Besuch der Tsuyama High School in Japan

25.06.2017 Der erste Teil unser Japan-Reise liegt nun bereits hinter uns. 3 Tage verbrachten wir in Tsuyama und besuchten dort die Tsuyama High School. Wir sind von Lehrern und Schülern sehr herzlich aufgenommen worden, so dass die anfängliche Nervosität schnell verflogen war.

Die Schule hatte ein super abwechslungsreiches Programm für uns vorbereitet. Neben der Teilnahme an regulären Unterrichtskursen wir Kalligraphie, Kendo (japanische Schwertkampf), Mathematik, Chemie und Englisch stand insbesondere auch der Austausch über die unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen im Vordergrund. Die Schüler durften Kimonos anprobieren, lernten typische japanische Spiele kennen und können sich jetzt perfekt auf Japanisch vorstellen.

Zwei Nächte verbrachten die Schüler bei Gastfamilien. So erlebten sie die japanische Lebensweise noch einmal hautnah! Einen kleinen Erlebnisbericht über diese Zeit finden Sie im Anschluss an die Bildergalerie.

Erlebnisbericht:

Heute war unser erster Tag an der Tsuyama High School. Gestärkt durch ein traditionelles japanisches Frühstück ging es um 9:00 Uhr zur Schule. Vor der Schule hieß es wieder Schuhe aus und Hausschlappen an! Alle Schüler und Lehrer an der Tsuyama High School tragen nicht nur eine Schuluniform, sondern auch extra Hausschuhe!

Nach einer „Welcome Ceremony“ durch den Schulleiter und die Schülersprecherin ging es auch schon mit in den Unterricht. In der ersten Stunde probierten wir im Kalligraphie Kurs das Zeichnen traditioneller japanischer Schriftzeichen. Nach 40 Minuten konnte man kaum noch zwischen Original und selbstgemachter Fälschung unterscheiden ;-).

Dann wurde es ernst. In der Kendo-Stunde unterwies uns Mr. Akahori in die Kunst des japanischen Fechtens. Er zeigte uns nicht nur die korrekte Handhabung des Bambusschwertes sondern beeindruckte besonders mit dem passendem Kampfschrei. Schließlich konnten wir am Ende mit der richtigen Technik tatsächlich eine Zeitung in der Mitte spalten – was nicht so einfach ist, wie es sich anhört!

In jeder Klasse an der High School sind übrigens 40 Schülerinnen und Schüler. Da sie aber alle sehr ruhig und aufmerksam sind scheint das gut zu klappen. Bei der Präsentation unseres Formel-1-Projektes hörten auf jeden Fall alle interessiert zu und stellten nachher viele Fragen zu dem Projekt.

Herausfordernd wurde es dann nach dem Mittagessen in der Mathestunde. Die japanischen Schüler forderten uns zu einem Mathe-Länderduell heraus. Der Lehrer hatte einen vierseitigen Test mit Aufgaben aus verschiedenen Themengebieten vorbereitet. An extra gegeneinander angeordneten Tischen galt es dann innerhalb von 10 Minuten möglichst viele Aufgabe zu lösen. Danach wurden dann drei Aufgaben von jeweils einem Schüler vorgerechnet. Wer zuerst fertig war, bekam den Punkt: wir haben 2:1 gewonnen. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass die japanischen Schüler insgesamt mehr Aufgaben lösen konnten.

In der „English Communication lesson“ kamen wir dann in Kleingruppen mit unseren Gastschülern über deren japanische Lebensweise und Hobbies ins Gespräch.

Einen Höhepunkt zum Abschluss stellte dann das Anprobieren von einem Kimono oder einem Yukata dar. Dies war aber so schwer, dass wir Unterstützung von gleich 4 Damen aus der Tsuyama „Kimono dressing school“ bekamen, die uns beim richtigen Anlegen geholfen haben.

Für die japanischen Schüler endet der Schultag erst um ca. 17:00 – 18:00 Uhr. Sämtliche Sportaktivitäten finden an der Schule statt, nämlich in der Zeit von 16:00-18:00 Uhr. Heute konnten wir noch beim Baseball, Badminton, Fußball und beim Bogenschießen zugucken.

Schließlich endete dann ein für uns langer Schultag und wir wurden von unseren Gastfamilien an der Schule abgeholt. Zuvor haben wir aber noch unsere Gastgeschenke unseren Gastschüler überreicht. 8 BvB-T-Shirts! Diese wurden begeistert aufgenommen und gleich anprobiert, auch wenn nicht alle wussten, dass z.B. Kagawa bei Dortmund spielt.

Am zweiten Tag stellten uns die japanischen Schüler die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Untersuchungen vor, an denen sie in sogenannten „Science Clubs“ am Nachmittag arbeiten. Besonders der große, selbstgebaute Radioempfänger war spannend!

Auch wir haben unser Formel 1 Projekt vorgestellt und haben dieses Mal sogar eines der Autos in der Aula der Schule starten lassen. Mit 70 km/h raste der Bolide von vielen Ahs und Ohs begleitet durch die Aula. Zum Abschluss der Präsentation übergaben wir dem Kurssprecher eines unserer Autos. Vielleicht nehmen wir ja einmal gemeinsam als deutsch-japanischen Team an dem Wettbewerb teil.

Zum Abschluss zeigten uns die Schüler typische japanische Spiele: Origami, Kendemo und das auch bei uns bekannte Fadenspiel. Gegen die geübten Japaner sahen wir aber ganz schön alt aus, aber es gab Achtungserfolge!