habe rund drei Wochen nach einem Thema gesücht, das so viel Anreiz gibt, dass ich mich in die Aufgabe stürze", sagte Patrik Plöger vom Hittorf-Gymnasium. Schließlich entschied er sich für die Geschichte der Tiere in der Werbung. Aufwendig waren auch die Recherchen von Natali Borges. Die Neuntklässlerin aus Hiltrup verglich die Wanderschafhaltung in Westfalen mit der in Südportugal und nutzte einen Urlaub in Portugal, um einen einheimischen Schäfer zu befragen. Nahe lag das Wettbewerbs-thema bei Johanna Ratte von der Marienschule, die sich unter der Überschrift „Vom ekligen Stinkvieh zum kuschehgen Schmusetier" mit den zumeist unerwünschten Nagern auseinandersetzte.
„Die Teilnehmer, die durchgehalten haben, haben etwas fürs Leben gelernt und Erfahrungen gesammelt, die viele erst im ersten Studiensemester machen", stellte KvG-Tutorin Mechthild Theilmeier-Wahner fest. Ihr Kollege Dr. Heinz-Jürgen Trütken-Kirsch vom Hittorf-Gymnasium ergänzte: „Es kommen bei der Befragung von Zeitzeugen erstaunliche Gespräche über Generationen hinweg zu Stande." Am Montag fahren die erfolgreichen Teilnehmer mit dem Zug nach Berlin und haben genug Zeit, sich in der Hauptstadt umzusehen, bevor Johannes Rau die Preise verleiht. Obwohl es viel Arbeit war, die meisten Schüler freuen sich schon auf den nächsten Geschichtswettbewerb.
H. Vogel in: Münstersche Zeitung, 05. 10. 2001
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Vorbereitung und Betreuung im Workshop

Zum Interview nach Portugal

Münsters Schüler wieder erfolgreich bei Geschichtswettbewerb

Münster. Das Interesse ihrer Schüler an einem Geschichtswettbewerb versetzt Dr. Gabriele Bußmann-Strelow noch immer in Erstaunen. „Bei der Einführungsveranstaltung platzte der Raum aus allen Nähten“, erinnert sich die Lehrerin der Marienschule. Das war vor über einem Jahr. Zwar haben nicht alle, die damals dabei waren, durchgehalten; sechs Monate lang in Archiven recherchiert, Experten befragt, Interviews geführt und schließlich alles das, was sie zu einem buchstäblich „tierischen“ Thema erfahren und gelernt haben, zu Papier gebracht.
Ihrem - mittlerweile nahezu legendären - Ruf, Experten auf dem Gebiet der regionalen Geschichte zu sein, blieben Münsters Schüler dennoch treu. Das zeigt zumindest ihr Abschneiden beim Schülerwettbewerb „Deutsche Geschichte“ um den Preis des Bundespräsidenten, für den in diesem Jahr bundesweit rund 7000 Kinder und Jugendliche zum Thema „Genutzt -geliebt - getötet. Tiere in unserer Geschichte“ geforscht haben. Besonders erfolgreich bei der Spurensuche in ihrer unmittelbaren Umgebung waren Schüler des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums, der Marienschule sowie des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums in Hiltrup. Drei der zehn Schulpreise gingen nach Münster.
Die Schüler fragten: Welche Rolle spielten Tiere in der menschlichen Geschichte? Wie wurde mit ihnen umgegangen? Und wie lässt sich das heutige Mensch-Tier-Verhältnis bewerten? Eine der Teilnehmer ist Natali Borges, Schülerin am Kardinal-von-Galen-Gymnasium. Ihr Thema, das sie mit „Wo die Pullover wachsen...“ getitelt hat: Die Wanderschafhaltung in Westfalen und in Portugal - ein Vergleich. Für die 120 Seiten lange Arbeit hat sie unter anderem während der Winterferien im Heimatland ihrer Eltern einen Schäfer interviewt und im portugiesischen Landwirtschaftsministerium nachgefragt. Nicht ganz so weit wie Natali Borges musste Patrick Plöger vom Wilhelm-Hittorf-Gymnasium für seine Recherchen fahren. Für seine Arbeit „Die Kuh ist weg! Was wäre die deutsche Werbung ohne ihre Stars“ interviewte der Schüler schlicht und einfach seine Großmutter, die früher einmal einen Kolonialwarenhandel führte und sich noch ziemlich genau an die damalige Reklame für die diversen Vierbeiner erinnerte. Alte Menschen - auch für Johanna Ratte von der Marienschule waren sie eine Quelle für ihre Arbeit, die sie mit „Die Ratte - vom ekeligen Stinkvieh zum kuscheligen Schmusetier“ überschrieben hat. Und mit der sie erst Mitte Januar begonnen hat. Angesichts des Abgabetermins, der am 28. Februar war„,ganz schön knapp“, wie sie heute einräumt.
Die Hamburger Körber-Stiftung, die seit 1973 zusammen mit dem Bundespräsidenten den Wettbewerb für Schüler von acht bis 21 Jahren ausschreibt, hat Preise im Gesamtwert von 300 000 Euro ausgelobt. Am kommenden Mittwoch (10. Oktober) zeichnet Bundespräsident Johannes Rau in seinem Amtssitz, dem Schloss Bellevue in Berlin, die besten Teilnehmer und die erfolgreichsten Schulen aus. Bereits am Montag reisen die Preisträger in die Hauptstadt, wo ein umfangreiches Programm auf sie wartet, zu dem auch eine Führung durch das Bundeskanzleramt gehört. Noch bis zum 18. Oktober ist eine Ausstellung zu dem Schülerwettbewerb mit Arbeiten der münsterischen Schüler in der Bürgerhalle des Rathauses zu sehen.

Katja Niemeyer in: Westfälische Nachrichten, 05. 10. 2001